Es ging um zwei Männer, die von der Polizei entdeckt wurden, als sie
unerlaubt Plakate klebten.
berichtet Hans H. Nibbrig in der Berliner Morgenpost.
Das nachfolgend beschriebene Szenario stellt für den Journalisten einen Beleg dafür dar,
dass sich die Szene nicht mehr nur mit Gewalt gegen Sachen, etwa in Form von Brandanschlägen auf Autos, begnügt. Auch die Gewalt gegen Personen, insbesondere gegen Polizeibeamte, nimmt zu.
Also, die beiden Plakatierer wurde erwischt.
Während einer von ihnen flüchten konnte, gelang es den Polizisten zunächst, den zweiten Täter festzuhalten.
Das ist für sich genommen ja nichts Ungewöhnliches. In so einer Situation wegzulaufen, statt sich von freundlichen Polizeibeamten darauf hinweisen zu lassen, daß „wildes Plakatieren“ verboten ist, ist eine nachvollziehbare Reaktion. Problematisch wurde es dann im zweiten Akt:
Als die Beamten die Personalien des Mannes aufnahmen, kamen plötzlich 25 bis 30 Personen aus den umliegenden Häusern, umringten sie, verwickelten sie in Diskussionen und versuchten mehrfach, sichergestellte Beweismittel zu entwenden. In dem nach und nach entstehenden Durcheinander gelang es dem Festgenommen zu fliehen. Eine Verfolgung war den Beamten nicht möglich, da ihnen durch die Mitglieder der linken Szene der Weg versperrt wurde.
Ich fürchte, hier waren zwei Polizeibeamte hoffnungslos überfordert und haben schlicht nicht aufgepaßt. Und: Das Weglaufen nach einer Festnahme ist für sich genommen nicht strafbar.
Das Umringen und Verwickeln in Diskussionen also als Gewalt? Lieber Hans H. Nibbrig, jetzt übertreiben Sie aber!
Der Begriff Gewalt ist unglücklich gewählt. Aber ich kann mir die Szene schon lebhaft als bedrohlich vorstellen und möchte nicht in der Haut der Polizisten gesteckt haben.
Axel-Springer-Verlag.
Mehr muss man dazu nicht wissen.
Ich kann mir die „Diskussion“ lebhaft vorstellen. Sie hatte sicher nichts mit einem freundlichen Stuhlkreis zu tun…
Da wir beide aber nicht dabei waren: Von aggressiv bis fröhlich-phantasievoll ist aber alles drin, oder?