Polizist verprügelt

Bei einem Zwischenfall vor der Synagoge in der Oranienburger Straße in Mitte sind heute zwei Polizeiangestellte verletzt worden. Nach bisherigen Erkenntnissen griff ein 35-jähriger Tempelhofer gegen 9 Uhr 30 einen 54-jährigen Objektschützer auf dem Fußweg vor dem Gotteshaus an. Dabei schlug der Täter den Angestellten mit einer Eisenstange und verletzte ihn am Arm.

[…]

Die Hintergründe des Vorfalls sind noch nicht abschließend geklärt. Offenbar wollte der staatenlose Mann, der aber nach eigenen Angaben Palästinenser ist, an der Synagoge seinen Unmut über das Vorgehen Israels im Gazastreifen zum Ausdruck bringen.

Quelle: Pressemeldung der Polizei Berlin

Es ist nachvollziehbar, warum dem Palästinenser das „Vorgehen“ Israels nicht paßt. Aber mußte er deswegen einen deutscher Wachtmeister mit einer Eisenstange angreifen? Zielführend ist das gewiß nicht.

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15 Antworten auf Polizist verprügelt

  1. 1
    Tilman says:

    Und was hat die Synagoge mit dem Vorgehen Israels im Gazastreifen zu tun? Nichts. Eine Synagoge ist nicht die Israelische Botschaft. Der „Unmut“ des Mannes an dem Ort zeigt nichts anderes als Antisemitismus.

  2. 2
    doppelfish says:

    Naja, die Israelischen Truppen feuern wahllos auf alles, was sich in Palästina bewegt. So gesehen ist das Vorgehen des Palästinensers nur konsequent. Und genauso falsch.

  3. 3
    Pierre says:

    Es ist zu vermuten, dass Grundlage des Handelns Antisemitismus gepaart mit Unbildung ist, beides hängt leider oft zusammen. Seltsamerweise stehen Selbstmordattentate, Raketenangriffe, Kinder als menschliche Schutzschilde etc. meist nicht im Kommunikationsfokus dieser isoliert denkenden Personen, was friedensverhindernde Absichten derer belegt.

  4. 4
    Malte S. says:

    @Tilmann: Danke – jemand der zwischen Judentum und Israel differenzieren kann ist leider viel zu selten.

  5. 5
    egal says:

    „Eine Synagoge ist nicht die Israelische Botschaft.“

    Naja, ganz so leicht ist das nun auch nicht. Der Staat Israel versteht sich als religiöser Staat. Als jüdischer Staat. Das ist ein anderes Verständnis als es zB Deutschland oder Frankreich haben.

    Im Übrigen muss man hier hinweisen, dass die israelische Botschaft schon ewig stark überwacht wird. Vor ein paar Jahren gab es da auch einen Landfriedensbruch als (kurdische?) Demonstranten die Botschaft besetzen wollten. Seitdem besteht schlicht keine Möglichkeit vor dieser Botschaft zu demonstrieren. Aus Sicherheitsgründen.

    Die Tat sieht auch nach einer spontanen Frusttat ohne Vorplanung und Nachdenken aus. Halt wie Palästinenser oft reagieren.

  6. 6
    jj says:

    ich hatte in israel den verdacht, dass die israelis selbst nicht zwischen judentum und staatangehörigkeit differenzieren…und den eindruck, dass viele zu den palästinensern ein ebenso undifferenziertes verhältnis haben wie umgekehrt.

  7. 7
    kori says:

    Hallo jj. :)
    Du hast recht, und es handelt sich hierbei keineswegs nur um einen „Verdacht“. Eine klare Unterscheidung des Judentums zwischen Glaubensbekenntnis und nationaler Zugehörigkeit ist nicht möglich. Die Hinwendung gläubiger Juden zu Israel ergibt sich aus dem Talmud, beispielhaft sei auf Sanhedrin 44 a verwiesen: „Ein Israelit, wenn er auch gesündigt hat, so ist er dennoch ein Israelit“. In Abgrenzung zu anderen Religionen insbesondere der christlichen Lehre (in der die nationale Zugehörigkeit unbestritten nicht zu den zentralen Glaubenssätzen gehört), wird hier ein Begriff des jüdischen Volkes verankert, der weit über religiöse Bindungen und kulturelle Bedeutungen hinausreicht.
    Wer eine Differenzieung zwischen Judentum und Israel fordert, mag dies vielleicht mit guten Absichten verfolgen, er offenbart dabei jedoch nur seine Unkenntnis gegenüber traditionellen orthodoxen Positionen.

    Dieser kleine Exkurs soll aber wirklich nur vervollständigen, was bislang bruchstückhaft angesprochen wurde. Eine völlige Gleichsetzung religiös gebundener Juden mit den gegenwärtigen militärischen Handlungen Israels ist natürlich schon deshalb abzulehnen, weil selbst innerhalb des Staates Israel wie auch in seiner Regierung andauernde Diskussionen bis hin zum offenen Dissens hinsichtlich der einzunehmenden Haltung existieren.

  8. 8
    Werner D says:

    Israel verteidigt sich gegen jahrelangen Raketenbeschuss. Klar passt das dem Angreifer nicht aber vielleicht sollte er mal mit der Hamas sprechen, dass die aufhören, Raketen auf israelische Zivilisten zu schießen. Ist nur eine Idee.

  9. 9
    kori says:

    Vor allem sollte man damit aufhören, den Streit in alle Welt zu exportieren oder auch nur einseitig zu beleuchten. Uns bleibt nicht mehr, als uns von den Aggressionen zu distanzieren. Nur so wird sich herausstellen, dass es friedliebende Mehrheiten auf beiden Seiten gibt, die durchaus miteinander verbündbar wären. Somit stünden sich nur noch die Kriegstreiber gegenüber, bei denen längst der Verdacht naheliegt, dass Hass, Misstrauen und Verfolgungswahn zum identitätsstiftenden Lifestyle geworden ist.

  10. 10
    doppelfish says:

    @kori: Das ist einfach nur richtig.

  11. 11
    Johannes says:

    @Kori

    Sie verkennen, derartige Themen und Demos gegen Staatspolitik gehörten stets angemeldet höchstens vor eine Landesvertretung oder sonst in den öff. Raum, jedenfalls nicht vor ein Gotteshaus. Davon abgesehen ist die isoliert vertretene Position abwegig und auch das nur ein verwirrt Handelnder, der die Ursachen für den Konflikt auf palästinensischer Seite nicht sehen will.

  12. 12
    kori says:

    Zum Glück ist Ihre Verwirrung noch nicht auf mich übergegangen, lieber Johannes. :D Lesen Sie sich mal in Ruhe durch, über was wir hier schreiben. Da empfehle ich mal keck, ganz oben anzufangen.

    Und weil wir seit Jahrzehnten mit Schuldzuweisungen nicht weiterkommen, ist jeder derartige Ansatz zu verwerfen; Lösungen haben sich nur noch am status quo zu orientieren, denn die gegenseitigen historischen Bezichtigungen interessieren niemanden mehr, nur noch die Aggressoren selbst.

  13. 13
    Johannes says:

    @Kori

    Wie verwirrt sie sind, belegt Ihre Position, das ist eigentlich nur noch traurig. Solche fehlgeleiteten vermeintlichen Gutmensch-Positionen führen ja gerade dazu, dass sich die kriegerischen Palästinenser in ihren menschenverachtenden Terrorpositionen bestätigt fühlen, damit forcieren sie den Krieg weiter und helfen keinem, erkennen Sie Ihre vielfachen Irrtümer, bekennen sie sich zur guten Seite und versuchen Sie so mit ihren sehr bescheidenen Mitteln zum Frieden beizutragen, zB indem sie es wenigstens versuchen, kluge Positionen zu kommunizieren. Shalom…

  14. 14
    kori says:

    Wünsche ich Ihnen auch, Shalom, vor allem im Gemüt.

  15. 15

    @ kori und Johannes:
    Gern stelle ich Ihnen jeweils die eMail-Adresse des anderen (und die von mir gelöschten gegenseitigen persönlichen Ansprachen) zur Verfügung, wenn Sie sich weiter unterhalten wollen.