Islamophobie?

Es ist nicht wahr, dass irgendein Mensch in Europa Angst vor dem Islam hat. Wo er sichtbar wird durch Moscheen, verschleierte Frauen und bärtige Imame, ruft der Islam bei Europäern keine Angst hervor, sondern eher eine diffuse Abneigung. Und diese Abneigung gilt nicht dem Koran oder den muslimischen Glaubensinhalten – sie gilt der eklatanten Rückständigkeit, die mit Einwanderern oder Arbeitsemigranten aus Südostanatolien oder dem arabischen Raum so oft zusammen ins Land dringt.

Quelle: Barbara Sichtermann auf Deutschlandradio Kultur

Frau Sichtermann beschreibt in ihrem Beitrag das Problem der angeblichen „Ausländerfeindlichkeit“ im alten Europa. Und übt berechtigte Kritik an einer „tiefen Religiosität“, die ihrer Ansicht nach nichts anderes ist als Rückständigkeit.

Lesens- und nachdenkenswert!

Dieser Beitrag wurde unter Off Topic, Philosophisches veröffentlicht.

13 Antworten auf Islamophobie?

  1. 1
    gonsior says:

    Die Debatte ist obsolet. Türken müssen sich über die Abneigung der Deutschen nicht wundern, solange sie ebenfalls Deutschen nichts als Abneigung und Verachtung entgegenbringen. Deutsche, die als Angehörige eines sekularen Staates vielfach nicht religiös sind, gelten in den Augen der Türken als unrein. In Islamforen wird jugendlichen Türken dann vermittelt, dass sie das deutsche Mädchen nicht küssen dürfen, da es das gleiche wäre, als würde man Kot küssen.

    Geschätzt wird hingegen das Ausbeuten der deutschen Sozialsysteme. Da es nach dem Koran eigentlich einem Moslem nicht gestattet ist, sein Leben und das seiner Familie anders als durch gottesfürchtige Arbeit zu unterhalten, wurde eigens für die türkischstämmigen Sozialhilfebezieher eine Fatwa gesprochen, nach der es im Sinne Allahs ist, das Geld zu begehren, solange es von Ungläubigen stammt.

    Dann werden die Jungen als Wächter der Ehre Ihrer Schwestern und Mütter erzogen. Andere Konfliktlösungen als Gewalt gibt es praktisch nicht. Mit dieser Gesinnung werden sie dann drei- bis viermal häufger straffällig, als gleichaltrige Deutsche, und berufen sich anschließend auf überpositives Recht.

    Wer als deutscher Spaziergänger an einer Gruppe Türken vorbeikommt, weiß in der Regel, was ihn erwartet. Vorwürfe von dieser Gruppe, Deutschland würde zu wenig für die Integration tun, erzeugt im Land inzwischen nur noch ein trockenes Lachen.

    Diese Menschen ins Land zu lassen, war ein irreversibler Fehler.

  2. 2
    Hannes says:

    Ui, noch niemand, der gonsior Nazi genannt hat?

    Ich habe selten so eine gute Einschätzung gelesen. Schade ist nur, dass man immer gleich pauschal als ausländerfeindlich abgestempelt wird, wenn man die Fakten so auf den Punkt bringt.

    Schweden, Kanadier, Brasilianer, Neuseeländer oder auch Japaner finde ich spitze!

  3. 3
    Aufklärer says:

    Welche genaue Aussage Frau Sichtermann nun verteidigen will, bleibt da ein wenig unklar. Mir ist vielleicht entgangen, dass in jüngster Zeit jemandem, der gegen das Einsperren von Frauen oder gegen Zwangsverheiratung argumentiert hat, Islamophobie vorgeworfen wurden. Es scheint ihr ja irgendwie eher um die Kopftuch- und Burkadiskussion zu gehen (auch wenn mich der Verdacht beschleicht, dass sie auch das Verbieten von Minaretten als Kampf gegen Rückständigkeit ansieht).
    Nur, wer gegen Symbole der Rückständigkeit kämpfen möchte, dann sollte hierzu doch nicht auch ebenso rückständige Mittel benutzen. Wer meint, ein Kopftuch sei Symbol der Unterdrückung oder Ähnliches oder Schlimmeres, der mag, wie jeder aufgeklärte Mensch, hierüber mit den betroffenen Kopftuchträgerinnen und Kopftuchtrageverpflichtern reden. Jemandem das Tragen dieser oder anderer Symbole zu verbieten, ist nichts anderes als jemanden zum Tragen solcher Symbole zu verpflichten. Jemanden verpflichten zu wollen, sich zu rasieren, ist mindestens ebenso hirnverbrannt, wie jemandem das Rasieren zu verbieten.
    Solange sich die Diskussion um religiöse Symbole darauf beschränkt, ob es Schulmauern erlaubt sein soll, Kreuze zu tragen, kann man lange und ausschweifend die Wirkung von Symbolen, die Neutralitätspflicht des Staates und Ähnliches diskutieren. Sobald aber ein – wenn auch vielleicht rückständiger – Mensch Symbole an seinem Körper befestigt, ist es der notwendig erste Schritt eines nicht vollständig rückständigen Menschen seinen Gegenüber als Subjekt ernst zu nehmen. Inklusive seiner vorgeblich rückständigen Attitüden. Und dies führt dann direktemang zu einem klaren und eindeutigen: Verbieten ist Verboten.
    Der Weg zum aufgeklärten Menschen führt immer über die – oft mühsame und langwierige – Aufklärung. Das sollte sich Frau Sichtermann mal entweder direkt hinter die Ohren schreiben oder vorher ein paar Aufklärer lesen bevor sie den Zaren Peter (vgl. Orginalartikel) in den Himmel lobt.
    Wie man soetwas aber Menschen wie meinen Vorrednern (bzw. -schreibern) gonsior und Hannes beibringt, das scheint mir eine schwierige Frage…

  4. 4
    gonsior says:

    Was konkret möchten Sie mir beibringen, geschätzer „Aufklärer“? Als aufgeklärter Mensch bin ich vielleicht lernfähiger, als sie glauben. ;)

    Nur sollten Sie Ihre Aufklärungsbemühungen nach Möglichkeit auch irgendwie konkretisieren, oder – besser noch – ganz konkret benennen, welche meiner vorgetragenen Einschätzungen falsch ist. Widerlegen Sie einfach irgendwas. Falls Sie das können.

    Denn mit pauschalem in den Wind pupsen ist niemandem geholfen, außer Ihnen selbst. Denn Sie haben nun vermutlich unter einer geistigen Blähung weniger zu leiden, wogegen wir uns Ihrem Duft der falsch verstandenen Toleranz berauschen dürfen.

    Grüße

  5. 5

    Vorsicht, bitte bewahrt die Contenance. Wer über die Stränge schlägt, wird zensiert. Hugh!

  6. 6
    nutella says:

    ich laufe täglich an unglaublich großen gruppen von türken (die wahrscheinlich nicht selten deutsche sind, das nur am rande) und wurde noch kein einziges mal angesprochen geschweige denn mir wurde irgend etwas vorgeworfen. damit ist eine aussage von gonsior schon mal mit sicherheit falsch (kommt davon, wenn man generalisiert).
    genauso falsch ist der ansatz, einzelne gruppen von türken (die mindestens ebenso häufig araber sein dürften) mit ALLEN türken gleichzusetzen.
    ebenso wie es ausländerfeindliche, radikalchristliche oder arbeitsverweigernde deutsche gibt, gibt es die überwiegende mehrheit von türken, die nicht so denken, wie von gonsior dargestellt. aber nur weil ein teil einer gruppe so ist heisst es noch nicht, dass alle so sind. das merkt man aber natürlich nicht, wenn man sich scheuklappen aufsetzt und nur sehen will, was die eigenen vorurteile bestätigt.
    und nein, ich nenne gonsior keinen nazi. sondern einfach nur flachdenkend. zwischen flachdenkenden und nazis gibt es zwar eine große schnittmenge, aber ich fange nicht an zu generalisieren, wie gonsior es tut. selbst für den fall, dass es richtig wäre.

  7. 7
    gonsior says:

    Man kann auch alles so lange relativieren, bis man sich das jahrzehntelange Wegschauen schöngeredet hat. So konnten die Parallelgesellschaften überhaupt erst entstehen. Und weil die Nachkommen anatolischer Einwanderer inzwischen längst deutsche Pässe besitzen, wie zutreffend bemerkt wurde, werden wir das Problem auch nicht mehr lösen können. Die Abschottungstendenzen sind evident, und die verantwortlichen politischen Akteure haben sich längst zu neuen Weltverbesserungsthemen aufgeschwungen.

    Humanistische Ansätze werden übrigens durchaus von mir geteilt. Diese sollten aber nicht dazu führen, dass wir weiterhin unseren politisch-korrekten Maulkorb pflegen. Oder um es sinngemäß mit den Worten von Hannes zu sagen: wie kommt es eigentlich, dass wir keine ernsteren Probleme mit Griechen, Skandinaviern, Dänen oder Japanern haben? Das geht möglicherweise über die Frage der Religion hinaus und hat eher etwas mit dem Naturell der Leute und ihrer Haltung zum Aufnahmeland zu tun.

    Die Frage ist doch längst nicht mehr ein etwaiger Fremdenhass von Deutschen gegenüber Türken (oder sonstigen Muslimen – der Vollständigkeit halber, und damit nicht wieder penible Wortklauberei die Oberhand gewinnt). Es geht um den offen zutage tretenden Hass von Türken auf Einheimische und den klar erkennbaren Unwillen zur Integration und Demokratie. Ich behaupte daher erneut: die gefühlte Abneigung, über die sich Türkischstämmige in Deutschland beklagen, ist nicht Aktion, sondern Reaktion. Wenn Sie diesbezüglich noch keine negativen Erfahrungen gemacht haben, kann man Sie nur beneiden oder beglückwünschen. Ich habe zur Zeit auch nur meine persönliche Empirie und das Ergebnis einer kleinen privaten Umfrage zur Hand, und sowas ist naturgemäß nicht repräsentativ. Auffallend ist dennoch, dass jeder der von mir angesprochenen Personen diese Belästigungen von Türken kennt. Ausdrücke wie „Kartoffel“ sind die harmloseste Ebene, auf der die Provokationen beginnen. Selbst neutrale Blicke werden moniert („Ey, was kuckst du so blöd, Alter“), und man kann sich sicher sein, es mit gewaltbereiten Vertretern dieser Ethnie zu tun zu haben. Schnell folgen Begriffe wie „Hurensohn“ und sämtliche andere Titulierungen mit sexueller Konnotation. Lebensgefährlich soll es mitunter für erkennbar homosexuelle Personen sein; da fühlen sich Türken dann zum „Eingreifen“ berufen, vermutlich im Sinne einer schariagemäßen Volksgesundheit.

    Ich habe auch Frauen befragt, und die einhellige Antwort war (sinngemäß), dass der Bedarf an Türken auf Lebenszeit gedeckt sei.

    Natürlich gibt es Ausnahmen. Von daher ist der Vorhalt unzutreffend, ich würde mich auf alle Türken gleichermaßen beziehen. Leider treten assimilierte Türken bei der öffentlichen Ächtung und Verurteilung schwerer Gewalttaten oder Menschenrechtsverletzungen nicht in einer Weise in Erscheinung, die man erwarten dürfte. Stattdessen hören wir die selbstgerechten und bequemen Verlautbarungen des Zentralrates der Muslime in Deutschland, der stets und mit erkennbarem Widerwillen „noch immer Probleme bei der Integration“ einräumt, doch zum Abschluss nie zu betonen vergisst, dass Deutschland natürlich die Hauptschuld daran trägt.

    Die schweigende Mehrheit der türkischen Gemeinde nickt zufrieden. Nachgeschoben werden noch wohlmeinende Empfehlungen aus Ankara, man möge sich besser nicht zu sehr anpassen. Auch die jubelnden Muslime in den heimatlichen Regionen, die feiernd auf der Straße tanzen, wenn 5000 Menschen im World Trade Center verbrennen, bleiben prägnant in Erinnerung.

    Dass es hierbei nicht um Religion geht, weiss jeder, der sich mit Orientalistik befasst hat. Der Koran ist die oberste Rechtsquelle für gläubige Muslime. Imame, die auf der Grundlage kaum zu glaubender Spitzfindigkeiten ein „Rechtsgutachten“ abgeben, welches Muslimen erlaubt, gottgefällig die größten Verbrechen zu begehen, haben in der türkisch-arabischen Welt den Status von unfehlbaren Gelehrten. Die Türkei selbst ringt mit aller Kraft um ihre Säkularisierung, scheitert jedoch mehr und mehr an den orthodoxen Fundamentalisten im Landesinneren. Das erklärte Ziel ist, hier wie dort, die Gewaltenteilung zu zerstören und jedwede Trennung von Staat und Religion aufzuheben.

    Eine wie auch immer geartete Demokratie ist mit dem Islam unvereinbar.

    Wir werden uns daher noch intensiv Gedanken machen müssen, inwieweit wir den grundgesetzlichen Schutz zur Ausübung der Religion künftig ausgelegt wissen wollen, wenn große Teile der Bevölkerung darunter versteht, sich von unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung abzuwenden und im Namen Allahs die Sitten und Gebräuche der Stammesvorfahren in unsere Schulen, den Alltag und die Gerichte zu tragen.

    Grüße,
    gonsior (extra flachgedacht, zum einfacheren Verständnis)

    Extragrüße an Hoenig,
    diesmal gemäßigter Sprachgebrauch und weitaus weniger Hervorhebung der Flatulenz

    Friede sei mit euch
    :)

  8. 8

    @ Extragrüße:
    Na bitte, geht doch.
    Danke für den laaaaaaangen Kommentar (das meine ich ernst), auch wenn ich inhaltlich nicht (vollständig) übereinstimme.

  9. 9
    nutella says:

    ich werde jetzt nicht den ganzen langen kommentar aufgreifen und noch mal zu einem noch längeren kommentar verwursten, nur ein paar punkte daraus.
    1. generalisierungen und pauschalisierungen sind falsch. immer. (das dürfte die einzige wahre pauschale aussage sein)
    2. aussagen über „die türken“ sind in etwa genauso sinnvoll wie über „die protestanten“ oder „die bayern“. es gibt nicht DIE türkische gemeinschaft in deutschland, sondern viele. und bestimmt auch viele türken, die nicht in irgendeiner türkischen oder moslemischen gemeinschaft sind (angeblich 2/3 der hier lebenden türken!). und von den arabern etc wollen wir gar nicht erst reden.
    es gibt übrigens noch eine nicht ganz irrelevante gruppe von islamischen migranten: iraner. gar nicht mal so wenige. von denen hört man nur wenig bis nichts schlechtes. könnte daher kommen, dass sie nicht nur moslems waren, sondern bei ihrer ausreise tendenziell gebildete leute. da könnte ein zusammenhang bestehen…
    3. das hat nichts mit weltverbesserung zu tun. pauschalisierungen helfen niemandem, erklären keine probleme und bringen schon gar keine lösungen. das ist auch kein maulkorb, sondern die aufforderung, sich differenziert gedanken zu machen. sonst ist das einzige ergebnis eine schöne vorurteilssuppe scharf gewürzt mit einigen ins bild passenden privaten erfahrungen und abgeschmeckt mit einer prise fremdenfeindlichkeit. liest sich dann wie bei gonsior.
    4. türkei=moslamisches land=demokratie;
    mali=moslamisches land=demokratie (eine der wenigen funktionierenden in afrika!). hmm. da könnte jetzt wieder eine aussage falsch sein. es dürfte in etwa so viele funktionierende demokratien in christlichen wie in moslemischen entwicklungsländern geben. das eigentliche problem dürfte nicht die religion sein. und es gibt da auch einige christliche länder, die trotz nomineller säkularität ein gewaltiges religionsproblem haben bzw. kriegen. ich denke da nur an die usa und ihre christlichen fundamentalisten…
    5. wir sollten uns schleunigst gedanken machen, wie wir verhindern, dass weiterhin große teile der real eingewanderten jugend hier die schule ohne jeden abschluss oder mit hauptschulabschluss verlässt. wenn wir das gelöst kriegen, ist viel gewonnen. viel mehr als mit irgendeiner eindämmung religiöser aktivität.
    6. ich kenne sogar türkinnen, die die nase voll haben von teilen ihrer landsleute. und ich kenne auch deutsche, bei denen das der fall ist.
    7. natürlich gibt es TEILWEISE einen deutschenhass. wen wundert es nach 30 jahren fremdenfeindlichkeit (die es immer noch gibt)? jetzt aber darauf zu verweisen und eine bringschuld der türken zu fordern bringt auch keinen weiter.
    8. und genau weil du oben so schön differenziert geschrieben hast, ist das alles nur ein missverständnis, dass du dich auf alle türken bezogen hast. deshalb ist der letzte kommentar ja soooo viel differenzierter (immerhin ein ein wenig differenzierender absatz!). da stimmt das mit dem in-erscheinung-treten „assimilierter“ türken zwar nicht, weil denen das sprachrohr fehlt (darum auch keine öffentliche wahrnehmung) aber dass du ihre existenz erkennst, ist ja immerhin schon mal ein fortschritt (meine ich ernst!).
    9. wer sich ein bischen mit dem islam beschäftigt hat, dem könnte auffallen, dass es nicht nur 2 „hauptschulen“, sondern hunderte von „unterschulen“ gibt, die nun wirklich kaum überhaupt je die gleiche meinung zu irgendwas ausser der existenz des korans und mohammeds vertreten.
    und dem könnte auch auffallen, dass ausserhalb des iran keine hierarchische kirche existiert. überhaupt keine. da gibt es hier ein gutachten, dort ein widersprechendes und dann ein drittes, dass den vorherigen widerspricht. ein wunderbares sammelsurium, aus dem sich jeder raussuchen kann, was ihm passt. wie das christentum auch. nur das haben wir vor unserer nase und sind darüber idealerweise ein bischen informiert.
    10. um mir nicht den vorwurf des gutmenschentums, der realitätsblindheit etc anhängen lassen zu müssen: ich wohne um die ecke der kanzlei von crh und die von gonsior beschriebenen phänomene gibt es und sie sind erschreckend. gerade auch vor meiner haustür. es muss DRINGEND etwas geschehen. das können aber sicher keine pauschalen vorurteile und gegenseitigen schuldzuweisungen sein. sondern nur ein MITEINANDER, gegenseitige kommunikation und versuche, lösungen für die probleme zu finden. dazu muss man sich aber gegenseitig zuhören und miteinander (nicht: übereinander!) reden. das funktioniert bisher schlecht und wird noch schlechter, wenn noch mehr leute sich bequem in ihren schreibtischstuhl hocken und kommentare a la gonsior tippen.

    jetzt ist der kommentar doch elend lang geworden. ging nicht anders. gonsior fordert zu viel widerspruch heraus.

  10. 10
    xberg says:

    Danke an nutella für den langen, klugen und ausgewogenen Kommentar. Es erschreckt mich in letzer Zeit, was man von zu diesem Thema von eigentlich ganz intelligenten Menschen zu hören bekommt – gonsiors grob verfälschender Ansatz (wer sind bitte „die Türken“?) ist da gar nicht mal untypisch. Charakteristisch ist auch, dass keinerlei Lösungsansätze geboten werden, um den zweifellos vorhandenen und dringenden Problemem zu begegnen. Im Gegenteil, das blinde Dreinschlagen auf den Islam führt auch bei moderaten Muslimen eher zu einer Verhärtung und Solidarisierung mit Extremisten – den gleichen Effekt kann man übrigens sehr gut bei der Linken der 60er, 70er Jahre sehen. Das diese Menschen jetzt meist gut in der Gesellschaft integriert sind (und die K-Gruppen oder Maoisten waren sicherlich ähnlich verfassungsfeindlich wie radikale Islamisten, bei allen sonstigen Unterschieden), hat eben auch damit zu tun, dass Sie die Möglichkeit hatten, einen Platz in der Gesellschaft zu finden, ohne ihrer Identität/Überzeugungen vollendens beraubt zu werden. Mit Erscheinungen wie dem Minarettverbot und einem generellen Entschleierungszwang in Schulen, der gezielt den Islam im Vergleich zu anderen Religionen diskriminiert, erreicht man leider keine Säkularisierung oder Integration in die Gesellschaft, sondern das Gegenteil. Das eine Gruppe immer dann näher zusammenrückt, wenn sie sich angegriffen fühlt, ist schließlich nichts neues. Viel stärker wirksam als dieser Aktionismus wäre eine Investition in Bildung, in Kindergärten (gerne auch verpflichtend oder mit Förderung verbunden), in Stadtteilpartnerschaften und Jugendprogramme. Diejenigen, über die gonsior sich beschwert, sind nämlich eher selten gut ausgebildete, erfolgreiche Menschen. Das viele Immigranten einen sehr bildungsfernen Hintergrund haben, macht diese Anstrengungen noch viel notwendiger. Sich verbal auskotzen allein reicht da leider nicht.

  11. 11

    Zum Thema

    Viel stärker wirksam als dieser Aktionismus wäre eine Investition in Bildung,

    paßt der Artikel in der taz von heute ganz gut.

    Und hier ist man auch schon fleißig am Investieren: Das wird einmal zum Campus Rütli gehören.

  12. 12
    gonsior says:

    Genau, investieren wir weiter. :D

  13. 13
    nutella says:

    haben wir irgendwo angefangen zu investieren? und dann auch noch in die bildung, womöglich unterhalb der oberstufe? wäre mir neu.
    aber wenigstens hat sich die zahl zweifelhafter aussagen radikal verringert. noch ein fortschritt.