Automatische Altpapierentsorgung bei Freenet

Ich konnte es nicht vermeiden. Ein Auftrag zur Abwehr einer Forderung der freenet AG.

Auf dem Briefbogen dieses Ladens: Keine Faxnummer, an die wir uns wenden können. Eine 0900er Nummer, die ich nicht anrufen werden, solange der Mond nicht viereckig geworden ist. Und dann bekomme die folgende Reaktion auf meine Forderung, sich in dieser Sache nur an uns und nicht mehr an direkt den (minderjährigen) Mandanten zu wenden:

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass automatisch erstellte Schreiben nicht an den Rechtsbeistand des Kunden adressiert werden können. Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Information behilflich sein konnten.

Selbstverständlich habe ich darauf erwidert, so eine Steil-Vorlage muß man einfach verwandeln:

… ich nehme Bezug auf Ihr Schreiben vom 16. Juli 2008, in dem Sie mir mitteilen, daß Sie Ihre Schreiben nicht an mich senden können, weil Sie automatisch erstellt werden.

Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, daß Ihre automatisch erstellten Schreiben, die Sie unmittelbar an unseren Mandanten richten, automatisch der Altpapierentsorgung zugeführt werden.

Ich hoffe, daß Ihnen diese Information Ihnen weiterhilft, sich Gedanken über ein seriöses Auftreten Ihres Unternehmens zu machen.

Die Forderung ist ohnehin nicht durchsetzbar. Dann darf man mal frech werden, auch als seriöser Anwalt. Oder? ;-)

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines (Kanzlei) veröffentlicht.

4 Antworten auf Automatische Altpapierentsorgung bei Freenet

  1. 1
    Referendar says:

    was wurde aus dem knappen „nö“ oder „sie irren“, dass Sie sonst immer auf derartige Briefe schreiben?

  2. 2
    Malte S. says:

    Das ist jetzt nicht deren Ernst, oder? Keine echten Sachbearbeiter mehr in der Rechtsabteilung oder Rechnungsabteilung? Moment – die sitzen ja nur 500m von mir entfernt. Ich könnte ja mal persönlich nachschauen, ob die wirklich so kompetent sind…

  3. 3
    VolkerK says:

    Hehe, da steht freenet in einer Reihe mit Web.DE. Die Software kann Dinge nicht, die eigentlich selbstverständlich sind, und führt dazu, dass Verfahren wegen ein paar Euro undurchschaubar und zäh werden.

    Ich bin bei Web.DEdenen mal versehentlich in den „Club“ gerutscht, indem ich ein Geburtstagsgeschenk angenommen hab. Das Web.DE-Postfach hab ich nur in Notfällen mal benutzt, wenn die anderen Provider ausgefallen sind. Daher hab ich auch nie reingeguckt.
    Bis die Mahnung über soundsoviel Euro + Mahngebühr per Post kam, weil ich auf die Rechnungen und Mahnungne in meinem Web.DE-Postfach nicht reagiert habe.
    Allerdings war das Freemail-Postfach (Vertrag A) wegen der Außenstände der Club-Mitgliedschaft (Vertrag B) gesperrt und ich konnte die dort schlummernde Rechnung erst sehen, nachdem ich sie nebst Mahngebühren beglichen hatte.
    Frage an Web.DE: Sie können doch wegen Außenstände in Vertrag B nicht die Leistung nach Vertrag B sperren!
    Antwort: Aus technischen Gründen geht das leider nicht anders.
    Ich: Dann schicken Sie mir wenigstens die Rechnung an eine alternative Mailadresse, damit ich sie prüfen kann.
    Antwort: Aus Gründen des Datenschutzes dürfen wir nicht in Ihr Postfach schauen und Ihnen die Rechnung weiterleiten.
    Frage: Dann schicken Sie mir die Rechnung nochmal.
    Antwort: Die Email-Rechnungen können aus technischen Gründen nicht erneut versandt werden, dann würde ein neuer Buchungsfall erzeugt.

    Monty Python hätte sich die beamtische Firma nicht besser ausdenken können.

  4. 4
    Das Ich says:

    Nach 3 Briefen melden die sich so oder so nicht mehr;-)
    Das kenn ich. Habe schon mehreren Leuten geraten sich einfach nicht mehr zu melden.( Ausser natürlich bei Mahnbescheiden, da einfach ankreuzen „Ich wars nicht“ ;-) Dann geht das vielleicht an irgendein lächerliches Inkassounternehmen (dessen Kosten im späteren Prozess so oder so nicht durchsetzbar sind) und dann werde die einen Teufel tun irgendeinen Anwalt damit zu beschäftigen…obwohl, lustig wär´s schon wenn der Anwalt trotz ihrer beauftragung weiterhin an den „minderjährigen“ Mandanten schreibt.