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Monatsarchive: Juni 2009
Dann doch lieber Richter
Das Wort zum Wochenende:
Ich selbst fühlte mich mal zum Rechtsanwalt berufen. Und habe dann festgestellt, dass ist ein richtig harter Job! Dann bin ich Richter geworden.
Quelle: VRiOLG Frankfurt Karlheinz Zeiher via Sauerlandverfahren
Sach ich ja: Strafverteidigung ist nichts für Weicheier! 8-)
Mann schießt auf Polizist
So kann’s kommen. Es gibt einen Toten, in dem die Kugel aus einer Polizeipistole steckt. Darüber berichtet die Presse:
Polizist erschießt Mann vor Beate-Uhse-Museum
Eine einfache Personenüberprüfung eskalierte am Donnerstag in Berlin und endete mit einem Todesfall. Ein Mann, den Polizisten vor dem Beate-Uhse-Museum überprüfen wollten, konnte sich die Dienstwaffe eines Beamten greifen. Schließlich schoss ein anderer Polizist.
Nun stellt sich heraus, daß hinter dieser angeblich anlaßunabhängigen Personenkontrolle eine heftige Strafsache steht. Heute liest sich das Ganze so in der Berliner Morgenpost:
Ganz wichtig erscheint den Journalisten immer noch das Erotik-Museum. Nicht auszudenken, was gewesen wäre, wenn es sich um eine Bäckerei gehandelt hätte.
Die Polizei und der Papst
Aus einem Brief eines – ehemaligen – Fahrerlaubnisinhabers an die Behörde:
… und wieso kann sich ein Polizeibeamter nicht irren, wenn der Papst seinem ehemaligen Unfehlbarkeitsanpruch abgeschworen hat? …
Es hat ein paar tausend Jahre gedauert, bis der Papst eingesehen hat, daß er nicht unfehlbar ist. Ich fürchte, bei der Polizei dauert’s noch ..
Freche Spammer
Heute morgen bekomme ich die erste eMail, mit der ein Herr Jörg Halm, der als „Leiter Vertrieb“ zeichnet, uns – und reichlich andere Anwälte – mit Werbung für die „rehacare GmbH Köln“ zumüllt. Ich habe die eMail samt einigen MByte Anlagen gelöscht.
Um die Mittagszeit kam der Müll schon wieder hier an. Auch diese eMail des Herrn Jörg Halm von der rehacare GmbH Köln habe ich kommentarlos gelöscht.
Ein paar Stunden später schreibt mir dieser Herrn Jörg Halm von der rehacare GmbH Köln zum dritten Mal:
Bezüglich unserer Anerkennung durch die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht im Deutschen Anwaltverein sahen wir es als unsere Pflicht an, Sie über Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren.
Darauf habe ich dann reagiert und Herrn Jörg Halm von der rehacare GmbH Köln aufgefordert, unsere eMail-Adresse endlich aus seinem Verteiler zu nehmen. Und ich habe Herrn Jörg Halm von der rehacare GmbH Köln dazu geraten, sich vor der Versendung von eMail-Werbung über deren Zulässigkeit zu informieren.
Nun schreibt mir Herrn Jörg Halm von der rehacare GmbH Köln ein viertes Mal, diesmal allerdings nicht mehr so höflich, wie in seinen ersten beiden eMails, mit denen er mir die Produkte der rehacare GmbH Köln anpries. Woher er unsere eMail-Adresse habe? Aus dem Internet! Aha.
Nun ja, so sind sie eben, diese Beglückungsterroristen. Vielleicht sollte ich ihn nun doch noch auffordern, eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abzugeben?
Werbung für einen Rechtsanwalt
H. Holzhaider, Journalist bei der Süddeutschen Zeitung, gibt das Sensibelchen. Jedenfalls scheint ihn der Kreuzberger Rechtsanwalt Jony Eisenberg nachhaltig beeindruckt zu haben. Oder warum sonst schreibt er einen langen Artikel und outet sich dabei als Boulevard-Journalist?
Wer Herrn Eisenberg kennt, weiß, daß er laut und böse bellen kann. Na, und? Er wird sich für diese geniale Werbung bei Herrn Holzhaider bedanken.
Vielleicht erklärt er dem Journalisten bei dieser Gelegenheit dann auch, was hinter dem Begriff „Persönlichkeitsrecht“ steht; Herr Holzhaider hat da augenscheinlich noch Informationsbedarf.
Keine Freude
Ich habe den Eindruck, als wäre da ein Schwarzfahrer nicht amüsiert darüber, daß er seine Kohle nicht in eine Gaststätte tragen kann. Der Eingang sieht aber auch nicht so einladend aus wie eine Kneipentür:
Wissenschaftlich
Da schreibe ich zwei kleine Zeilen zu einem Zitat aus einem Haftbefehl; schlicht ein spontaner Gedanke. Mehr nicht. Und dann kommt Herr Prof. Dr. Anatol Stefanowitsch, Uni Bremen, und nimmt diesen Gedankensplitter auseinander zum Anlaß für eine wissenschaftliche Analyse; „Was bedeutet empfindlich?“ fragt und beantwortet er in seinem lesenswerten Blogbeitrag.
Mit dem schönen Wort „Sprachnörgelei“ bezeichnet er meinen Blogbeitrag. In diesem Fall hat er Recht. Trotzdem: Ich möchte auch weiterhin spontan bleiben, eben ein Strafverteidiger. Kein Wissenschaftler.
Immerhin ist es einem kleinen Kreuzberger Anwalt gelungen, einen Bremer Professor ans Nachdenken zu bringen. ;-)
Polizist erschießt Mann
Bei einer „anlaßunabhängigen“ Überprüfung nach dem ASOG kam es zum Konflikt.
Zwei Polizisten wollten einen Mann überprüfen. Doch es kam zu einer Rangelei, und es gelang dem Mann, einen der Polizisten zu entwaffnen. Er hielt dem Entwaffneten die Pistole an den Kopf, sagte ein Polizeisprecher. Daraufhin griff der andere Polizist zur Waffe und schoss mehrfach, wobei er den Angreifer traf.
Quelle: Berliner Morgenpost
Die Joachimstaler Straße an dieser Stelle liegt im Nahbereich des Bahnhofs Zoo. Ein „gefährlicher (kriminalitätsbelasteter) Ort“. An dieser Einstufung wird sich wohl in naher Zukunft nichts ändern.
Schlafapnoe
23 % aller Verkehrsunfälle mit LKW-Fahrern hängen mit einem sogen. Schlafapnoesyndrom zusammen. Teilte mir ein befreundeter Internist mit.
In Italien (mpg, 3 MByte) funktioniert das besser.