Monatsarchive: Dezember 2006

In Sichtweite

Silvester 2005 war zufällig mal ein Platz auf der Kottbusser Brücke frei:

Die Kanzlei im Hintergrund
Die Kanzlei im Hintergrund

Die Wanne auf der Kottbusser Brücke
Durch die Trauerweiden am Ufer

Die Wanne im Hintergrund
Die Wanne im Hintergrund beim Blick aus dem Fenster

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Vier Tage im Aufzug

Wieder mal wird klar, dass man Aufzüge niemals ohne Mobiltelefon betreten darf: Vier Tage und drei Nächte hat die 19-jährige Französin Safiatou Diallo wegen einer Panne im Aufzug ihres Wohnhauses in Saint-Denis bei Paris verbringen müssen. Die junge Frau wollte Brot holen, als der Aufzug zwischen dem ersten und dem zweiten Stock stecken blieb. Der verzweifelte Vater suchte seine Tochter überall, nachdem der Hausmeister des Gebäudes ihm mehrfach versichert hatte, es sei niemand im Aufzug, dieser sei außer Betrieb. „Ich hatte Hunger und mir war kalt, aber es gab ein bisschen Licht, und ich hab‘ mit meinen Schuhen gespielt, nachgedacht und geschlafen“, berichtete die 19-Jährige nach ihrer Befreiung aus dem defekten Aufzug. Sie will auch den Alarmknopf gedrückt haben, was die Wartungsfirma jedoch bestreitet. Erst der Reparaturdienst fand die Eingeschlossene unterkühlt und ausgehungert vor.

Quelle: taz vom 30.12.2006

Das kann bei dem Aufzug in unserem Haus nicht passieren:

Aufzug

Einfach rufen, das hört man schon.

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Arcor und der Geschäftskundenservice

Mir ist es gelungen, mit unserer Kanzlei im vergangenen Jahr unter Beibehaltung der Telefonnummer von Charlottenburg nach Kreuzberg zu ziehen und dabei von der Telekom zu Arcor zu wechseln. Darüber habe ich hier im Blog erleichtert berichtet.

Seit November 2006 versuche ich nun, zu unseren vorhandenen zwei ISDN-Leitungen zwei weitere dazu zu bekommen. Das ginge aber nicht telefonisch („nicht möglich“), ich solle doch mal eine eMail schreiben. Auf meine eMail erhielt ich die Anwort, ich müsse es schriftlich machen. Gern auch per Fax. In einem dritten Anlauf habe ich dann am 1.12.06 ein Fax mit meinem Wunsch an das Unternehmen gesandt.

Am 8. Dezember 2006 schickt mir dann die Kundenbetreuung ein Formular zu, mit dem die Daten über meine Kanzlei (Anschrift, Bankverbindung, Rufnummer) abgefragt werden, das aber ansonsten nicht brauchbar ist für die Formulierung meines Wunsches.

Mein Anruf bei der „Hotline“ am 12. Dezember 2006 war ebenso erfolglos wie enttäuschend. Ich solle mich doch mal beraten lassen in einer Geschäftsstelle von ARCOR. Insbesondere über einen Anlangenanschluß

Auf die mir zugesagte Zusendung eines weiteren Formulars, das nun „passen“ sollte, warte ich immer noch. Zwischenzeitlich habe ich dann die Geschäftsleitung an die Bearbeitung meines Antrages erinnert. Zunächst noch in der anwaltlich gebotenen Zurückhaltung (auch wenn’s mir sehr schwer gefallen ist).

Bis heute, am 29. Dezember 2006, ist aber nichts weiter passiert, deswegen habe ich mal einen bösen Drohbrief an die Leitung (über 4 eMail-Adressen und zwei Faxnummern) geschickt und schon mal die knapp 1.000 Kollegen auf der Anwaltsliste über das irgnorante Verhalten des Diensteverweigerers informiert.

Ein paar Stunden später rief dann hier eine Dame an und fragte mich freundlich, was ich denn nun haben wolle: Einen Anlagenanschluß schlug sie mir vor – aber leider könne ich dabei die Rufnummer nicht behalten … Ich habe mich geweigert, Ihr noch einmal die gesamte Geschichte meiner Odyssee in dem Laden zu erzählen.

Sie will mir nun ein Formular faxen …

— to be continued —

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Schalter gegen das Vergessen

Es war die Vergeßlichkeit. Irgendwie hatte der Fahrer, der die Wanne beim Café Müm abgestellt hatte, vergessen, das Licht auszuschalten. Dies führte dann zu dem Fehlstart.

Kfz-Meister Peter Jaekel hat die beiden Akkus geladen, getestet und für (noch) gut befunden. Nun startet sie wieder. Besten Dank an Peter und Gisbert Stückgen, der das gute Stück wieder nach Kreuzberg geholt hat.

Gut, daß die freundliche Polizei einen Hauptschalter in das Auto gebaut. Vor dem Verlassen das Ding einfach umlegen – das schont die Batterien.

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Heimlich sterben

Nach dem 10. Suizid in Berliner Haftanstalten seit Jahresbeginn entschließt sich nun die Verwaltung dazu, die Leichen der Häftlinge besser unter den Teppich zu kehren:

Die neue Justizsenatorin Gisela von der Aue will die Öffentlichkeit nicht mehr über Selbsttötungen in den Gefängnissen unterrichten.

Begründet wird das – einmal mehr – mit Datenschutz:

Die Persönlichkeitsrechte eines Gefangenen und seiner Familie seien höher zu bewerten als das Interesse der Öffentlichkeit.

Quelle: Tagesspiegel

Vielleicht muß das Interesse der Öffentlichkeit an den schlimmen Haftverhältnissen in den Berliner Knästen aber auch aus anderen Gründen hinter dem Datenschutz zurücktreten.

Hier kommentiert der Tagesspiegel diesen Zynismus.

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Kurzer Hand per Fax

Der Kopiesatz der Ermittlungsakte war vollständig. Fast. Nur eine Seite fehlte. Irgendwie hat sich die zweite Seite eines Vermerks der Kripo geweigert, kopiert zu werden. Genau auf diese Seite kam es aber an. Und es eilte, weil der Mandant mit mir über seine Verteidigung sprechen wollte.

Die kleine Bitte an die Staatsanwaltschaft, mir die fehlende Seite mal eben auf’s Fax zu legen, habe ich mit wenig Hoffnung geschrieben. In Moabit wäre das irgendwo zwischen „Untauglichem Versuch“ und „Wahndelikt“ abgeheftet worden.

Nicht so in Frankfurt (Oder)! Einen halben Tag später trudelte die fehlende Seite bei uns ein. Sogar mit einem kurzen Anschreiben.

Deswegen auf diesem Wege: Ganz herzlichen Dank an die Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle bei der StA in FFO.

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Der Biß in die fütternde Hand

Am 5.12. teilt mir der Mandant mit, er werde den Vorschuß und die Kosten „heute noch“ überweisen. Am 8.12. schreibt er, daß er die Überweisungen „morgen“ in den Kasten werfen wird. Am 19.12. sitzt er im Besprechungszimmer; wir hatten einen Termin zur Erörterung des Akteninhalts und Planung der Verteidigungsstrategie vereinbart.

Auf dem Konto ist keine Zahlung vom Mandanten eingegangen. Komisch, wo der Mandant Stein und Bein darauf schwört, daß er den Vorschuß bereits am Freitag (15.12.) überwiesen habe.

Nur nebenbei: Dem Mandanten wird vorgeworfen, einen Betrug begangen zu haben.

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Caffè-Trinker als Steuerhinterzieher

3-2-1: Per eBay-Auktion zum Steuerhinterzieher

Tausende sollen Kaffeesteuer hinterzogen haben. Die wenigsten dürften wissen, dass es eine gesonderte Kaffeesteuer in Deutschland gibt. Dabei ist sie mit 2,19 Euro für ein Kilogramm Röstkaffee und 4,78 Euro für die gleiche Menge löslichen Kaffee so hoch, dass jährlich ungefähr eine Milliarde Euro in die Steuerkasse fließt. EBay-Auktionären, die Kaffee über das Ausland ersteigert haben, sitzt nun der Zoll im Nacken.

meldete Golem.de

Denn beim Kauf von Kaffee muss der Käufer gegebenenfalls selbst die Kaffeesteuer entrichten, sofern der Kaffee aus dem Ausland bezogen wird. […] Europaweit wird die Kaffeesteuer nur in Deutschland, Belgien und Dänemark erhoben.

[…]

Im Kaffeesteuergesetz gibt es keine Freimengen für den Eigenbedarf. Ermittlungsverfahren wegen Hinterziehung der Kaffeesteuer gibt es laut Kaffeeverband im Jahr mehrere tausend Mal.

[…]

„Steuerfrei ist der Kauf für den Privatverbrauch aus dem Ausland über das Internet eigentlich nur für den, der von einer Privatperson kauft und seine Bestellung anschließend selbst im Ausland abholt.“

Und ich habe mich schon gewundert, warum das Kilo Bristot in Bozen unter 6,00 Euro kostet, hier in Deutschland aber nicht unter 10,00 Euro zu bekommen ist.

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Abflug

Irgendwann im Juli 2006 auf der Brücke:

start
Umsteigen

abheben
Starten

abflug
Abflug

;-)

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Telefonat mit dem Finanzamt

Mein heutiger Anruf beim Finanzamt Kreuzberg stimmt mich nachdenklich:

crh:

Guten Tag, Carsten Hoenig. Ich hätte da mal gern ein Problem. Mit meiner Einkommensteuervorauszahlung. Meine Steuernummer lautet …

Sachbearbeiterin:

… 14/349/123456

Da war ich platt – Die Dame hatte die Nummer nicht nur im Kopf, sondern auch völlig spontan und ohne nachzudenken parat.

Was soll ich davon bloß halten??

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