Die taz gibt im April 2005 zum Hintergrund der Wanne ihren Senf:
Wenn es ein Symbol für die Zeiten gibt, in denen in Berlin der Straßenkampf tobte, dann ist es die Wanne, im Behördenslang GruKaWe (Gruppenkraftwagen) oder Gru. Was hat sie im Laufe der Jahre nicht alles abbekommen: Farbbeutel, Steine, Flaschen, Zwillengeschosse, Molotowcocktails. Selbst die eine oder andere Gehwegplatte kam in den rauen 80ern von Dächern geflogen. Ungezählte Beulen zeugen davon. Sie rausmachen wäre viel zu teuer gewesen, sie wurden nur überlackiert. 250 Fahrzeuge der Baureihen D 408, 508, 609 und 611 – eine Spezialanfertigung von Mercedes für den Berliner Markt – nannte der Fuhrpark der Polizei einst sein Eigen. Inzwischen gibt es nur noch 164 und es werden immer weniger.
Interessantes weiß der Autor des Berichts auch über prominente Fahrgäste zu berichten:
Sie setzen die Person in einen vergitterten grün-weißen Mannschaftswagen […] und lassen auf dem Gelände der Polizeischule einen Steinhagel auf das Fahrzeug niedergehen. So geschehen mit Eberhard Diepgen (CDU), als der noch Regierender Bürgermeister war, auf dem Gelände der Polizeischule. „Diepgen war kreidebleich, als er rauskam. In seinem Gesicht stand die nackte Angst“, erinnert sich ein pensionierter Beamter schmunzelnd.
Bei Georg Schertz, der von 1987 bis 1992 Polizeipräsident war, war die Show nicht mal fingiert: „Wollen Sie mal mitfahren?“, luden Untergebene Schertz ein, mal eine Runde durch Kreuzberg zu drehen, als es dort mal wieder richtig heftig zuging. „Wir haben uns Klamotten ohne Ende eingefangen und sind auf der Felge wieder zurückgekommen“, erzählen sich die, die damals dabei waren. „Schertz redet darüber heute noch.“
Auch die taz packt die Wehmut:
Die Wanne wird ausgemustert. In zehn Jahren, so die Schätzung von Experten, wird die Seyfried-Comic-Vorlage ganz aus dem Berliner Straßenbild verschwunden sein.
Ganz? Nein, mindestens eine wird es überleben. :-)