Beim Aufräumen meine eMail-Postfächer fiel mir der Spam von BIG BENN BOOKS in die Hände. Ich habe dann mal geschaut, welche Hinweise gegeben werden unter der Überschrift:
Dieser Newsletter enthielt einen Link zu einer Website mit dem Titel
Dort werden ein „Herr Schulden-Drückeberger“ und seinesgleichen vorgestellt, die sich einfach nur ein leichteres, sorgenfreieres Leben mit weniger Kälte, Hektik und Gängelung wünschen, ihre ganz persönliche Rache nehmen an einem System, das immer mehr Leistung fordert, aber immer weniger Menschlichkeit hervorbringt und die auf jeden Fall für sich zum Schluss gekommen sind, daß sie einen guten Grund haben, Schulden Schulden sein zu lassen.
Es werden auf dieser Seite Ratschläge erteilt, wie man an die Leistung anderer Menschen kommt, ohne dafür eine Gegenleistung erbringen zu müssen. Und das alles selbstverständlich(!) stets(!!), ohne dabei eine Straftat zu begehen:
Weitere Tips sind „Immer auf Zeit spielen„, „Immer unerreichbar sein„, „Immer täuschen und tarnen„, „Immer so langsam wie möglich und so schnell wie nötig“ und „Immer gelassen und freundlich„.
Gegen solche „Prinzipien“ gibt es jedoch ein ganz einfaches Mittel:
Die Leistung wird nur dann erbracht, wenn die Gegenleistung vollständig gesichert ist. Beim Brötchenkauf ist das der Zug-Um-Zug-Austausch: Das Gebäck geht nur dann über die Bäckertheke, wenn das Bare in der Geldschale liegt. Alles andere birgt Risiken in unterschiedlicher, meist aber in hoher Qualität.
Rechtsanwälte und ganz besonders Strafverteidiger können dieses Zahlungsausfallrisiko nur dann sicher ausschließen, wenn sie auf Vorauszahlung der Gegenleistung bestehen. Solche Empfehlungen wie die oben zitierten des …
… bestätigen, daß es keine sinnvolle Alternative zu dieser (gesetzlich in § 9 RVG geregelten) Praxis gibt. Das gilt selbstverständlich auch für alle anderen am Wirtschaftsleben Beteiligte.
Obiter dictum:
Richter, Staatsanwälte, Bezirksrevisoren und Rechtspfleger bekommen ihr Gehalt auch vorschußweise stets am Monatsersten. Die sind auch nicht blöd. ;-)
Müsste es nicht heißen: … ohne eine Gegenleistung erbringen zu müssen (oder so ähnlich)
„Richter, Staatsanwälte, Bezirksrevisoren und Rechtspfleger bekommen ihr Gehalt auch vorschußweise stets am Monatsersten.“
*Staun*! Ehrlich? „Gehalt“ als Vorschuss? Da hat der Staat ja mal wieder so gut verhandelt, wie bei allen anderen kostenträchtigen Grossprojekten auch!
P.S. Solange der Zahlungsausfall Grossfirmen oder den Staat trifft (i.e. nicht den kleinen Handwerker oder verarmten Strafverteidiger ;) ) hat Herr Schulden-Drückeberger meinen vollsten Segen! Ich überlege auch schon, wieviel mehr frei verfügbares Kapital ich habe, wenn ich Privatinsolvenz mache und solche Scherze wie (Ex-)GEZ, Krankenkasse etc. nicht mehr zahle. Nur noch Miete und Lebenshaltung. Warum soll der „kleine Mann“ nicht ähnliche legale Kostenvermeidungsstrategien fahren dürfen, wie die Konzerne (und der Staat!! Stichwort nicht-Zahlung von z.B. Handwerkerrechnungen!)?
„Kleiner Handwerker“? Da müssen Sie andere Erfahrungen gemacht haben als ich. Nur ein Beispiel von ca. 25: Handwerker bietet an, bietet nochmals mit Festpreis an, unterschreibt den Auftrag, in dem nochmals der Festpreis betont wird – und bei der Abrechnung stellt sich dann raus, Festpreis bedeutet für ihn Mindestpreis. Denn wegfallende Leistungen werden nicht abgezogen – ist ja Festpreis – aber zahlreiche Leistungen sind auf ganz erstaunliche Weise hinzugekommen, von denen er ja absolut nichts ahnen konnte. Darauf hingewiesen, droht er erst und zieht dann vor Gericht.
@Fry: Wie in jedem Berufsstand gibt es auch bei Handwerkern Ehrbare (meiner Erfahrung nach meist die Kleinen und Älteren) und Ehrlose. Die Letzteren beschreibst Du sehr gut, Die erwischt es aber auch selten(er).
Auch (bzw. gerade) bei Handwerkern (Autohäuser fallen mir da im Besonderen ein!) muss man natürlich auf schriftlichem Kostenvoranschlag und schriftlichem Auftrag/Vertrag bestehen (inkl. Klausel, dass mündliche Nebenabreden ungültig sind (bzw. beim Autohaus, dass ausschliesslich die ausdrücklich beauftragten Arbeiten ausgeführt werden dürfen)).
Was passiert denn mit dem an einen Anwalt vorausgezahlten Vorschuss, wenn dieser vor Erbringung einer Leistung verstirbt?
@crh: Reicht nicht. Nach dem Upgrade auf Djihad 2.0 bekommen die Märtyrer inzwischen 144 Jungfrauen*. Und -die- haben -ihm- den Champagner zu servieren. Z.B. im Bauchnabel ;)
* googeln nach „144 virgins“, oder z.B. http://downtrend.com/robertgehl/isis-now-offering-a-two-for-one-144-virgins-instead-of-72-if-youre-killed-by-an-american/
@Hans Olo: Der Vorschuß wird, so wie sie ihn übergeben haben und unangetastet, als Beigabe ins Grab gelegt. Deswegen: Vorschuß immer als Scheck ;)
@Staunender:
Wobei es auch auf Djihad 2.0 keinerlei Garantien gibt, dass es sich ausschließlich um weibliche Jungfrauen handelt.
Vielleicht ließe sich der Terror ja ein für allemal beenden, wenn wir Küblböck 1.0 auf Tournee durch die Trainigskamps schicken ….
Vielleicht sollte man auch einfach nur mal darauf hinweisen, dass Jungfrauen, die sich im Paradies aufhalten, da ja auch nur hinkommen, wenn sie zuvor gestorben sind. Unter Berücksichtigung einer handelsüblichen Lebenserwartung dürfte dann ein erklecklicher Teil dieser Jungfrauen fortgeschrittenen Alters sein. Dann wünsche ich viel Vergnügen … ;-)
[…] gezahlt haben. Rechnung bekommen, Dauerauftrag eingerichtet und alles war gut. Lesenswert zum Thema Vorschuss auch der geschätzte Kollege […]
99 Jungfrauen? – Da sind Sie hier falsch. … Oblate?
@Fry: es kommt aber auch oft vor, dass beispielsweise „Steckdosen samt Zuleitungen verlegen und anschließen“ bestellt wird, der Auftraggeber aber dann nicht nur „weiß, Einzeldose“ will sondern Sondermodell silber metallic, Dreifachdose.
Klar, der Handwerker sollte auf die dann entstehenden Mehrkosten hinweisen, aber wenn Ausführer und Angebotsersteller nicht identisch sind…
[…] Berliner Kollege Hoenig weist auf ein “interessantes” Angebot hin mit zahlreichen […]