Die Staatsanwaltschaft hat die Akten eingescannt und mir die pdf-Dateien zur Verfügung gestellt. In dem Anschreiben dazu schreibt mir der Staatsanwalt:
Soweit im Übrigen Lücken festgestellt werden, handelt es sich ggf. nicht um einen Versuch, die Verteidigung ihrer Rechte zu berauben, sondern um ein Versehen. Für entsprechende Hinweise wäre ich dankbar und werde ggf. umgehend nachbessern.
Wenn ich den Staatsanwalt, den ich als völlig integer einschätze, nicht persönlich kennen würde, käme ich spätestens bei diesem Anschreiben auf seltsame Gedanken.
Hallo,
ist es mittlerweile üblich Akten ein zu scannen und dann die Dateien den Anwälten zukommen zu lassen, oder eher die Ausnahme?
Und wie lässt man Ihnen die Akten zukommen?
Ich bitte um Verzeihung wenn meine Fragen etwas rührig wirken…
Gruß
Nein, es ist absolut unüblich bis nahezu ausgeschlossen.
Weil der StA im Amt keine CDs brennen konnte, habe ich ihm einen USB-Stick geschickt, auf den er die 500 MByte(!) kopiert hat. Anschließend hat er mir den Stick wieder zurück geschickt.
Eine sehr interessante Doppelantwort :-)
„Nein, es ist absolut unüblich bis nahezu ausgeschlossen.“
in Verbindung mit:
„Weil der StA im Amt keine CDs brennen konnte,…“
Meint dies nun das Sie persönlich eher technikorientiert sind, oder das auch unser Justizsystem dem Druck der IT Branche nachgeben wird?
Gruß
Dem Staatsanwalt fehl(t)en die technischen Möglichkeiten in der Behörde, die CD zu brennen. Offenbar hat man den Ermittlern zwar Rechner auf den Schreibtisch gestellt, die aber nicht CD-Brennern ausgestattet sind.
Zum ersten Teil meiner Antwort: Dies war das erste Mal seit meiner Zulassung als Anwalt, daß ich von einer StA die Akteneinsicht per elektronischer Datei erhalten habe. In Berlin und Brandenburg wäre das wegen ausdrücklicher entgegenstehender Anweisung der Justizverwaltung nicht möglich.