Monatsarchive: August 2009

Gute und schlechte Nachrichten

Heute beim Besuch des Mandanten in der Untersuchungshaft:

Verteidiger:
Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie.

Mandant:
Zuerst die gute!

Verteidiger:
Der Haftbefehl wegen der gefährlichen Körperverletzung wird aufgehoben.

Mandant:
Und die schlechte?

Verteidiger:
Es gibt einen neuen Haftbefehl. Wegen Totschlags. Der Geschädigte ist an seinen Verletzungen gestorben.

Nein, nur ein fiktives Gespräch. Aber: Mit welchen Worten überbringt der Verteidiger seinem Mandanten so eine Nachricht einigermaßen schonend ‚rüber?

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Gelungenes Kanzleimarketing …

kanzleibus

… muss kreativ und auffallend sein. Das haben sich die Netphener Anwälte Daniel Nierenz und Ludger Felbecker zu Herzen genommen und ein geniales Marketinginstrument geschaffen: den Kanzleibus! Seit einigen Wochen fährt ein alter Polizeibus als Werbeträger durch das Siegerland und zieht die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf sich.

lobt Felix Beilharz in seinem Weblog zum Thema Rechtsanwaltsmarketing die Idee mit dem kleinen Brüderchen.

Wenn so ein Ding durch’s Dorf fährt, hat das natürlich eine andere Wirkung als die Wanne in Kreuzberg. Deswegen hat darüber natürlich auch das Lokalradio berichtet.

Der Kanzleibus wurde von der Bevölkerung sehr gut wahrgenommen …

zitiert der Unternehmensberater Beilharz meinen Kollegen Daniel Nierenz. Und wer diese sturen Siegerländer kennt, weiß, daß das eine echte Leistung ist.

Nebenbei: Felix Beilharz hat auch sonst noch ein paar gute Ideen zum Thema, wie ein Anwalt auf sich aufmerksam machen kann.

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Umfangreiche Maßnahmen

Die Ermittler fischen weiterhin im Trüben. Der Vorfall in Wartenberg vom 14. August 2009 ist noch nicht aufgeklärt, doch man bemüht sich:

[…] Im gesamten gestrigen Einsatzverlauf überprüften die Beamten 219 Personen und 55 Kraftfahrzeuge, händigten 51 Aufenthaltsverbotsverfügungen aus und beschlagnahmten 27 Gegenstände, u.A. Messer, Macheten, Beile, Teleskopschlagstöcke, Schlagringe und Baseballschläger.

heißt es in einer Pressemeldung der Polizei Berlin vom 23.08.09.

Unter anderem ging es dabei um das Clubhaus der „Bulldogs“ in der Scharnweberstraße und der Bandidos in der Provinzstraße. Polizei Präsenz gab es auch in der Lehderstraße in Weißensee sowie am Anton-Saefkow-Platz in Lichtenberg, die in Zusammenhang mit zwei Box-Events stand; man befürchtete dort ein Zusammentreffen der Hells Angels mit den Bandidos.

Bereits am Mittwochabend wurden an der Prenzlauer Promenade in Pankow ein gutes Dutzend Mitglieder des Clubs „Berliner Härte“ spontan kontrolliert. Ein paar Stunden später dann in Friedrichshain: Etwa 20 Angehörige des Rockerclubs „Born to be wild“ wurden an der Stralauer Allee gestoppt und überprüft.

Es ist die Rede von bislang 350 Hinweisen, die bislang bei der Polizei eingegangen seien. Eine „heiße Spur“ hat sich daraus jedoch nicht ergeben.

Lesenswert dazu ist der Kommentar in der taz:

Kriegswochenende in Berlin: An jeder Ecke kämpften Rocker gegen Rocker. Der Asphalt war getränkt vom Blut der Kuttenträger. Ohrenbetäubend laut dröhnten die Höllenmaschinen Marke Harley durch die leeren Straßen der geschundenen Stadt.

Und wer sich dennoch hinauswagte, wurde wie so manche arme unschuldige Oma, die beim Sonntagsspaziergang nur einen Boulevard überqueren wollte, mit einer Machete niedergemäht. Über allem aber lag der beißende Gestank rauchenden Gummis, denn die brutalen Rocker hatten ganze Viertel mit Barrikaden aus brennenden Motorradreifen abgesperrt. Nicht einmal die tapferen Berliner Schupos trauten sich hinein in diese dunkle Todeszone.

Tatsächlich ist jedoch nichts, aber auch rein gar nichts passiert. Ein „Mord in der Rocker-Szene“ war steht genauso wenig fest wie ein „Eifersuchtsdrama“. Mir scheint, hier wird wohl entweder ein Sommerloch gestopft oder es werden ganz andere Interessen mit diesen „umfangreichen Maßnahmen“ verfolgt.

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Ströbeles Sprung über die Wanne

Hobrecht-443

Ich bin gespannt, ob Herr Ströbele bei diesem Sprung nicht auf die Goschn fällt.

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Fleischerei

Metzger-443

Man darf sich nicht wundern, wenn die Zahl der Vegetarier in Kreuzberg steigt.

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Halt, mein Freund

Das Bild zum Sonntag:

mein Freund 443

Der Pfarrer hat Humor.

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Umweltplakette

Was machen eigentlich Autofahrer mit der Umweltplakette, wenn sie nicht lesen oder schreiben können?

umweltplakette

Genau!

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Die Rechnung vom DAV

Gestern habe ich eine Rechnung bekommen. Per eMail vom DAV über 21 Euro, die von meinem Privatkonto abgebucht werden sollten.

Hmm. Ich konnte mich nicht erinnern, beim DeutschenAnwaltVerein (www.dav.de) irgendwas bestellt zu haben. Erst als ich die „Bestellten Produkte“ weiter unten in der eMail gefunden hatte, wußte ich, wer der DAV ist:

Bestellte Produkte: Tobacco Karten
7;00 € – 040 Monti Sarentini / Sarntaler Alpen
7;00 € – 039 Val Passiria / Passeiertal
7;00 € – 038 Sterzing – Stubaier AlpeL

Außer dem abgekürzten Vereinsnamen haben die beiden Vereine aber nichts miteinander gemein.

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Schuldige Passanten

Da die Gegner auch in der Öffentlichkeit angegriffen werden, müssen wir die totale Eskalation verhindern, bevor es weitere Tote und Schwerverletzte gibt und zudem unschuldige Passanten zu Schaden kommen.

wird die Polizei im Zusammenhang mit einem Konflikt in der Rocker-Szene zitiert.

Gibt es eigentlich auch schuldige Passanten, denen man einen Schaden gönnt?

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Der Mitarbeiter des Ordnungsamts

Morgens früh um 7:30 Uhr: Mit dem Fahrrad raus aus dem Haus nach links und 250 Meter bis zur Querstraße auf dem Gehweg geradelt. Wie jeden Morgen (bei trockenem Wetter ;-) ).

Heute stand ein Charles-Bronson-Verschnitt, braungebrannt, Sonnenbrille, Goldkettchen, in Uniform, breitbeinig mitten auf dem Bürgersteig und schrieb einen Falschparker auf.

Kurzer Zug am Lenker und mit einem fröhlichen Schlenker rechts dran vorbei an dem Breite-Schulter-Schmale-Füße-Cowboy.

Absteigen, bitte!

tönte es im Tonfall von Tom Waits.

Yup!

Mittelfinger an die Bremshebel (damit sie was zu tun hatten), einen Gang hochschalten und weiter in geplanter Richtung.

HAMMSE NICH GEHÖRT?! ABSTEIGEN HABE ICH GESAGT!!

Dieser Ton erinnerte mich den Kasernenhof eines amerikanischen Umerziehungslagers. Das hat man auch noch an der Stadtgrenze gehört.

Ja-ha!

Die Mittelfinger trommelten im Takt der Musik im Kopf (Nothing Else Matters) . Noch ein Zug am Lenker und ab nach links rum um die Ecke.

Conclusio:
1. Er hat nicht gesagt, wann genau ich hätte absteigen sollen.
2. Er ist für den ruhenden Verkehr zuständig, der Django.

Radfahren in Kreuzberg hat schon was von Anarchie, Yeah!

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