Ich habe den Eindruck, dass Thilo Sarrazin mit seinem Gedankengut Göring, Goebbels und Hitler große Ehre erweist. Er steht in geistiger Reihe mit den Herren.
Quelle: Generalsekretär des Zentralrates der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, am Freitag in Berlin. Zitiert aus der Morgenpost.
Den hier hat sich Herr Kramer nun aber wirklich ganz redlich verdient.
Bei allem Respekt, Herr Generalsekretär: Sowas geht ja nun gar nicht. Ich bedauere sehr, Ihnen gegenüber nicht mit den mir sonst eigenen ganz deutlichen Worten reagieren zu können.
Verstehe ich nicht den Vergleich. Die drei Herren von der anderen Arbeiterpartei hatten doch gar nichts gegen Türken und Araber. Und daß sie sich osteuropäische Juden nach Berlin gewünscht haben, weil deren IQ 15 Punkte höher sei als der deutsche, wäre mir auch neu.
So wie der Zentralrat der Juden in Deutschland ihm unliebe Äußerungen rügt und vor allem mit welchen Worten/Formulierungen/Vergleichen, ist er kaum noch ernst zu nehmen. Über inhaltslosen Populismus geht es da oftmals nicht hinaus.
Ist es denkbar, daß Herr Kramer die historisch (zu Recht) gewachsene „Immunität“ bewußt mißbraucht?
Ich habe wirklich ein ernsthaftes Problem damit, nicht sagen zu können, was ich von solchen Vergleichen halte. Vielleicht sollte ich Herrn Sarrazin mal um einen Rat bitten.
Zu Kramer fällt mir eigentlich nur die Formulierung
„Populistischer Schläger“ ein.
Mit Inhalten und Begründungen hat er sich
jedenfalls nicht befasst.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland ist empört. Das ist ja normalerweise der Textbaustein fuer sowas in diesen Blaettern. Die SZ scheint einfach nicht aktuell zu sein, und druckt langweilige Aeusserungen ab. Aergerlich.
Ich hoffe, Herr Kramer kennt die Höhe der Staatsausgaben für die ehemaligen Verbrechen des Dritten Reichs. Diese werden auch heute noch von Menschen gezahlt, die mit den von ihm aufgeführten Dingen niemals etwas zu tun hatten. Und es wird wohl so bleiben.
Herr Hoenig, ich hätte einen schärferen Ton Ihrerseits begrüßt.
Der Zentralrat der Juden schmeist doch immer gerne mit Kraftausdrücken um sich. Aber hier wird der Gebrannte zum (geistigen) Brandstifter (sehr beliebter Ausdruck für nichtkonforme Andersdenker).
Sind wir hier etwas über das Ziel hinausgeschossen? Hmmm? Natürlich muss man sowas als Zentralrat nie zugeben noch irgendwelche Konsequenzen fürchten…
Ne Abmahnung hätten die sich schon verdient!
Ist doch alles prima. Wenn der Zentralrat der Juden seine Empörung ablässt, dann ist das zumeist ein ordentliches Lob für Aufrichtigkeit und die Tatsache, daß ins Schwarze getroffen wurde. Und je lauter, desto größer das Lob.
Auf wirklich braune Sprüche und Aktionen, also da wo es angebracht wäre, reagieren die nämlich lieber erst gar nicht.
Ich möchte für etwas Neutralität werben, für Differenzierung, aber ahne, dass ich bei vielen der bisherigen Kommentatoren auf taube Ohren stoße. Den Vergleich Kochs, soviel sei in der Sache gesagt, halte ich auch für daneben. Ob man gleich wie Wolffsohn mit „Hat der Mann noch alle Tassen im Schrank?“ reagieren muss, sei dahingestellt. Der Sache dient es nicht.
Was ich allerdings viel bemerkenswerter finde, ist, wie hier in den Kommentaren, aber auch an ausreichend anderen Stellen, Kochs Entgleisung dankbar zum Anlass für „Zentralrats-Bashing“ genutzt wird. Und – ohne das weiter zu diskutieren, ich halte es für viel zu evident als einer „Diskussion“ zugänglich – da war er wieder, der gepflegte Antisemitismus der Deutschen, der nur darauf lauert, mit scheinbarer moralischer Überlegenheit zuschlagen zu dürfen.
@ Detlev Beutner:
Die Äußerungen von Antisemitismus waren für Stephan Kramer (nicht Koch, oder?) aber vorhersehbar. Um so verwerflicher ist sein Vergleich. Ich verstehe es wirklich nicht, warum der Kerl nicht auch vom Zentralrat selbst zurück gepfiffen wird.
Aber vielleicht bin ich ja hier auch der Einzige, der sich über diesen unerträglichen Anwurf des Vorsitzenden aufregt.
Koch, Kramer – K halt ;-) Ja, Unsinn von mir.
Nein, ich halte das ja auch für daneben, und eine solche Entgleisung sollte auch so genannt werden, von innen (Zentralrat) wie von außen. Das ist die eine Seite.
Die andere ist, wie man darauf reagiert, und ob man diesen Typen und seine Aussage (berechtigt) angreift (man sollte aber nicht vor Übereifer vergessen, Sarrazin’s Bemerkung im Auge zu behalten, die ich für viel elementarer halte – und auch die breite Zustimmung zu dieser macht mir schlicht Angst), oder ob man die Gelegenheit meint wahrnehmen zu müssen, aus scheinbarer moralischer Überlegenheit gleich auf den Zentralrat „als solchen“ einzudreschen, am Besten mit generischen Formeln wie „schon immer gewusst“ etc pp.
Dabei kommen dann solche Kommentare wie von „knilch“ oder „Scharnold Warzenegger“ (wie sehr ich anonyme Geiferer liebe) heraus, die einen sehr breiten antisemitischen Hintergrund haben – entweder bei den Schreiberlingen (wie zu befürchten), vor allem aber bei der klatschenden Deutschen-Masse, die auch bei Sarrazin jubelt. Weitere Kommentare hier liegen zumindest teilweise bedenklich nahe in dieser Ecke (es geht mir nicht um die Kommentare, die sich allein mit der Bemerkung Kramers herumschlagen, obwohl – s.o. – man vorsichtig sein muss, wenn sich jemand über Kramer echauffiert, es aber zuvor bei Sarrazin gelassen hat).
Ein passender Link:
http://debatte.welt.de/kommentare/161626/sarrazin+der+zentralrat+der+juden+irrt
von Ernst Cramer, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer Stiftung
Noch was Passendes für die Gutmenschen:
http://www.stern.de/politik/deutschland/integrationsdebatte-sarrazin-hat-recht-1513696.html
Wenn auch selten, aber ich trete zumindest in diesem Fall gerne nach. Triift es doch nicht nur eine Bevölkerungsschicht:
http://www.wdr.de/themen/global/webmedia/webtv/getwebtv.phtml?p=4&b=240