Die Bundespolizei im Einsatz

Raus aus der Bahn, rein in die BGS-Dienststelle titelt die taz am 2.11.05 :

Ein Student aus Kamerun wurde von der Polizei aus dem Zug geholt. Laut Zeugen war der Einsatz überzogen

Vorigen Samstag haben Bundespolizisten einen Studenten aus Kamerun in einem Interregio von Frankfurt nach Berlin schwer misshandelt. Das bestätigen der Geschädigte und ein Zeuge, mit dem die taz sprach.

Zu diesem lesenswerten taz-Artikel paßt folgender Fall, in dem ich derzeit verteidige.

Dem hochgradig betrunkenen 22-jährigen Mandant (1,6 Prom., schmächtig, 70 kg, 170 cm) wird vorgeworfen, gegen einen Bundespolizisten (nüchtern, trainiert, 90 kg, 195 cm) Widerstand geleistet und ihn dabei beleidigt sowie verletzt zu haben.

In der Ermittlungsakte lese ich:

Plötzlich schlug mir der Beschuldigte K. unvermittelt mit seiner Faust auf meine linke Brustseite. Ich verspürte einen stechenden Schmerz im Rippenbereich (siehe Attest Amtsarzt)
Zwecks Unterbindung weiterer Schläge bzw. eines erneuten körperlichen Angriff drückte ich den Beschuldigten K. mittels in meiner linken Hand befindlichen Maglite Taschenlampe auf Höhe des Brustbeins des K. an die Wand rechts neben der gläsernen Eingangstür zur Bahnhofshalle. Mit meiner rechten Hand drückte ich auf seinen Bauch, um ihn zu fixieren. Dabei stieß der K. seinen Kopf nach vorne unten und verletzte sich leicht die Lippe an der Taschenlampe. ( siehe Attest vom Polizeiarzt).
[Hervorhebungen vom Verfasser]

Dazu fällt mir die rechtfertigende Antwort eines Angeklagten ein: „Ja, nun, dann ist er mir eben dreimal mit seiner Brust ins Messer gelaufen …

Dieser Beitrag wurde unter Strafrecht veröffentlicht.

Eine Antwort auf Die Bundespolizei im Einsatz

  1. 1
    deranwalt.at says:

    Oder die Sache mit dem „bösartigen Heizkörper“, der dem Häftling immer ins Gesicht sprang :

    http://www.deranwalt.at/show.asp?id=291&kapitel=Wissenswertes