Nachdem ich mich am vergangenen Wochenende mit Revisionen beschäftigt habe, soll’s am kommenden Sonntag dann etwas entspannter zugehen: Ich bin gespannt auf das Buch von Kirsten Heisig.
Die Neuköllner (Jugendgerichts-) Szene dürfte – auch vor dem Hintergrund der traurigen Ereignisse Ende vergangenen Monats – ein wenig kurzweiliger sein als das trockene Revisionsrecht.
Lieferung bis Donnerstag, 29. Juli
Das reicht.
Habe es gestern gelesen. Bitte schreiben Sie, wie Sie den Inhalt beurteilen. Mir selbst fehlt nämlich die praktische Erfahrung, um einschätzen zu können, inwieweit die Einzelfallbeispiele Regel oder Ausnahme darstellen.
Habe es gelesen. Lohnt sich. Wirkt auf mich sehr fundiert und ist nicht nur auf Neukölln konzentriert.
Ich weiß nicht, ob ein resignierter Grundton wirklich drin ist oder ob ich den nur empfinde, weil Kirsten Heisig – mutmaßlich – freiwillig aus dem Leben geschieden ist.
Was mich persönlich intressiert wäre, wie Sie als Berliner RA, diese Frau/Richterin bzw. ihre Arbeit einschätzen?
Einige ihrer Kollegen haben ja nicht gerade hinterm Zaun gehalten mit Ihrer Kritik (zumind. bis zum Auffinden des Leichnams).
De mortuis nihil nisi bene. crh
Ich habe vergangene Woche lediglich den im SPIEGEL abgedruckten Auszug gelesen und fand, daß da jemand zu lange Jugendstrafrecht gemacht hat. Wenn man anfängt, verbittert zu werden und glaubt, den vollen Durchblick zu haben, wenn man beginnt zu pauschalisieren und sein Buch dann auch noch „Das Ende der Geduld“ nennt, sich schließlich kurz vor der Veröffentlichung das Leben nimmt (wobei ein Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit natürlich spekulativ bleibt), dann hat man den Zeitpunkt eindeutig verpaßt, das Präsidium um einen Wechsel in ein Zivildezernat zu bitten.
Es ist schwer, im Strafrecht auf Dauer nicht zynisch, voreingenommen und verbittert zu werden, gleich ob man als Richter, Staatsanwalt oder Verteidiger arbeitet. Viele schaffen es nicht und werden im Laufe der Zeit zu den „typischen“ Strafrichtern, Verteidigern und Staatsanwälten, die dem Verfahren, den Betroffenen und sich wechselseitig nicht gut tun.
Ein ernst gemeinter Dank für diesen Hinweis, über den ich gern noch einmal nachdenken werde. crh
Werte Gabi,Sie hätten sich besser mit dem Schaffen von Frau Heisig beschäftigen sollen,bevor Sie diesen Text schrieben.Diese Frau war keine verbitterte Strafrechtlerin ,sondern jemand der noch daran glaubte,dass die gewalttätigen Jugendlichen mit richtigen Maßnahmen zu retten sind.Weil sie es sehr bedauerte,dass sie als Richterin das letzte Glied in der Maßnahmenkette ist,ging sie sehr,sehr aktiv direkt an den Ort,wo die Gewalttätigkeit entstand.Suchte bei und mit Veranwortlichen nach richtigen Wegen.Also,bringen Sie keinen abwertenden Ton in das kämpferische Leben von Frau Heisig.Ich weiß aus eigenem Erleben wovon ich spreche,ich durfte 2 Jahre als Schöffin an der Seite von Frau Heisig tätig sein,es war und bleibt für mich eine wunderbare Bereicherung.Ihr Tod erschüttert mich zutiefst.Warum auch immer das geschah.
Das ist doch alles Geschwafel, was da von sich gegeben wird. Wir sollten Frau Heisig dankbar sein für dieses Werk. Aber wer in diesem Land die Wahrheit sagt, wird ja schnell verteufelt. Siehe auch Thilo Sarrazin. Das Problem ist da und es sieht nicht so aus, als ob es jemand beseitigen kann oder /und will. Man sollte das ganze Gesockse wegsperren (Arbeitslager)oder aus dem Land (wo sie Milch und Honig kriegen) jagen.
Ich hätte mir gewünscht, daß im Buch als Würdigung für ihr Engagement ein Nachruf gedruckt wäre.
Aber, nichts lediglich der lapidare Hinweis, daß sie bis zu ihrem Tode Ende Juni 2010 Jugendrichterin war.