Mafiöse Erpressung in der JVA Tegel?

Seit Mittwoch, dem 4. Juni 2008, müssen sich vier Häftlinge der Justizvollzugsanstalt (JVA) Tegel wegen gefährlicher Körperverletzung und schwerer räuberischer Erpressung vor Gericht verantworten. Die drei aus Litauen und Kasachstan gebürtigen Männer sollen von Dezember 2006 bis Juli 2007 Mithäftlinge der Teilanstalt III unter Androhung und Ausübung von Gewalt zur Herausgabe von Geld, Gütern sowie zur Beschaffung von Drogen erpresst haben. Zur Unterstützung ihrer Forderungen setzten die Angeklagten laut Anklage auch die Verwandten der Opfer unter Druck. Mindestens fünf der Opfer sind bislang bereit, gegen ihre Peiniger auszusagen und wohnen als Nebenkläger der Verhandlung bei.

Darüber berichtet Barbara Keller auf Berlin Kriminell. Eine schwierige Beweisaufnahme wird das, weil Zeugen, die erpresst worden sein sollen, wenig Muße zur Aussage haben.

Denn als „Anscheißer“ hat man, wie er sagt, keine Schonung zu erwarten. Nando T. erklärt dem Vorsitzenden Richter Schwengers: „Entschuldigen Sie, wenn ich das so sagen: Als ‚Anscheißer‘ ist man die ‚Fotze‘ für alle. Man wird angespuckt, geschlagen, Müll wird in die Zelle gekippt. Jeder darf mal.“

Ganz schön rauhe Sitten herrschen dort im Knast. Ich denke, es ist besser, sich da fern zu halten. Jedenfalls als möglicher Insasse.

Dieser Beitrag wurde unter Strafrecht, Strafvollstreckung veröffentlicht.

Eine Antwort auf Mafiöse Erpressung in der JVA Tegel?

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    Matthias says:

    Letzteres sollte eigentlich für jedes Gefängnis gelten. :)