Monatsarchive: April 2008

Zur Fortbildung …

Seit gestern Vormittag versuche ich eine Mitarbeiterin des Finanzamts zu erreichen. Für Ihren Telefonapparat habe ich sogar die Durchwahl (-122) bekommen. Zahllose Versuche auf der Durchwahl und über die Zentrale (-0) blieben bis heute erfolglos. Auch die von der Verwaltung vorgesehene Vertreterin (-127) ist telefonisch nicht erreichbar. Es eilt aber!

Ich habe daher begonnen, die Nummern der Reihe nach durchzuprobieren; schließlich kann ja nicht die gesamte Abteilung unerreichbar sein. Erster Versuch auf der -123: negativ. Zweiter Versuch auf der -124: negativ. Dritter Versuch auf der -125: Hurra, es hebt jemand ab!

Jaaaa, die Frau Müller ist heute nicht erreichbar. Neeee, gestern war sie auch nicht hier. Die sind doch seit Montag auf die (sic!) Fortbildung. Versuchen Sie es doch morgen nochmal, dann müßte sie eigentlich wieder da sein.

Eigentlich.

Daß man sowas auch der Zentrale mitteilen kann. Eine Anrufweiterschaltung dürfte alternativ doch auch möglich sein. Oder wengistens ein Anrufbeantworter. Mann-O-Mann.

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Angeklagter im Rollstuhl gefesselt

Ein Großbetrüger, dem Anfang September 2006 eine spektakuläre Flucht aus dem Kriminalgericht Moabit gelang und der anschließend in Abwesenheit verurteilt wurde, muss sich seit gestern neuerlich vor dem Berliner Landgericht verantworten. Der 46-Jährige wurde in einem Rollstuhl an Händen und Füßen gefesselt in den Hochsicherheitstrakt gefahren. In seiner Panzerglasbox verweigerte Martin R. zum Prozessauftakt jegliche Antwort.

Quelle: Berliner Morgenpost

Weiter heißt es in dem Artikel:

Der Anwalt von R. sprach auf dem Gerichtsflur von Folter. Sein Mandant sei sozial völlig abgeschnitten und werde nachts dauernd in seiner Zelle geweckt.

Nachvollziehbar ist diese „Behandlung“ schon:

Im ersten Prozess hatte das Gericht die verschärften Sicherheitsmaßnahmen nach knapp 50 Verhandlungstagen aufgehoben. Kurz darauf hatte der damals 44-Jährige einen Wachtmeister in einer Prozesspause in der Vorführzelle überwältigt, gefesselt und ihm die Schlüssel weggenommen.

Das will man nun verhindern – wohl mit allen Mitteln.

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Gefängnisalltag

Eine kleine, autobiographische Seite über den Gefängnisaufenthalt in deutschen Justizvollzugsanstalten.

Ein ehemaliger Untersuchungsgefangener berichtet über

Das Gefängnis – ein Thema, bei dem wir in den meisten Fällen denken „das betrifft mich sowieso nicht“. Und lieber wegschauen und uns angenehmeren Dingen des Lebens zuwenden. So dachte ich auch einige Jahrzehnte, bis bei mir ziemlich unerwartet zwei Polizisten klingelten und ich zwei Minuten Zeit hatte, meine Sachen zu packen. Die weiteren 6 Monate verbrachte ich in Untersuchungshaft des Gefängnisses München-Stadelheim. Bis zu meinem Prozess, bei dem ich wieder freikam.

Quelle: Gefängnis-Seiten

Link gefunden bei Werner Siebers, Strafverteidiger in Braunschweig

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Bergsteiger

berg.jpg

Über 20 Jahre Training, am Sonntag war es dann endlich so weit: Wir waren ganz oben. Liebe Schweizer, sagt bloß nicht, wir hätten hier keine Berge!

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Übersensibel?

Unbedacht und aus einer pubertierenden Laune heraus äußerte er gegenüber einer Mitschülerin, er wolle zwei Mädchen die Köpfe abschlagen und plane einen Amoklauf.

Das Mädchen war geschockt, redete darüber mit ihren Schulfreundinnen, von denen sich eine an den Direktor wandte. Ü. musste die Schule wechseln. Gestern nun wurde der heute 20jährige Türke vom Amtsgericht Tiergarten zu einer Strafe von 20 Stunden Freizeitarbeit und drei Gesprächen über dieses Thema bei der Gerichtshilfe verurteilt.

Darüber berichtet Berlin Kriminell.

Es gibt Scherze, die macht man einfach nicht. Jedenfalls nicht in einer Zeit, in der Amokläufe unter Schülern gerade en vogue sind. Die geschockte Schülerin war sicherlich nicht übersensibel, sondern einfach nur vorsichtig.

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So geht das nicht

Knieschleifer heißt das, Knieschleifer. Vom Helm hat keiner was gesagt:

sonicht.jpg

Danke an Nils Petersen für den Schnappschuß.

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Die Wanne im Fernsehen

Blickpunkt-Bericht vom 13.04.2008 über die Ungleichbehandlung von Behörden- und Privatfahrzeugen in der Berliner Umweltzone: Die Polizei-Wanne darf, die Kanzlei-Wanne darf nicht.

Übrigens: Das Knöllchen, von dem die Rede in dem Beitrag ist, wurde nicht wegen „Parken in der Umweltzone“ verhängt, sondern wegen „Verkehrsteilnahme durch Parken in der Umweltzone„.

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Die Wanne im Fernsehen

Blickpunkt-Bericht vom 13.04.2008 über die Ungleichbehandlung von Behörden- und Privatfahrzeugen in der Berliner Umweltzone: Die Polizei-Wanne darf, die Kanzlei-Wanne darf nicht.

Übrigens: Das Knöllchen, von dem die Rede in dem Beitrag ist, wurde nicht wegen „Parken in der Umweltzone“ verhängt, sondern wegen „Verkehrsteilnahme durch Parken in der Umweltzone„.

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Wenn man keine Ahnung hat …

Menschen rauchen Pflanzen und wundern sich dann, dass es in ihrer Lunge verqualmt ist. Dann verklagen sie den Zigarettenhersteller und leben vom erstrittenen Geld, bis sie der Lungenkrebs dahinrafft. Zigarettenhersteller wissen jetzt, dass das Herstellen von Zigaretten teuer werden kann, stellen aber weiter Zigaretten her. Warum? Weil sie wissen, dass der Mensch in der Regel nicht nur zu dumm ist, zu begreifen, dass Rauchen seine Lunge verqualmt, sondern dazu auch noch zu dämlich, einen geeigneten Rechtsanwalt zu finden. Das ist natürlich auch nicht einfach. Es gibt Rechtsanwälte, die sogar zu doof sind, gegen einen Bußgeldbescheid pünktlich Einspruch zu erheben, weil sie den Tag damit verbringen, abstruse Klageideen für Menschen mit Rechtsschutzversicherung auszuhecken. Dabei rauchen sie oft und vergessen dann, den Zigarettenhersteller zu verklagen. Die Justiz ist auf keinen Fall der richtige Ort, um nach Intelligenz zu suchen.

Quelle: Dieter Nuhr – Gibt es intelligentes Leben?

Ein Buch, dessen Lektüre ich nicht nur Juristen dringend empfehle. Erstklassiger, intelligenter Humor.

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Strafprozeß gegen Polizeibeamte

Bei der Erstürmung einer Wohnung wurde ein Unschuldiger verletzt. Vier Polizisten stehen nun vor Gericht. Die maskierten Angeklagten behaupten, das Opfer habe sich an ihrem Schutzschild gestoßen.

schreibt Waltraut Schwab in der taz.

In dem Bericht über den SEK-Einsatz heißt es weiter:

… als das Licht in jener Nacht endlich anging, sah der junge Mann zugerichtet aus: Schürfwunden, Blutergüsse, ein herausgebrochener Zahn, aufgeplatze Lippen. Das Bett war blutverschmiert.

Am Schutzschild gestoßen. Oder mit dem Schutzschild gestoßen?

Das wird der Prozeß hoffentlich aufklären.

Auch der Tagesspiegel berichtet über den Prozeß.

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