Sensibles Kantholz

Ich habe heute morgen einen Kollegen vertreten. Vor dem Amtsgericht in einer Zivilsache. Der Kollege soll irgendwas veröffentlicht haben, was er nach Ansicht des Klägers nicht hätte veröffentlichen dürfen.

Die Prozeßbevollmächtigte des Klägers, eine junge und engagierte Rechtsanwältin, hielt mir vor:

„Wenn Ihr Mandant auch nur ein bisschen sensibel wäre, hätte er doch wissen müssen, daß man das nicht darf.“

In meinem geistigen Auge sah ich dann das Bild des Kollegen: Ein gestandener Strafverteidiger. Und konnte nur mit Mühen ein Lachen verkneifen. Das Kantholz und ein bisschen sensibel ?! Gnnnnnihihi …

(Nebenbei: Die Klage wird abgewiesen. Aber darüber wird noch gesondert berichtet.)

Dieser Beitrag wurde unter Mandanten, Verteidigung veröffentlicht.

7 Antworten auf Sensibles Kantholz

  1. 1

    … darüber reden wir noch!

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  3. 3
    RA JM says:

    Den Spitznamen „Kantholz“ kenne ich doch irgendwo her? ;-)

  4. 4

    Hat die Kollegin dann eigentlich vor lauter Mitleid angefangen zu weinen?
    Wenn ja, hoffe ich doch, dass Du ihr ein Taschentuch gegeben hast.

    Da ich kaum Zivilrecht mache, nur ne kurze Nachfrage, ist Sensibilität mitlerweile Anspruchsvoraussetzung?

  5. 5

    Ich für meinen Teil kann nur sagen: es gibt auch sensible Kanthölzer. So!

  6. 6

    Liebe Kerstin. Ist das jetzt als eine Solidaritäts-Bekundung unter Holzfällern zu interpretieren? ;-)

  7. 7
    doppelfish says:

    Nach der „Achse des Bösen“ jetzt die Holzfällerfraktion. :)