Monatsarchive: Oktober 2006

Haftpflicht gegen Diskriminierung

Eine namhafte deutsche Versicherungs-AG

bietet ein neues Haftpflicht-Deckungskonzept an, mit dem sich Unternehmen und deren Organe gegen Folgen des Allgemeinen Gleichbehandlungs-Gesetzes (AGG) schützen können. Damit sollen insbesondere Deckungslücken der klassischen Betriebshaftpflicht und der D&O-Versicherung ausgeglichen werden.

Quelle: Versicherungsjournal

Zu berücksichtigen ist aber:

Ausgeschlossen werden unter anderem vorsätzliche Schäden sowie „wissentliches Abweichen von Gesetz, Vorschrift, Beschluss, Vollmacht oder Weisung oder durch sonstige wissentliche Pflichtverletzung”.

Tja, das, was richtig Spaß macht im Leben, ist eben nicht versicherbar. ;-)

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Ausstattung eines Mercedes

Nach Gestaltung des Traumautos mit dem Konfigurator bei Mercedes Benz wird das Ergebnis zusammen gefaßt. Darin heißt es unter anderem:

Weitere Ausstattung: Kfz-Brief

Ahja. Türen sind in der Zusammenfassung nicht erwähnt. Das macht mich nachdenklich.

Aber – es wäre nicht ein deutsches Unternehmen, wenn das hier fehlen würde:

Rechtlicher Hinweis
Alle Angaben auf dieser Website sind als annähernd zu betrachten. Änderungen in Konstruktion und Lieferung, Änderungen der Neufahrzeug-Verkaufsbedingungen sowie Preisänderungen bleiben vorbehalten. Aussagen über Preise und Serienausstattungen, über gesetzliche, rechtliche und steuerliche Vorschriften und Auswirkungen haben nur für die Bundesrepublik Deutschland Gültigkeit. Die Abbildungen enthalten auch Zubehör und Sonderausstattungen, die nicht zum serienmäßigen Lieferumfang gehören.

Sowas ähnliches habe ich schonmal in einer Einladung zur Jahresparty eines MC gelesen. Die Rocker haben es besser – weil verständlicher – formuliert:

Wir haften für nix!

Aber Rocker sind eben keine Mercedes-Fahrer.

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Bewerbung um ein Mandat

Ich habe in einer Mailingliste für Rechtsanwälte nach einem kompetenten Zivilrechtler gesucht. Ein guter Bekannter hat ein lukratives, aber recht schwieriges Mandat zu vergeben und ich möchte meinen guten Ruf bei ihm nicht auf’s Spiel setzen.

Es ist üblich, daß sich auf solche Anfragen interessierte Kollegen per eMail an mich wenden und kurz beschreiben, warum sie sich für geeignet halten. Diese „Bewerbungen“ schicke ich dann – nach einer kurzen Prüfung und ggf. mit einem kleinen Kommentar – weiter und der Mandant hat dann die Wahl …

Ein Kollege schickt mir keine eMail, sondern drängelt sich per Telefonanruf vor. Meine Mitarbeiterin bittet ihn höflich, sich an die Gepflogenheiten zu halten und mir eine eMail zu schicken.

Die eMail kam dann auch prompt. Sie enthielt in dem Zweizeiler zwei Rechtsschreibefehler und eine Unhöflichkeit gegenüber meiner Mitarbeiterin. Zudem war der angebebene Link im Footer der eMail des Kollegen auf seine eigene Website fehlerhaft. Nachdem ich die Seite über google ermittelt hatte, bot sich mir ein „broken link“ für eine Grafik auf der Seite und der Hinweis: „Hier entsteht die Homepage von Rechtsanwalt XY“.

Echt empfehlenswert, nur nicht für meine Mandanten … eher für die Volkshochschule.

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Kanzlerin und Vizekanzler in der Wanne

Die Wanne im „Märkischen Sonntag„:

Die Gespräche zur Gesundheitsreform werden fortgesetzt.

Nachdem bei den internen Koalitions-Gesprächen über eine Gesundheitsreform jeder einzelne Ministerpräsident und die teilnehmenden Fachbeamten ihre ganz individuellen, völlig unterschiedlichen Vorstellungen ins Gespräch einbrachten, haben Kanzlerin und Vizekanzler sich seit drei Tagen in ihren Campingwagen (Foto) zurückgezogen. In zehn heftigen Mau-Mau-Runden wollen sie – abgeschottet vom Berliner Medienrummel – ermitteln, welcher Vorschlag sich nun durchsetzen soll.

Wozu so ’ne Wanne alles gut ist. ;-)

Danke an Sandra K. und Ihrer Oma für den Zeitungs-Ausschnitt

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Lawblog-Effekt

Der Slashdot-Effekt oder Slashdotting tritt auf, wenn eine bisher wenig populäre Website vom IT-Online-Magazin Slashdot aufgegriffen wird und so binnen Minuten ein erheblicher Benutzeransturm auf die Website beginnt. Dieser führt oft dazu, dass erheblicher Traffic verursacht wird und der Server vorübergehend Anfragen nicht mehr oder nur noch sehr langsam beantworten kann. Die Seite ist dann (ge)slashdotted.

Seltener spricht man im deutschsprachigen Raum auch analog vom Heise-Effekt („Server wurde geheist“) bei der Erwähnung einer Website bei heise online. Auch andere, nicht-IT Online-Magazine (etwa tagesschau.de, Spiegel online oder cnn.com) können ähnlichen Traffic verursachen, wenn sie eine Website erwähnen, deren Server dem Ansturm nicht gewachsen ist. Hier spricht man allerdings sehr selten vom Tagesschau-Effekt, vom CNN-Effekt oder ähnlichem. Da Slashdot eines der ersten Online-Magazine war, die solchen Traffic verursachen konnten, ist dieses Magazin namensgebend.

Quelle: Wikipedia

Ich kannte das Phänomen nur unter „Lawblog-Effekt“. Grüße an den Urlauber!

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IKEA renoviert JVA Moabit

Unbestätigten Gerüchten zur Folge soll Ikea die 100 Jahre alte Justizvollzugsanstalt in Moabit endlich mal auf den aktuellen Stand bringen (pps / 214 kb).

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Einschlafende Richterin

Da regt sich die Menschheit über Anwälte auf, die sich weigern, vor Gericht Schlipse zu tragen. Aber wenn sich eine Richterin auf dem Richtertisch herumlümmelt …

Herumlümmeln

… daran stört sich wohl offenbar kein Mensch. Oh tempora, oh mores!

Quelle: „ZEIT Campus“ – Das erste Mal … einen Angeklagten trotz Zweifeln freisprechen

Link gefunden in der Handakte

Update: Die Zeit hat das Bild der Richterin, auf das ich verlinkt hatte, aus dem Netz genommen. Auch in dem zitierten Artikel ist das Bild nicht mehr vorhanden.

Es zeigte die (?) / eine (?) Richterin, die vor sich einen Gesetzeskommentar auf dem Richtertisch liegen hatte, den sie umarmt und auf den sie – friedlich lächelnd – den Kopf gelegt hatte.

Die Veröffentlichung dieses wunderschönen Schnappschusses war der Richterin wohl nicht so Recht. ;-)

Update 2: Offenbar hatte der Server, auf dem das Bild liegt, einen Schluckauf. Jetzt ist es jedenfalls wieder da …

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Nümmerchen – angenehm kurz, verdammt lang.

Erfeulich: Die Bankverbindung der Kreiskasse Steinfurt. Eine dreistellig Kontonummer. Das gibt es nur noch auf dem platten Land. ;-)

Nicht akzeptabel hingegen: Das Aktenzeichen eines Insolvenzverwalters in Hamburg, für das noch nicht einmal die beiden(!) Formular-Felder für die Angabe des Verwendungszwecks im Überweisungsauftrag ausreichte.

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Landgericht Bozen-Brixen

Freundlich wirkt der Eingang nun wirklich nicht.

LG Bozen-Brixen

Und dabei sind dort nicht nur das Strafgericht, sondern auch die Zivilkammern untergebracht. Bloß weg …

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