Am Kotti kam es zum Konflikt, an dem ein paar Roma und zwei Mitarbeiter der BVG beteiligt waren. Eigentlich nicht weiter erwähnenswert.
Interessant ist allerdings die Berichterstattung:
Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der BVG geschlagen
ist in einer Pressemitteilung der Polizei Berlin zu lesen, die dann auch von der bürgerlichen Presse und den Straßenzeitungen zitiert wird.
Die taz titelt anders herum:
BVG prügelt sich mit Roma – Sicherheitsbeamte der BVG sollen eine Gruppe Roma in Berlin-Kreuzberg verprügelt haben.
Nun wird sich wieder ein engagierter Staatsanwalt mit der Sache befassen müssen.
Es müsse jetzt aber erst einmal ordentlich ermittelt werden, wer wen zuerst angegriffen hat.
Und dann? Es braucht keinen Blick in die Glaskugel, um vorherzusagen, daß gegen die Roma Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung erhoben wird. Kein Fall der notwendigen Verteidigung, also bleiben sie unverteidigt. Aber die BVG-Mitarbeiter schließen sich als Nebenkläger dem Verfahren an und lassen sich anwaltlich vertreten. Dann haben die Roma doch wieder einen Anspruch auf Bestellung jeweils eines Pflichtverteidigers. Nun werden noch Dolmetscher für die Angeklagten und die Zeugen benötigt …
Und das alles nur, weil ein „unbekannter Autofahrer“ die Scheiben seines Autos lieber selbst oder gar nicht putzen wollte.
Was heisst hier „nur, weil“? Seitdem mal einer von denen mit einer dicken Stahlkette am Guertel meinte, sich eine Minute lang am Kotfluegel reiben zu muessen (getarnt als unerbetenes Scheibenputzen) halte ich auch lieber 25m vor einer solchen Person. So teuer kann eine Autowaesche an der Tankstelle gar nicht sein, dass es sich lohnen wuerde, sich den Lack von denen zerkratzen zu lassen.
Ja, die Roma sind ja so ein friedliches und unschuldiges Volk. Warum hassen eigentlich die meisten Anwälte Deutschland?
Das taz Artikel ist merkwürdig. Im Titel sind es „Rumänen“. Im Artikeltext sind es mal „Roma“, mal „Rumänen“: Nachdem die BVG-Beamten den jungen Rumänen angegriffen hatten, sei eine junge, schwangere Romni zur Hilfe gekommen und auf den Rücken des Sicherheitsbeamten gesprungen. Wobei der „junge Rumäne“ kurz vorher im Artikel ein „Rom“ war. Woran die „taz“ gewusst hat, dass es „Roma“ bzw. „Rumänen“ oder beides sind, verrät sie nicht, und auch nicht, warum diese „ethnische klassifizierung“ überhaupt von Bedeutung ist, denn Fensterputzer sind lästig egal welche Clubkarte sie haben. Schlägertrupps – wenn es denn welche waren – sind natürlich noch lästiger. (Von denen schreibt die „taz“ nicht, ob es „Deutsche“, „Türken“, „Sinti“, „Sorben“, „Spätaussiedler“ oder „Schoschonen“ waren)
Meine Prophezeiuung: § 205 StPO
Als Nicht-Berliner habe ich mich gefragt, was denn wohl BVG-Beamte sind? Bundesverfassungsgericht? Bundesverwaltungsgericht? (beide in den Medien oftmals nicht ganz korrekt mit „BVG“ abgekürzt). Ah! Die Berliner Verkehrsbetriebe! Hoffentlich klagen die nicht einmal vor dem BVG oder dem BVG, sonst ist das Chaos in der Berichterstattung perfekt, insbesondere, falls in dem Fall noch Roma, Roms, Romni, Rumänen oder Römer eine Rolle spielen sollten.
@ ballmann:
§ 112 StPO wäre auch noch eine denkbare Adresse.
Schon interessant, wer da laut taz alles so zufällig vorbeikam, fehlt nur noch der Papst und der Weihnachtsmann.
Aber schön zu sehen, sobald mal irgendetwas gegen die mobilen ethischen Minderheiten geht, sind sofort jegliche Ausländer sich ganz schnell einig, dass „die Deutschen“ einfach „ihre rassistischen Gefühlen“ mal wieder freien lauf gelassen haben… Ja ich glaube auch, dass BVG Beamte den ganzen tag nix besseres zutun haben, als sich mit, in Überzahl befindlichen, Ausländern zu prügeln.
Ganz davon abgesehen, gibt es kaum was nervigeres als irgendwelche Leute die meinen mit ihrem dreckigen Wasser und dem noch dreckigeren Lappen die Autoscheibe zu verschmieren