Totschlag und Vergewaltigung per Internet-Chat

Dem Mandanten wurde ein heftiger Vorwurf gemacht:

Ereignis

So etwas packt man nicht mal soeben schnell weg wie den Vorwurf, sein Mopped verbotenerweise auf dem Bürgersteig geparkt zu haben. Eine solche Mitteilung ist eine hervorragend geeignete Ursache für andauerende Schnappatmung.

Die Akteneinsicht durch den Strafverteidiger lieferte einen eindrucksvollen Vermerk über eine Vernehmung der „Geschädigten“:

Vermerk

Die Ermittlungen endeteten dann mit dieser Konkretisierung:

Sachverhalt

Jetzt wußte der Mandant auch, wer ihm diese Suppe eingebrockt hat. Wir haben dann ein wenig in der wirklich.weiten.Welt gesucht und sind dann auch fündig geworden:

Facebookgeständnis

Der Staatsanwalt, der bis dahin noch gar nicht gut auf den Mandanten zu sprechen war, änderte recht zügig sein Vorurteil. Nun warten wir auf die ergänzende Akteneinsicht nach Abschluß der Nach-Ermittlungen.

Dieser Beitrag wurde unter Strafrecht, Zeugen veröffentlicht.

8 Antworten auf Totschlag und Vergewaltigung per Internet-Chat

  1. 1
    uffi says:

    über mangelnde Aufmerksamkeit braucht sie sich hoffentlich nicht mehr lange zu beklagen…

  2. 2
    tobi says:

    Es macht mir als Mann Angst, solchen üblen Taktiken ausgeliefert zu sein. Es ist ja zwangsläufig Aussage gegen Aussage. Wer da gewinnt ist immer unklar.

  3. 3
    hugo says:

    Frauen.

  4. 4
    Elmar Diederichs says:

    Da schon eine Anklage in der Regel das berufliche Aus bedeutet, kann man daraus eigentlich nur den Schluß ziehen, sich mit Frauen, soweit es möglich ist, nur im Beisein von Zeugen zu treffen. Der Aufbau von Intimität – der ja ab und zu in beiderseitigem Interesse ist – wird dadurch natürlich sehr erschwert.

    In Kalifornien ist man aufgrund der massenhaften Verbreitung solcher Dinge übrigens schon einen Schritt weiter: Alarmiert eine Frau die Polizei wegen eines Sexualdeliktes oder z.B. einer Körperverletzung und kommt heraus, daß beide eine Beziehung haben, hatten oder in Scheidung leben, dann stellt die Polizei bereits in der Regel alle Bemühung ein. Das Nachsehen, haben dann diejenigen Frauen, die wirklich mal Hilfe benötigen.

  5. 5
    Kand.in.Sky says:

    zum vorigen Kommentar.
    Eine Bekannte, Lehrerin an einer Berufsfachschule bei Köln, erzählte mir wie sich ihre Kollegen verhalten. Sie vermeiden es mit Schülerinnen allein in einem Raum zu sein und haben wann immer möglich Zeugen bei Besprechungen etc.., die Türen der Klassen sind offen und wenn es nicht anders geht wird das Handy zur Protokollierung genommen. Die Gründe sind die schon als hysterischen Reaktionen auf dumme Sprüche von Kindern und Frauen die mal eben so ganze Leben vernichten.
    Was soll man auch anderes machen in einer Welt in der durchgeknallte Moralhüter und verbissene Neo- Tugendwächter das sagen haben und normale, menschliche Umgangsformen als Affront gewertet werden?

  6. 6
    Pascal says:

    Oh, hier kommentieren also vermehrt die Kubickis dieses Landes.

    Das Risiko, Opfer einer komplett erfundenen Falschbeschuldigung zu werden ist vermutlich nicht größer als das Risiko, Opfer einer tatsächlich stattgefundenen Vergewaltigung zu werden.

  7. 7
    matthiasausk says:

    @Pascal: Immerhin sind Sie ehrlich. und zeigen mit dem Wort „vermutlich“ in Ihrem Satz, daß Sie hier Spekulationen ohne jeglichen belegbaren Hintergrund anbringen.

  8. 8
    Elmar Diederichs says:

    @Pascal:

    Sie übersehen, daß es sich hier um Vorsichtsmaßnahmen zur Existenzsicherung handelt. Es geht nicht, darum zu behaupten, daß Falschbeschuldigungen häufiger seien als Sexualdelikte oder Ähnliches.

    Schließlich habe ich auch eine Haftpflichtversicherung und ich werde sie weiterhin haben, obwohl ich sie in 10 Jahren nur einmal wegen einer Bagatelle brauchte.