Aus dem Schlußbericht in einer Strafsache wegen einer folgenlosen Trunkenheitsfahrt:
Eine Absuche des Fahrzeuges nach eventuellen Neuschäden in Blickrichtung auf Unfallereignisse im Zusammenhang mit der Fahrt der Beschuldigten verlief ohne Trefferfeststellung.
Immer wieder eine helle Freude, dieses Polizistendeutsch.
Diese Akademiker-Hybris wollten wir uns doch abgewöhnen, oder nicht?
Was hat das mit Überheblichkeit zu tun, wenn ich von einem Polizeibeamten erwarte, in klaren Worten zu sprechen:
Zum Beispiel.
Dieser grau-verquaste doitsche Beamtenspachstil ist doch einfach fürchterlich.
Finden wir das nicht auch, Herr H5N1?
Das hat nichts mit „Beamten-Sprachstil“ zu tun, sondern damit, dass Menschen mit niedriger formaler Bildung sich aus Unsicherheit und Unkenntnis nunmal so ausdrücken, wenn es „gewählt“ klingen soll – das hört sich bei Verkäuferinnen nicht anders an als bei Polizisten und Sachbearbeitern im Ordnungsamt. Abgesehen davon haben die „Beamten“ meist anderes zu tun, als lange über Fragen des Sprachstils nachzudenken – solange klar wird, was gemeint ist, ist dagegen auch wenig einzuwenden.
Bloggende Anwälte, die sich über das „Beamten-Deutsch“ echauffieren oder lustig machen (da sind Sie ja nicht der Einzige), haben überdies meist Anlass, sich in puncto „gutes Deutsch“ an die eigene Nase zu fassen.
„Die Hybris (griechisch ????? „der Übermut“, „die Anmaßung“) bezeichnet eine Selbstüberhebung“ – sagt Wikipedia.
Da stellt sich die Frage: Polizeibeamte pauschal als „Menschen mit niedriger formaler Bildung“ zu bezeichnen, was ist das?
@H5N1:
Schauen wir uns doch mal an, wie Menschen mit niedriger formaler Bildung auch komplizierte Sachverhalte verständlich formulieren können:
Geht doch. Oder?
Quelle: Bericht eines POM in einer Ermittlungsakte der StA Berlin
… und das von einem POM, der laut Ausschreibung „nur“ „mindestens den erweiterten Hauptschulabschluss oder einen als gleichwertig anerkannten Bildungsstand besitzt bzw. erwirbt“. ;-)