Anschlag auf Verteidiger

Es geht los. Verteidiger, die Angeklagte vertreten, die nach Ansicht des gesunden Volksempfindens kein faires Verfahren brauchen, werden attackiert:

Unbekannte schlugen in der Nacht zum Montag Fensterscheiben der Kanzlei [des Verteidigers des ehemaligen NPD-Funktionär Ralf Wohlleben] mit Steinen ein. Außerdem besprühten sie die Fassade mit einem elf Meter langen Schriftzug „NSU-Anwalt – Rassismus tötet!“.

berichtet heute die LTO.

Wo ist die Stelle, bei der ich mich erkundigen kann, welches Leben es Wert ist, verteidigt zu werden, und welches unwert?

Merkt Ihr eigentlich noch was??

Dieser Beitrag wurde unter Politisches veröffentlicht.

17 Antworten auf Anschlag auf Verteidiger

  1. 1
    Michael says:

    Nein, die (radikale) Linke merkt schon lange nichts mehr.

  2. 2
    Methadir says:

    Herr Hoenig, da haben Sie etwas missverstanden. Hier agiert die Linke, und die ist bekanntlich gut(TM) und hat Recht(TM). Das sieht man in jeder ordentlichen Diskussion daran, dass Gegenmeinungen nicht argumentativ begegnet werden muss, sondern direkt dazu übergangen werden kann, das Gegenüber zu diffamieren.
    Gegner sind dementsprechend nicht gut(TM) und haben kein Recht(TM). Dementsprechend darf man sie auch nicht verteidigen.

  3. 3
    Michael says:

    @Methadir: Tja. Spannenderweise war es in den 70ern genau andersrum, als die Verteidiger der RAF diffamiert worden sind. Wobei es da bestimmte Auswüchse (durchsuchen der Verteidger) aber nicht gegeben hat.

  4. 4
    RA Bert Handschumacher says:

    Das Gegenteil von Faschismus ist nicht Anti-Faschismus, sondern Demokratie und Pluralismus.
    Die Antifa ist größtenteils selbst faschistoid…..

  5. 5
  6. 6
    Cepag says:

    Dass die Verteidigerin Schneiders (die an verschiedenen Stellen als „Szeneanwältin“ bezeichnet wird, was ich nicht überprüfen kann), ihren Mandanten Wohlleben im Saal geküsst hat (so G. Friedrichsen in SPON), befremdet mich ausserordentlich.

  7. 7
    ui-ui-ui says:

    Links ist gut und hat immer Recht, dem kann ich nur aus eigener Erfahrung zustimmen. Wer braucht schon Gerichte und Verteidiger, wenn man per se im Recht ist.

  8. 8
    anon says:

    Vielleicht sollte man den Artikel dazu lesen, um die Beweggründe der Linken zu verstehen.
    https://linksunten.indymedia.org/de/node/83875

  9. 9
    Pascal Rosenberg says:

    Sehr geehrter anon, danke für Ihren verlinkten Artikel. Wo ist da doch gleich noch mal die Rechtfertigung für Sachbeschädigung und Volkshetze drin enthalten? Die konnte ich nämlich trotz mehrmaligem Lesen nicht finden.

    Die Antifa hat hier und nicht nur hier rechtsstaatliche Prinzipien verlassen, aber das hat die Antifa ja noch nie gekümmert. Der NSU hat übrigens auch rechtstaatliche Prinzipien verlassen, hat ihn auch nie gekümmert. Insofern sind Antifa und NSU sich gleich. Die einen stehen halt nur gerade nicht vor Gericht. Aber besser sind sie deshalb noch lange nicht. ;)

  10. 10
    Baldur says:

    @anon:

    Man braucht nicht die Anschlagserklärung auf der linkterroristischen Seite zu lesen, um zu erkennen, daß da linke Gutmenschen am Werk waren, die sich selbst anmaßen darüber zu entscheiden, wer eine Verteidigung verdient oder nicht. Das ist der moderne Faschismus.
    Im übrigen nicht der erste feige Anschlag auf die Wohlleben-Verteidiger. Frau Schneiders wurde auch daheim überfallen im Raum Karlsruhe, aus gleichen abstrusen Grünen. Pfui Teufel! Siehe:
    http://www.freies-netz-sued.net/index.php/2013/04/27/nsu-phantom-wohnhaus-von-wohlleben-verteidigerin-angegriffen/

  11. 11
    jansalterego says:

    @ Baldur: Man kann ja gerne und sehr nachvollziehbar über diese kreuzblöde Aktion empört sein. Trotzdem sollte man vermeiden, dafür in den Sprachgebrauch der Rechten zu verfallen („Gutmensch“). Und nein, das ist nicht der moderne Faschismus. Für Faschismus gibt es eine anerkannte Definition (Führerprinzip, extremer Nationalismus), mit der die Vorfälle wenig bis nichts zu tun haben. Wenn etwas aber mit der hergebrachten Definition so gar nichts gemein hat, kann man es nicht redlicherweise als moderne Variante davon bezeichnen. Oh, jetzt hab ich grad den Link angeklickt und gemerkt, dass ihr Nickname offenbar kein Zufall ist. Das bedeutet natürlich 1. dass ich mich über den Sprachgebrauch nicht zu wundern brauche und 2. dass es Ihnen nicht um Empörung zugunsten der Verteidigerin und des Rechtsstaates geht, sondern um politische Stimmungsmache von Rechts.
    @ RA Hoenig: Angesichts Ihrer bekannten, überaus ablehnenden Einstellung zum rechten Pack wäre es vielleicht angebracht, den von Baldur gesetzten Link auf eine Seite der fiesen Faschos zu entfernen.

  12. 12
    VRiVG P. says:

    Herr Hoenig, wie langen wollen Sie hier eigentlich noch strafrechtlich relevante Verweise dulden?

    • Lieber VRiVG, Verwaltungsrichter zeichnen sich dadurch aus, daß sie sehr sorgfältig mit der Rechtschreibung umgehen und keine amerikanischen Netzwerke nutzen (deren Server ab und an vom FBI hops genommen werden ;-)). Nehmen Sie das nächste Mal die Abkürzung StA, OStA oder meinetwegen auch VRiLG, und funken Sie über einen GMX- oder Puretech-Server, dann wirkt das insgesamt etwas glaubhafter. crh
  13. 13
    le D says:

    @VRiVG P.: Wenn ich den Nick richtig deute: Ein Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht maßt sich an, einem Fachanwalt für Strafrecht etwas über Strafrecht im Medienbereich zu schreiben. Geht’s noch?

    • Hey! Das ist doch nur ein nett gemachter und gut gemeinter Hinweis. Ich bin mir nur noch nicht ganz sicher, auf welchen der beiden Verlinkungen sich der „Vorsitzende“ bezieht. Obwohl … wenn ich darüber nachdenke, wer sonst noch die Dienste des Anbieters für anonyme Kommunikation nutzt, über den der Herr VRiVG hier postet, kann ich’s mir fast denken. ;-) crh

    JFTR: das TMG beinhaltet eine strafrechtliche Haftungsprivilegierung, die erst dann ausscheidet, wenn ein hinreichend(!) konkreter(!) Hinweis auf tatsächlich oder vermeintlich rechtswidrige Inhalte erfolgte und danach angemessene Zeit verstrichen ist. Ein „hier strafrechtlich relevante Verweise“ reicht nicht aus…

  14. 14
    RA Anders says:

    Die Aktion erinnert mich an ein Lied von Fischmob (Fickpisse):

    So absurd es klingen mag, von wegen Widerspruch in sich,
    aber linke Aktionen sind mitunter etwas merkwürdig.
    Faschos sind gefährlich und oftmals Trottel obendrein,
    nur leuchtet mir beim allerbesten Willen nur nicht ein,
    warum gerade die Methoden, die die Faschos etablieren,
    bei der Planung der Antifa nicht selten dominieren.

  15. 15
    Ralf Kunter says:

    @ jansalterego
    „Für Faschismus gibt es eine anerkannte Definition“

    Anerkannt oder staatlich verordnet? Wo sind denn die grün- oder rotlackierten Faschisten besser???

  16. 16
    jansalterego says:

    @ Ralf Kunter: Okay, nochmal für Geschichtsvergessene: „Faschismus“ ist ursprünglich die Bezeichnung für das im Italien der 20er entstandene Regime. Deswegen muss eine jede sinnstiftende Defintion des Begriffs die herausragenden Merkmale dieses Regimes umfassen. Und die herausragenden Merkmale des historischen Faschismus sind nun einmal Führerprinzip und extremer Nationalismus sowie Militarismus und Antikommunismus. Und keines dieser Merkmale findet sich bei (bspw.) der Antifa – was, wie erwähnt, die wirklich bescheuerte Aktion natürlich nicht rechtfertigt. Die Bezeichnung von Linken als Faschisten kommt eigentlich immer nur von rechts, wo man interessanterweise die o.g. Merkmale sehr wohl findet… Nochmal: Wenn man sich über einen Vorfall wie den in Rede stehenden aufregen möchte, kann man das mit guter Begründung tun. Wenn man dafür aber in den Duktus der Rechten verfällt, führt man seine Kritik ad absurdum.

  17. 17

    Ich sehe hier keinen „Anschlag auf Verteidiger“. Ich sehe nur einen Anschlag auf ein Fenster.