GEZ – zu nichts verpflichtet

Das Verhalten der Gebühreneinzieher erinnert mich doch stark an das Vorgehen der Betreiber von Abo-Fallen. Erst kommt eine Bitte, dann eine Aufforderung und dann die Drohung. Alles recht groß, laut und deutlich geschrieben. Insbesondere die Drohung mit dem

Bussgeld

heben die Eintreiber gern hervor. Das Servicetelefon und der Faxanschluß haben jeweils 0180er-Nummern. Und überhaupt:

Anmelden ist Pflicht

Und wer liest die letzten vier Zeilen der drei lauten Seiten? Eigentlich niemand, denn im Gegensatz zu der 12 Punkt großen Schrift des Anschreibens

Anmeldung

kann man die 5 Punkt Schrift des wichtigsten Hinweises in diesem Dohrbriefen kaum lesen. Jedenfalls nicht ohne Lupe:

Zu nichts verpflichtet

Zum Mitschreiben:

… wenn Sie weder Radio noch Fernsehen noch ein anderes empfangstaugliches Gerät haben, besteht keine gesetzliche Auskunftspflicht.

Also kommen die Drohbriefe eben genau dort hin, wo sie hingehören.

Ein wichtiger Hinweis noch zum Schluß:
Wer schwindelt (und dabei erwischt wird), wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Wenn man nichts sagt, obwohl man was sagen müßte (und dabei erwischt wird), begeht man eine Ordnungswidrigkeit, die nur auf Antrag verfolgt werden kann (nicht: muß).

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4 Antworten auf GEZ – zu nichts verpflichtet

  1. 1

    Es wäre mal interessant zu erfahren, wie viel Porto pro Jahr für diese unsinnigen Drohbriefe verpulvert wird.

  2. 2
    RA Munzinger says:

    Die GEZ führt ja nur ihren Auftrag aus. Getreu dem Motto good cop, bad cop – mimt die GEZ den Buhmann, damit Gottschalk, Jauch und Dirty Harry, die ja vom Gebührenaufkommen bezahlt werden müssen, ihre Sympathiewerte nicht einbüßen.

    Mit der Gebührenpflicht habe ich so meine Schwierigkeiten, seitdem ab dem 1. Januar 2007 auch internet-fähige PCs mit der Radio-Gebühr belegt werden. wer mit dem bestehenden Gebührenaufkommen nicht auskommt, sollte seine Angebote nicht auch noch auf neue Medien ausweiten.

  3. 3
    Tyroler says:

    Ich stimme Herrn Munzinger voll zu und fordere generell die Abschaffung der Fernsehgebühren. Dieses System von Staats- und Propagandarundfunk ist nicht mehr zeitgemäß.

    Wenn Politiker Versorgungsposten wollen, sollen sie in der Antarktis Schneekristalle zählen.

  4. 4

    Privat zahle ich GEZ.

    Die schicken neuerdings aber Aufforderungsschreiben an meine Büroadresse. Ich habe die Tage mal nachgefragt, woe die die Adresse her haben. Die gesetzte Frist läuft bis zum 13.12.06. :-)