Der Gau für die Amtsrichterin

In einem kleinen Amtsgericht auf dem Lande Brandenburgs geht es um eine nicht unkomplizierte Betrugs– und Untreuesache. Aufgerufen ist das Schöffengericht. Verurteilt werden sollen drei Angeklagte aus gut situierten Kreisen. Die Richterin ist vom Typ her eine „Hausfrau in Robe„.

Für die Angeklagten melden sich drei Rechtsanwälte, allesamt erfahrene Verteidiger aus „Westberlin„.

Ich kann mir gut vorstellen, daß die Richterin nicht gut schläft in der Nacht vor dem ersten Termin.

Dieser Beitrag wurde unter Richter, Verteidigung veröffentlicht.

26 Antworten auf Der Gau für die Amtsrichterin

  1. 1
    Jens Lehmann says:

    Es sieht jetzt aber auch nicht jeder „erfahrene Verteidiger aus Westberlin“ so aus, dass man – rein „vom Typ her“ natürlich – Angst vor ihm haben müsste. Von der heißen Luft, die sie dann häufig auch noch produzieren (den Blogautor selbstverständlich ausgenommen), mal ganz abgesehen.

  2. 2
    doppelfish says:

    Solange sie nicht im Termin schläft …

  3. 3
    ballmann says:

    Wollen Sie jetzt die Hausfrauen beleidigen?

  4. 4
    rodpython says:

    ganz schön hochnäsig…

  5. 5
    ben says:

    „Verurteilt werden sollen…“
    ROFL

  6. 6
    Gustav says:

    Da fällt mir doch glatt der schon 20 Jahre alte Spruch ein: „Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, beim Wessi ist es andersrum.“

    Oder auch der: „Kann sein, muss aber nicht.“

  7. 7
    Strafverteidiger aus Ostberlin says:

    Ist das jetzt so ein Juristenwitz a la „Geht einer mit nem Hund über die Wiese – wie ist die Rechtslage“? Oder nur plumpe sexistische Hetze gg. Ossis und Frauen? Wohl beides!

  8. 8
    Wolf Reuter says:

    Ich war (in WESTBerlin) mal dabei, wie eine Richterin vom Typ Hausfrau (bin mir unsicher, ob wir wirklich das gleiche Bild vor uns haben) einen Finanzbeamten und einen Staatsanwalt gefrühstückt hat. Der Angeklagte- „Jugoslawe“ – sollte angeblich ein Siegel gebrochen haben, und der gerechte Zorn tobte. Schuldig auf erstes Ansehen. Sie brauchte 45 Minuten, um dem Finanzbeamten (Zeuge) nachzuweisen, das er glatt lügt, aus Scham schon bei der Polizei gelogen hatte (denn er hatte seine Arbeit nicht gemacht) und dem Staatsanwalt schlampige Ermittlungsarbeit vorzuhalten. Die Verteidiger ziehen sich besser warm an im Brandenburger Prozess…nichts ist besser, als unterschätzt zu werden

  9. 9
    Tom Paris says:

    Wer angesichts von ein paar dahergelaufenen (westberliner?) Verteidigern als Richter nicht gut schläft, sollte den Job wechseln. „Angst“ vor Verteidigern müssen nur Richter haben, die unbedingt einen vorgefertigten Fahrplan abarbeiten und Verteidigern ihren Willen aufzwingen wollen. Richter, die ganz offen alle Anträge entgegennehmen und stoisch abarbeiten, haben keine schlaflosen Nächte zu fürchten.

  10. 10
    Strafverteidiger aus Ostberlin says:

    @ TOM:

    Nunja, vielleicht arbeiten erfahrene Strafverteidiger aus Westberlin !!!11einself mit Zauberei statt der StPO…aber Vorsicht! Wenn es HEXEREI ist, kann eine Hausfrau-Richterin vielleicht noch kontern; Argument: Frau=Hexe! Höhöhö, schau wie witzig ich bin!

  11. 11
    Staatsanwalt says:

    Ich kannte mal eine inzwischen pensionierte Vorsitzende einer Wirtschaftstrafkammer die auf dem ersten Blick auch der obigen Beschreibung entsprechen könnte.

    Deren Ruf – bis hin zum BGH – war allerdings legendär. Wer die Dame samt ihrer für sie knechtenden Beisitzer mal in Aktion erlebt hatte wusste danach auch warum.

    Deswegen sollte man sich nie vom ersten Eindruck täuschen lassen. Schöffenrichter sind normalerweise das Rückgrat der Strafjustiz.

    Also – wir warten auf der Bericht über die Verhandlung.

      Mein Mandant wurde von der „Hausfrau“ freigesprochen, der Staatsanwalt hat Berufung eingelegt. crh
  12. 12
    Knilch says:

    Ich fand den Eintrag wertvoll, da er unsere Position als Westberliner stärkt.

  13. 13

    Werter Herr Kollege, was soll ein solch hochnäsiger und absolut peinlicher Beitrag !?

  14. 14
    Kampfschmuser says:

    Selber als „Wessi“ (geboren in NRW) wundere ich mich über diesen Beitrag. Muss es immer dieses Rumgehacke sein?

    Ich bin auch froh im Westen aufgewachsen zu sein, aber fühle mich nicht als was Besseres oder gehe mit meinem Weststatus hausieren.

    Und wenn man es genau nimmt, war der Westberliner das arme Schw**n. Er konnte keine 40km gerade auslaufen ohne vor einer Mauer zu stehen. Halt ein großer Knast mit Ku’damm und überall Militär. Und dieser (negative) Sonderstatus von damals wirkt noch heute vor.

    Herr Hoenig, ich mag sie, ohne Zweifel. Das liegt schon daran, dass sie ein Kämpfer sind und das Herz auf dem rechten Fleck haben, aber hier sind sie etwas über das Ziel hinausgeschossen, was wiederum kein Beinbruch ist. Keep cool. ;)

  15. 15
    das Ich says:

    Ahhh, die ganzen Gutmenschen hier;-)
    Edel sei der Mensch, Milchreich und Kuh!

    Das hier gestandene Richter, Staatsanwälte und Rechtsanawälte bei der geringsten Kleinigkeit gleich rumzicken wie der Papst im Puff….Au weia!
    Schlecht bestellt ist´s im Lande.

  16. 16
    Besserossi says:

    Das hat m.E. weniger mit Ossi- oder Frauendiskriminierung zu tun als mit der Selbstüberhebung eines Verteidigers, der meint, seine pure Anwesenheit müsse einer/m Amtsrichter/in bereits als Bedrohung erscheinen.

  17. 17
    Strafverteidiger aus Ostberlin says:

    @ Besserossi

    Das schließt sich nicht aus. :)

  18. 18
    Peter says:

    richtig so CRH, zeig dem Zonen-Trambel mal wie man das Spiel in der Hauptstadt spielt!

  19. 19
    stephan says:

    Villeicht schläft der der Herr Hoenig ja jetzt besser?

  20. 20
    knilch says:

    Diese Serie aus den frühen 90ern Stütz doch die These, oder ;-)
    http://www.youtube.com/results?search_query=motzki&search_type=&aq=f
    Gruss

  21. 21
    Provinzanwalt says:

    Sie kennt den „Wegweiser zur zügigen Urteilsfindung“ – Kleines Strafrichter-Brevier! Wetten?

  22. 22
    Simon says:

    Nach 6 Monaten Rechtsreferendariat kann ich sagen: Richterinnen „vom Typ Hausfrau in Robe“ sind alles andere als zu unterschätzen. Im Gegenteil. 8-)

    (Liegt vielleicht daran, dass es sich regelmäßig nicht um Hausfrauen handelt, sondern um erfahrene Volljuristinnen. Aber das wissen Sie sicher, Herr Hoenig.)

  23. 23
    Kand.in.Sky says:

    Sind die zu verurteilenden eigentlich Ossis oder Wessis? Einschlägig bekannt? Hat die Richterin schon zu DDRZeiten gerichtet?
    Und Vorsicht – verängstigte/in die Ecke gedrängte Amtsrichter laufen gerne Amok!

    #k.

  24. 24
    Moritz says:

    Ich könnte bei dieser Beschreibung wetten, dass am Ende des Verfahrens eine traumatische Erfahrung der völligen Machtlosigkeit für die Verteidiger stehen wird. Wohlverdient. Gerade Strafverteidiger sollten wissen, dass man aus dem Äußeren und dem Auftreten eines Menschen keinerlei Rückschlüsse darauf ziehen sollte, wozu diese Person tatsächlich in der Lage ist.

    Eins sollten Sie sich mal besser merken:
    Solche Richterinnen lassen sich regelmäßig nicht einschüchtern, sondern gegebenenfalls aufheben.

  25. 25

    Allen, die jetzt den Ost-West-Grabenkampf hier vermuten, sei anempfohlen, mal bei den Hausfrauen in Robe in Brandenburg zu verhandeln. Da kann man Geschichten erzählen, die kaum einer glaubt.
    Ich hätte da diverse Geschichten in petto.

    @Carsten: Und für das nächste mal: „Ründer mit’m Späggdäggl!“

  26. 26

    […] Aber ich lass das mal, denn andere können das viel besser – sowohl positiv, als auch negativ… These icons link to social bookmarking sites where readers can share and discover new web […]