JuraXX pleite?

Kanzleikette Juraxx steht vor der Pleite

Ein revolutionäres Geschäftsmodell für den deutschen Anwaltsmarkt steht vor dem Scheitern. Dem Kanzleiverbund Juraxx droht nach Informationen der FTD aus der Branche die Insolvenz.

Quelle: FTD

Link gefunden bei Selzers LaW

juraxx.jpg

Daß ein Unternehmen wirtschaftlichen Mißerfolg erntet, ist bedauerlich. Zumal mit den Untergang auch persönliche Schiksale verbunden sind. Allerdings sollte man als Unternehmer darauf achten, nicht noch weiteren Schaden als nötig anzurichten. Das, was die FTD hier noch berichtet, wäre einfach daneben, wenn es denn zuträfe:

Juraxx-Gründer Eugen Boss wird von Ex-Partnern beschuldigt, neu hinzukommende Anwälte nicht über die Schieflage aufgeklärt zu haben. Sie ist durch ein Gutachten seit Sommer 2006 intern bekannt. Die arglosen Junganwälte hätten Juraxx Partnerdarlehen in Höhe von 50.000 Euro geben müssen, die zur Quersubventionierung der laufenden Kosten verwendet worden seien. „Die meisten stehen vor dem finanziellen Ruin“, sagt Harald Schörverth, ehemaliger Anwalt in der Nürnberger Juraxx-Filiale.

Das wird dann wohl noch ein Ermittlungsverfahren zur Folge haben.

Foto: juraXX

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines (Kanzlei) veröffentlicht.

24 Antworten auf JuraXX pleite?

  1. 1
    Michi says:

    Hm…war nicht auch jemand aus der Blawger-Gemeinschaft kurze Zeit bei JuraXX? Irgendwie ist mir der Name entfallen.

  2. 2
  3. 3
    doppelfish says:

    Dann muss sich Eugen Boss eben flink einen Anwalt suchen. Sind ja gerade genug da, nicht wahr?

  4. 4
    Peter says:

    Das war doch abzusehen !!!
    Was macht eine florierende wirtschaftlich erfolgreiche Kanzlei aus ?
    1. solvente Mandanten über 40 J.
    2. Hochqualifizierte RAè mit Berufserfahrung
    3. Fachanwaltstitel
    4. gediegene Atmösphäre
    5. Ein angemessenes Verhältnis zwischen Beratungsleistung und Honorar
    All das hat juraxx entweder gar nicht aufzuweisen, oder nur zu einem zu vernachlässigenden Teil.
    Die fast-food Atmosphäre spricht in der Regel junge finanzschwache Kunden an, die RAè sind sämtlichst Berufsanfänger ohne Berufserfahrung und von Honoraren zw. 15 € und 30 € kann man nicht leben.
    Anwalt geht nicht billig, Anwalt geht dann pleite !!!
    Eine gute anwaltliche Beratung hat ihren Preis.

  5. 5

    Macht eine florierende Kanzlei wirklich aus, welchen Preis ich für meine Leistung anbiete, oder stellt sich der Erfolg nicht durch die Kundenzufriedenheit her, welche wiederum den wirtschaftlichen Erfolg sichert.
    Das Konzept der Firma juraxx ist sehr gut und steht nicht vor der Pleite, sondern möglicherweise Fehler in der Geschäftsführung.
    Wir Anwälte können uns nicht mehr hinter irgendwelchen Vergütungsgesetzen verstecken. Welches Vergütungsgesetz sichert mir eigentlich einen guten Zulauf an Kunden ?
    Darüber hinaus hat juraxx nicht mit preisspannen geworben, sondern mit einem Mindestpreisangebot, sogenannten ab-Preisen. Was ist eigentlich so schlimm, wenn sich ein Anwalt als Unternehmer outet und nicht einem überkommenen Berufsbild hinterher träumt.
    Der Wettbewerb ist hart.
    mfg Knöppel

  6. 6

    Das Konzept der Firma juraxx ist sehr gut und steht nicht vor der Pleite

    Dann ist das hier zutreffend?

    Und was ist mit dem Finanztest über juraxx?

    BTW: Ich bin auch Unternehmer. Aber ich verdiene meinen Lebensunterhalt nicht mit Billigangeboten. Meine Dienstleistungen sind preiswert (sagen jedenfalls die meisten meiner Mandanten).

  7. 7
    Peter Knöppel says:

    Sehr geehrter Herr Kollege Hoenig,

    habe mich mit einem juraxx- Kollegen aus Hannover unterhalten. Das Konzept von juraxx ist gut. Es geht auf die kunden zu. Es behauptet niemand, dass ein Billig-angebot gut sein muss. Ich behaupte aber, gerade weil ich es auch mache und auch so werbe, dass ein Preisangebot, was nach oben offen ist, den interessierten Kunden die Angst davor nimmt, zu mir zu kommen und sich beraten zu lassen. Bitte nehmen Sie den Bericht des Handelsblattes vom 14.06.2007 zum Thema juraxx zur Kenntnis. Ich habe den Eindruck das es nun irgendwelche Leute gibt, die mit den Fingern auf juraxx zeigen und sagen, hab ich es doch gewusst. Nein juraxx und die Kollegen müssen sich nicht schämen, sie haben Mut bewiesen und den Weg der auch durch den Gesetzgeber und dem DAV ( Lesen Sie bitte mal die Stellung des DAV zur Gesetzesvorlage zur Änderung der BRAO vom 30.08.2006, da werden einigen Berufskollegen die Kinnladen nachunten klappen: Abschaffung des § 43 b BRAO wird gefordert)geebnet worden ist, gegangen und es wird neue Anbieter geben, dies diesen Weg beschreiten werden. Wir Anwälte sollten aufhören so zutun, als seien wir etwas ganz besonderes. Fragen Sie mal die hiesige Bevölkerung, was diese von Anwälten hält.

    Meine Erfahrung ist, wir brauchen freien Wettbewerb und Transparenz.

    mfg Knöppel

  8. 8

    Das Konzept von juraxx sei gut und die Firma stehe nicht vor der Pleite, teilt der Kollege Knöppel mit !!!
    Eine ausserordentlich gewagte These, man kann es auch als Realitätsverlust bezeichnen ( bitte nicht persönlich nehmen ).
    Als einziges positives Argument wird dann angeführt,durch ein nach oben offenes Preisangebot würde die Hemmschwelle Einkommensschwacher sinken, sich beraten zu lassen.
    Wir betreiben seit 12 Jahren eine Anwaltskanzlei und zählen auch Geringverdiener in der Mandantschaft.
    Die haben erstens überhaupt keine Angst, eine RA-Kanzlei aufzusuchen, und zweitens zahlen die meisten nämlich überhaupt nichts, weil sie einen Beratungshilfeschein abgeben.
    Auch diese These von Boss war wie fast alle anderen schlichtweg falsch.
    Wenn dann der Kollege mitteilt, die juraxx Kollegen müssten sich nicht schämen, so sind ja die Schamgrenzen individuell ausgeprägt.
    Ich fand es nur peinlich, das Kollegen mit einer anspruchsvollen, langen Ausbildung Ihre Beratungsdienste zu einem Preis anbieten, der nach Abzug aller Kosten und Abgaben unter dem meiner eigenen Putzfrau liegt.
    Die Konsequenz ist die Insolvenz…
    Dabei gibt es nur Verlierer, der RA der ggf. seine Zulassung verliert und der Mandant, dessen Fremdgelder durch Pfändungen gefährdet sind, bevor es zur Auszahlung kommt.
    Von juraxx wird in ein paar Monaten kein Mensch mehr sprechen, die Leidtragenden sind die Kollegen, viele Gläubiger und Refas.

  9. 9

    Als Strafverteidiger, der immer vom Guten im Menschen ausgeht, meine ich, es gibt noch einen weiteren Verlierer: Eugen Boss. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er als Unternehmer mit dem Willen angetreten ist, seinen Laden irgendwann vorsätzlich vor die Wand zu fahren. Er hat bestimmt, wie jeder Jungunternehmer auch (mich eingeschlossen), mit großen Optismus begonnen und steht nun vor den Scherben seines Wirkens. Auch wenn er sich hier und da nicht korrekt verhalten haben mag (das kann ich nicht beurteilen), ich bedauere sein Schicksal und hoffe, daß es sich bei keinem anderen Starter wiederholt.

  10. 10

    Also Eugen Boss ist sicherlich kein Jungunternehmer, weil ein Mann um die 50 J. ist zum einen nicht mehr jung und zum anderen war er nach eigenen Angaben ( homepage juraxx )bereits 1985 bereits Sozius der Kanzlei Nähle und Boss in Dortmund.
    Selbst wenn man ihn als realitätsfremden Visionär bezeichnet, muss er sich vorwerfen lassen, nicht gegengesteuert zu haben, als deutlich wurde, das Einnahmen und Ausgaben bei den meisten Filialen auseinanderdriften.
    Für mich ist Boss ein Gaukler, der viel versprochen und wenig gehalten hat, vor allem ggü Mandanten.
    Denen wurde eine hochqualifizierte Beratung zu Billigpreisen vorgespiegelt, was mit seinem Konzept nicht zu leisten war.
    Der Mandant unterscheidet in der Regel schon nicht zwischen Beratung und gerichtl. Verfahren und schon gar nicht zwischen Erst- und weiterer Beratung, der glaubt, er bezahlt am Ende weniger.
    Das ist für mich Betrug am Kunden.
    Dazu kommt, das eine hochqualifizierte Beratung von einem Anwaltsteam, das beinahe ausschliesslich aus Berufsanfängern besteht, im Durchschnitt gar nicht zu leisten ist.
    Guter Rat ist nicht immer teuer, aber schlechter ist am teuersten.
    In einem Refa-Forum hat es eine junge Angestellte auf den Punkt gebracht, sie sprach bei der Preisgestaltung juraxx von Lockvogelangeboten.
    Das Mädel hat es begriffen !
    Das einige Kollegen – mit 2. jur. Staatsexamen? – naiv-trotzig weiter von einem guten Konzept sprechen, macht einen dann fassungslos.

  11. 11
    Peter Knöppel says:

    Guten Tag lieber Kollege Götz,

    jeder der meinen Artikel zu juraxx- gelesen hat, konnte lesen, dass ich nirgenswo das Wort Einkommensschwach erwähnt habe. Darüber hinaus stelle ich keine Thesen auf, sondern erkläre ausdrücklich, dass ich auf Grund meiner eigenen Erfahrungen berichten kann, dass das was juraxx gemacht hat a) innovativ, b) genial und c) kundenorientiert war. Ich darf Sie darum bitten, einfach mal über Wirkmechanismen eines Marketing nachzudenken. Der Satz einaml Anwalt immer Anwalt gilt nicht. Ich habe es schon in einem anderen Kommentarr geschrieben, ich bin kein Anwaklt um meiner selbst willen, dass heißt ich bilde mir daruf nichts besonderes ein, sondern ich versuche meinen Kunden und potientiellen Kunden eine gute, freundliche Leistung anzubieten. Haben Sie sich mit den Leistungen von juraxx eigentlich mal auseinandergesetz. Ich bitte Sie dies zu tun. Formale Behauptungen, dass wissen Sie besser als ich, helfen hier nichts. Der von mir erwähnte Artikel im Handelsblatt, sagt das es wohl Managementfehler waren, die zu den Problemen von juraxx geführt haben.

    Ich grenzenloser Verfechter einer kundenorientierten Dienstleistung im anwaltsbereich.

    mfg Knöppel

  12. 12
    ein junger RA says:

    Zitat:
    „Ich fand es nur peinlich, dass Kollegen mit einer anspruchsvollen, langen Ausbildung Ihre Beratungsdienste zu einem Preis anbieten, der nach Abzug aller Kosten und Abgaben unter dem meiner eigenen Putzfrau liegt.
    Die Konsequenz ist die Insolvenz…“

    Schön. Dann kann der Kollege, der das Obige geschrieben hat, sicher auch sagen, wo und wie die zig-tausend meist jungen Kolleginnen und Kollegen mit Exmamensnoten zwischen 4 und unter 9 Punkten (Zitat eines Wirtschaftsanwalts auf einer sog. „Karriere“-Veranstaltung: Die Menschwerdung fängt bei 10 Punkten an…) auf dem Arbeitsmarkt eigentlich unterkommen sollen? In seiner Kanzlei vielleicht? Selbst mit passablen Examensnoten kann man heute froh sein, das Gehalt einer Putzfrau von einem sog. „Kollegen“ zu erhalten – als „freier“ Mitarbeiter ohne Sozialversicherung (was dann netto das Gehalt einer Putzfrau zur Vision werden lässt).

    Ich habe das Glück, derzeit im öffentlichen Dienst eine bescheidene Stelle gefunden zu haben. Es ist erstaunlich, dass in den Widerspruchsverfahren zu „Hartz IV“-Bescheiden, die ich bearbeiten darf, fast nie Anwälte tätig sind bzw. eingeschaltet werden – trotz oder wegen kompliziertester Sach- und Rechtsfragen und trotz einer im Vergleich zu anderen sozial- und verwaltungsrechtlichen Verfahren extrem hohen Erfolgsquote. Viele Leute wissen nicht, dass es Beratungshilfe gibt, und haben die nach dem Verhalten der meisten Kollegen wohl begründete Ansicht, nach dem Besuch einer Anwaltskanzlei im restlichen Monat nichts mehr zu essen zu haben (für den nach Ansicht vieler „Kollegen“ wohl äußerst bescheidenen Stundensatz von nur 100 Euro muss ein Niedriglöhner immerhin eine halbe Woche arbeiten!). Dieses Image muss sich ändern, und deshalb muss man hoffen, dass Juraxx Nachahmer findet.

  13. 13

    Also Herr Kollege Knöppel,
    erstens bin ich nicht lieb und zweitens besteht nach meinem Dafürhalten auch kein Anlass, das sich irgendein Anwalt auf seinen Beruf etwas einbildet.
    In 8 jähriger Anwalttätigkeit wurden in unserer eigenen Kanzlei jeden Monat die Gehälter pünktlich bezahlt, die Miete, die Telefonkosten, Sozialabgaben und alle weiteren kanzleispezifischen Kosten. Niemals wurde ein Mitarbeiter betriebsbedingt gekündigt oder Fremdgelder der Mandanten waren von dem Zugriff der Gläubiger gefährdet. In diesem Zusammenhang gab es auch nie eine Strafanzeige wg. vermeintlicher Vermögensstraftaten.
    Wenn ein jur. Mitarbeiter gesucht wird, spielen Examen, Persönlichkeit, Zusatzqualifikationen und geistige Flexibilität eine Rolle und nicht, ob einer 50 t € aufbringen kann.
    Nur darauf beruht unsere Einbildung. Dazu benötige ich kein Marketing Seminar, auf dem irgendwelche Schönwetterschwätzer ala Boss und Co Spinnereien verkünden, von denen sie vielleicht selber profitieren , aber sonst niemand.
    Bei uns bekommen die Mandanten, die einen Beratungshilfeschein vorlegen, eine gute Beratung kostenfrei. Nach § 8 BerHG sind zusätzliche Vergütungsvereinbarungen sogar unwirksam.
    Wenn das weiten Teilen der Anspruchsberechtigten nicht bekannt ist, sollte man darüber mehr aufklären.
    Billiganwälte sind indes unseriös und deshalb schlichtweg überflüssig.

  14. 14
    peter knöppel says:

    Sehr geehrter Herr Kollege Götz,

    jeder hat seine Meinung zu dem Thema juraxx.

    Der eine so, der andere so. Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute.

    mfg Knöppel

  15. 15
    Der Antichrist says:

    Sehr geehrte Blogger,

    ich kann leider nicht verraten woher ich es weiß, aber Sie dürfen sicher sein, dass es so ist. Das Juraxx Konzept war bis zuletzt nicht nur gut sondern auch tatsächlich relativ erfolgreich. Die einzelnen Standorte verdienten – insgesamt – ausreichend mehr als sie kosteten.

    Wie so oft stank auch hier der Fisch vom Kopf her, womit die Zentrale in Dortmund gemeint ist. Dort saßen schlicht zu viele visionäre Großgehaltsempfänger, die sich vornehmlich um sich selbst kümmerten. Zudem war die fachliche Qualität vieler Mitarbeiter in der Zentrale schlicht unterirdisch – insbesondere im Bereich der Buchhaltung/des Controllings. In Verbindung mit einer „Hire and Fire“ Mentalität und einem sich entsprechend schnell drehenden Personalkarussell hat dies allein den größtenteils recht ordentlich arbeitenden Anwälten den Hals gebrochen.

  16. 16
    Peter Knöppel says:

    Sehr geehrter Herr Antichrist,

    ich bin nicht allein auf dieser Welt,und Sie bestätigen die gute idee von juraxx. Nicht schlecht.
    Wenn Sie wollen, rufen Sie mich doch mal an, 0345/ 6782374 und können uns mal über Marktideen austauschen.

    mfg Knöppel

  17. 17

    Zitat:
    Schön. Dann kann der Kollege, der das Obige geschrieben hat, sicher auch sagen, wo und wie die zig-tausend meist jungen Kolleginnen und Kollegen mit Exmamensnoten zwischen 4 und unter 9 Punkten (Zitat eines Wirtschaftsanwalts auf einer sog. “Karriere”-Veranstaltung: Die Menschwerdung fängt bei 10 Punkten an…) auf dem Arbeitsmarkt eigentlich unterkommen sollen?
    Die meisten sicherlich nicht im juristischen Bereich. Man kann doch die bittere Realität nicht ausblenden:
    Der RA Markt ist seit Jahren übervoll, das ohnehin im Vergleich zu anderen akademischen Berufsgruppen erzielte Durchschnittseinkommen ist miserabel und gleichzeitig strömen weiter ca 6000 Kollegen jedes Jahr auf den Arbeitsmarkt, ohne das es eine nennenswerte Anzahl adäquater Stellen gibt. Es ist zweifelsohne eine schwierige Situation am Ende einer 8 jährigen Ausbildung konstatieren zu müssen, das man seinen Berufstraum entweder aufgeben muss, oder jahrelang auf Hartz 4 Niveau leben zu müssen.
    Zehntausende Lehrer waren übrigens zwischen Anfang der 80 er bis Mitte der 90 er Jahre in einer ähnlichen Situation, als fast niemand eingestellt wurde.
    Meschenverachtende Äusserungen, das das Menschsein mit 10 Punkten beginnt, sind dümmlich und bringen einen ebensowenig weiter wie Juraxx, die glaub(t)en, einfachste wirtschaftliche Prinzipen ignorieren zu können.
    Für mich endet die Menschenwürde da, wo man nicht mehr seine Kenntnisse verkauft, sondern sich selber,für 4 € netto pro Std.

  18. 18
    peter knöppel says:

    Sehr geehrter Herr Kollege Götz,

    was ist eigentlich Ihr Problem ?

    Mit freundlichen, kollegialen Grüßen

    Peter Knöppel

  19. 19

    Vielen Dank für die Nachfrage, Herr Kollege Knöppel, aber ich habe Gott sei Dank kein Problem.
    Falls es zukünftig zu Problemen kommen sollte, werde ich sicherlich jemanden kontaktieren, von dem ich überzeugt bin, das er zur Problemlösung beitragen kann.
    MfkG

  20. 20
    Rechtsanwalt says:

    Hatte dem Konzept eigentlich auch einiges an Potential zugeschrieben. Ob nun das Konzept an sich gescheitert ist oder das ganze an Fehlern der Geschäftsführung lag, wage ich so von ganz weit außen nicht zu beurteilen. Fest steht wohl, dass man sich tatsächlich nicht hinter Vergütungsgesetzen verstecken darf, andersrum aber auch kein „Fast Law“ verkaufen kann.

  21. 21
    JurastudentinO says:

    Vor dem Hintergrund, dass in Deutschland Beratungs- und/oder Prozesskostenhilfe beantragt und in bestimmten Fällen auch in Anspruch genommen werden durfte und darf, stellt sich mir die Frage, warum es immer noch Leute gab, die auf der Suche nach einer billigen Rechtsauskunft lieber zum RA bei JuraXX gegangen sind und nicht zum Amtsgericht, um sich einen Beratunshilfeschein ausstellen zu lassen.
    So drängt sich mir der Verdacht auf, dass die Menschen, die die Rechtsauskunft lieber bei JuraXX suchten, entweder nicht über die nötige Kenntnis hinsichtlich einer anderweitigen, ihren finanziellen Verhältnissen angepasste, Rechtsberatung verfügten oder aber keinen Wert auf eine sichere, verlässliche Rechtsauskunft legten. Letzteres würde das Konzept von JuraXX rechtfertigen – allerdings ließe sich über Verlässlichkeit streiten.

    Interessant erscheint mir auch die sinngemäße Antwort von E. Boss auf die Frage, ob sich sein Geschäftsmodell denn rechnen würde; für einen in jedem Fall und zwar für ihn. (http://blog.juracity.de/2007-06-06/warum-juraxx-nicht-funktionieren-konnte-oder-judex-non-calculat.html)

  22. 22
    wolfgang gerlach says:

    Meine sehr geehrten Herren Juristen,
    als gelegentlich Rechtssuchender (privat und geschäftlich) ist mir Ihre Diskussion über erfolgreiche Geschäftskonzepte so überflüssig, wie ein Kropf.
    Denn: nach rund einem Jahrzehnt „wundern“ über so manchen Ausgang eines Rechtsstreits beschaffte ich mir jeweils entsprechende Literatur, bevor ich „zum Anwalt“ ging. Was mir so manchen Erfolg einbrachte, den ich ohne eigene jur. Kenntnisse -trotz Anwalt- nie erreicht hätte.
    Hatte im Lauf meines Lebens mit einigen zig Organen der Rechtspflege zu tun. Und mir auch so manche Rechtssache von Mitmenschen nachgelesen. Gehe mittlerweile davon aus, dass weit über 50% der „Organe der Rechtspflege“ aus deren passivem und aktiven Verhalten heraus als unseriös bezeichnet werden können.

    Bemerkenswerte Defizite gab es z.B. bei:

    Ernsthaftigkeit der Leistungsbereitschaft (im Vergleich zu beispielsweise einem Handwerker oder Ingenieur). Teilweise Leistung nahe Null.

    Nicht gesetzeskonformem Verhalten (der blöde Mandat hat ja eh keine Ahnung !)

    Teils vorsätzliche, teils unqualifizierte Missachtung der Gesetze der Logik.

    Überhöhte Gebühren fordern und/oder berechnen
    Versprechnungen machen/Prognosen erstellen, wo „man“ wahrscheinlich meist von vornherein wusste, dass nicht realisierbar.

    Teils (fahrlässig und/oder vorsätzlich) so agieren, dass dies direkt den nachvollziehbaren Interessen des Rechtssuchenden konträr ist.

    Ferner sieht es mir ernsthaft danach aus, als wäre den Organen der Rechtspflege derjenige sympathischer, der Recht(e) anderer verletzt und/oder überdurchschnittlich streitlustig ist.
    Der Grund liegt meines Erachtens darin, dass überwiegend der Bürger, der sich gesetzwidrig und/oder streitlustig verhält, „redlich“ dafür sorgt, dass die Organe der Rechtspflege Arbeit haben. Er wäre somit sinngemäss der „eigentliche Arbeitgeber“ der Organe der Rechtspflege.

    Für uns Bürger wäre es gut, wenn ein „guter“ Anwalt auch angemessen gut honoriert würde.
    Ein -aus der Sicht eines rechtssuchenden Bürgers- guter Anwalt rät z.B. von sinnlosen Prozessen und/oder unnötig hohem Streitwert ab.
    Ein angemessenes Honorar könnte z.B. so an den Streit-Erfolg des Anwalts gekoppelt werden, dass ewa die Hälfte des Honorars zu gleichen Teilen unter den gegnerischen Anwälten aufgeteilt würde. Während die zweite Hälfte entsprechend dem Obsiegen seiner Partei aufgeschlüsselt würde.

    Beispiel

    Totalverlust 1 Partei-
    obsiegender Anwalt 25 + 50% verlierender A. 25+0%
    2/3 obsiegend
    obsiegender Anw 25 + 34% ; verlierender A 25 + 16%

    wodurch sich meiner Meinung nach
    im Lauf der Zeit die weniger guten Anwälte nach einem anderen Tätigkeitsfeld umsehen würden und dies fleissigen, qualifizierten angemessen gut verdienen würden
    unser Rechtssystem dem Ideal eines Rechtsstaats deutlich näher käme
    wenig qualifizierte Abiturienten nicht ein Jura-Studium anstreben und so auch die Juristen-Schwemme und deren Negativ-Folgen sich positiv regulieren würde
    und zuguterletzt auch das Ansehen der Organe der Rechtspflege in der Gesellschaft deutlich besser würde
    wolf

  23. 23
    Ziener says:

    Einen schönen guten Tag an die Herren und Damen Rechtsanwälte.

    Ich beschränke mich an dieser Stelle und aus dem Grund, dass es sich auf dem iPhone nicht wirklich gut lange Texte schreiben lässt auf einen kurzen Kommentar:

    Hinter jeder Insolvenz und jedem unternehmerischen Erfolg oder Mißerfolg stecken Menschen – die wenigsten davon scheitern mit Absicht.

    Ich kenne Herrn Boss seit Jahren persönlich und habe allergrößten Respekt vor ihm.
    Sicher ist er ein Visionär und sicher auch in seiner Zunft ein Pirat – aber sicherlich nicht einer der üblen Sorte – definitiv ist er mehr Peter Pan als Captain Hook ….

    Ein Mensch, der so wie er seine Bekanntschaften nie danach ausrichtet, was sie ihm bringen – denn ich habe definitiv mehr Vorteile davon, dass ich ihn kenne als er von meiner Bekanntschaft – würde wohl auch kaum auf seinen eigenen Vorteil bedacht rücksichtslos wie beschrieben jungen Anwälten das Geld aus der Tasche ziehen.
    Abgesehen davon sprechen wir hier von Menschen die jahrelang studiert haben in genau diesem Themenbereich und nicht von der Oma von nebenan, der das Geld aus der Tasche gezogen wurde…. Mein Mitleid hält sich in Grenzen…

    Mit freundlichen Grüßen ….

    Eva Ziener

    P.S. Man sollte ja meinen, dass Menschen die sich berufsbedingt ständig streiten müssen, in ihrer Freizeit doch wohl besseres zu tun haben ….

  24. 24

    […] (und ich auch) berichten über die angeblichliche Insolvenz der Rechtsanwaltsdienstleistungskette […]