Das Portemonnaie und die Lehrerinnen

Ich bin gerade damit beschäftigt, eine Strafanzeige für zwei Lehrerinnen zu schreiben, die bestohlen wurden. Dazu zitiere ich wörtlich ihre Gedächtnisprotokolle, die sie auf meine Bitte angefertigt haben.

Ich schaffe es so gerade noch, das „ss“ statt des wunderschönen Buchstabens „ß“ zu schreiben. Aber Portmonee … NEIN! Das kommt mir nicht über meine Unterschrift. NIEMALS!

Dieser Beitrag wurde unter In eigener Sache, Mandanten, Philosophisches veröffentlicht.

11 Antworten auf Das Portemonnaie und die Lehrerinnen

  1. 1
    ballmann says:

    „Ich bin gerade damit beschäftigt, eine Strafanzeige für zwei Lehrerinnen zu schreiben“

    Masochist

  2. 2
    Tom Paris says:

    Es gibt ja durchaus Fälle, in denen es sinnvoll sein kann, einen Anwalt mit der Fertigung einer Strafanzeige zu beauftragen. Der Diebstahl eines Portemonaies gehört wohl eher nicht dazu. Vielleicht hätten Sie die Damen einfach mit einem neuen Wort vertraut machen können: P-O-L-I-Z-E-I-S-T-A-T-I-O-N.

  3. 3

    Es gibt einen – nicht zitierfähigen – Grund dafür, daß ich diesen Job mache. Ausnahmsweise. Und unter Duldung fürchterlicher Qualen. Das wollte ich den armen Polizeibeamten nun wirklich nicht antun; sowas haben selbst die nicht verdient. ;-)

  4. 4
    Chak says:

    Und jetzt haben Sie Geldbörse statt dessen geschrieben?

  5. 5
    JLloyd says:

    Ich kann voll und ganz verstehen, dass man gerade im Berlin des alten Fritz so schöne französische Lehnwörter wie „Trittoir“, „Majonaise“ oder eben „Portemonaie“ nicht verstümmeln möchte.

    @Chak: :-)))

  6. 6
    Liz says:

    Netter Dialog vorweg:-)

    Es gibt Partien der neuen Rechtschreibung, die ich einfach nicht mitmache. Dazu gehören nicht nur, aber im ganz besonderen die Begriffe, die wir hier in München Napoleon und seinen Spuren „verdanken“. Mit denen ich dank meiner Altmünchner Grosseltern klangsprachlich aufwuchs – eh zu schade, dass und wie sie langsam aus der Münchner Sprache auszudünnen drohen, obgleich sie klanglich und optisch auf Papier einen eigenen Charme haben. Und von denen ich einfach mal beanspruche, dass die nicht durch Rechtschreibreformen so vermurkst werden können, … ich behaupte mal schlicht: da hat die französische Sprache ihre Gestaltungshoheit drauf und drauf behalten *gg*

    Ansonsten wie oben: Wo meine Unterschrift drunter steht, wird geschrieben, wie ich das richtig finde. Schliesslich stehe ich ja mit meinem Namen dafür ;-)
    – auch für das elegante ß.

  7. 7
    isi says:

    Heißt das nicht „Portemonnaie“ mit zwei „n“?

  8. 8
    abc says:

    Soweit ich weiß sind sowohl „Portmonee“ als auch „Portemonnaie“ erlaubt. Also für jeden etwas.

  9. 9
    Klaus says:

    … und mich würde interessieren, was der jahrtausendealte, über alle Schriftsprachen verbreitete Brauch, die Schreibweise eines Fremdworts der eigenen Sprache anzupassen, mit der „neuen Rechtschreibung“ zu tun hat.

    Ich bitte für diesen Kommentar um Entschuldigung. Aber so wie manche den Reflex haben, „alles“ auf die Rechtschreibreform zu schieben, so kann ich nicht gegen den Reflex an, dagegen anzugehen.

  10. 10
    doppelfish says:

    Jetzt aber ganz schnell zur Polizei mit der Anzeige! Wenn die Mandantinnen den Text nochmal in die Hände bekommen, schreiben die ’ne Note drunter.

  11. 11
    Chak says:

    Klaus, das sehe ich ähnlich. Schließlich schreibt heute auch keiner mehr „Bureau“ statt „Büro“.