Handheld, PDA, Palm oder wie die Dinger sonst noch heißen

Auf der swisslawlist, einer Mailingliste für Juristen in/aus der Schweiz, wurde nach Erfahrungen mit den kleinen elektronischen Helferlein gefragt. Ein Kollege antwortete:

Sehr geehrter Herr Kollege,

lassen Sie sich doch nicht durch dieses felduntaugliche und sperrige Spielzeug verfuehren, es geht auch einfacher und billiger. Auf dem Schreibtisch behalten Sie ihre bewaehrte Messbuch-Agenda. Die Termine werden ausserdem in einer Winword-Tabelle eingetragen. Diese wird taeglich ausgedruckt (in der Regel wird ein A-4 Blatt genuegen) , nachdem die erledigten Termine geloescht wurden, vierfach gefaltet, und zusammen mit einem Bleifstiftstummel in die Tasche gesteckt.

Damit gehen Sie zum Beispiel zur Konferenz mit George W. Bush und Cofi Annan. Am Schluss geht es oft darum, den naechsten Termin zu vereinbaren. Waehrendem die Anderen an ihren laecherlichen elektronischen Agenden lange unbeholfen herumfummeln, nehmen Sie mit eleganter Geste Ihren Papierfoetzel aus dem Poschettli , sehen sofort, wo noch was frei ist, und tragen den neuen Termin mit Bleistift irgendwo am Rande ein. Die pomadisierten Nadelstreifen-Yuppies werden laecheln, den Kennern wird dies jedoch imponieren, besonders wenn sie vorher noch den Bleistift mit dem Militaersackmesser spitzen. Zurueck in Ihrer Kanzlei geben Sie das Papier Ihrer Sekretaerin ab , damit sie die Datei à jour bringt …

Nur das Einfachste hat Erfolg, und ein Kardinalpunkt im intelligenten Gebrauch der modernen Bueroelektronik liegt darin, zu erkennen, wo man auf deren Einsatz besser verzichtet.

Con cordiali saluti

Die Schweizer haben einen Sprachstil, der begeistert. Und inhaltlich stimmt es auch, was der Jurist aus der Oase da mitgeteilt hat.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines (Kanzlei) veröffentlicht.

3 Antworten auf Handheld, PDA, Palm oder wie die Dinger sonst noch heißen

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    doppelfish says:

    Klar hätte er einfach Moleskine oder eben o. g. Hipster-PDA verlinken können. Aber das hätte uns nicht nur um den köstlichen Schreibstil, sondern auch um das unter dem „Kardinalpunkt“ zusammengefasste Wissen gebracht.

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