Speisung eines Berliner Strafverteidigers

Am Vormittag des 24. Dezember klingelte es in der Kanzlei. Vor dem Haus stand ein Lieferwagen mit der Werbung vom „Menütaxi„:

Seit über zehn Jahren beliefern wir täglich tausende Kunden mit frisch gekochten, warmen Mittagsmahlzeiten, Kaltgerichten, Abendbrottellern, Salaten und Süßspeisen.

Jahr für Jahr erweiterten wir unsere Angebotspalette und erfüllen heute starken sowie schwachen Essern, Vegetariern, Feinschmeckern, Diabetikern, Süßmäulern und Schonkostkunden ihre individuellen Wünsche.

Zu den Kunden des Menübringdienstes zählen neben unseren Seniorinnen und Senioren, Unternehmen wie Autohäuser, Arztpraxen und Baubetriebe, private Haushalte und Senioreneinrichtungen.

Dabei hatte ich doch gerade erst mein zweites Frühstück gehabt …

Der freundliche Bote im roten Gewand brachte mir dann auch nichts zu essen, sondern ein Paket Akten des Amtsgerichts Tiergarten.

Die Menütaxi GmbH stellt mit ihrem Postzustelldienst MT-Citymail im Auftrag verschiedener staatlicher Dienststellen täglich Pakete innerhalb Berlins zu.

Gerichtsakten per Menütaxi. Aha. Was es nicht alles gibt in der Hauptstadt.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines (Kanzlei) veröffentlicht.

5 Antworten auf Speisung eines Berliner Strafverteidigers

  1. 1
    ballmann says:

    Wohl bekomms

    Frohes Fest

  2. 2
    Das Ich says:

    Aber nicht die Akten aufessen…
    Frohe Weihnacht

  3. 3
    doppelfish says:

    Wenn es ein Stollen gewesen wäre, hätte man sich wesentlich mehr Sorgen machen müssen.

  4. 4
    presswort says:

    Wenn dem Aktenpaket nicht mal eine kleine Praline der Menütaxi-GmbH beiliegt, darf man zurecht beleidigt sein. Mich erinnert diese Begebenheit an die Kuh nach der künstlichen Besamung, die sich anschließend enttäuscht zum Bauern dreht und fragt:
    „Wie, kein Küsschen?“

  5. 5

    […] Beitrag über die Speisung eines Berliner Strafverteidigers scheint eine sensible Stelle im Abgeordnetenhaus berührt zu haben. taz-Redakteuer Sebastian Heiser […]