Der Gerechte

Mich wollte auch mal jemand abmahnen, weil ich Badeanzüge bei ebay verkauft habe und das gewerblich! Ich hab zurückgeschrieben, das sie mir einen Beweis dafür schicken sollen, kam irgendwas unverschämtes zurück, da hatte ich die Schnautze voll und bin hingefahren, um 18 Uhr kam der Typ aus der Kanzlei, ich hab ihn gefragt ob ich so aussehe als würde ich Badeanzüge verkaufen. Ich hab ihm zum Abschied ein bischen in die Backe gekniffe und gesagt, schreibst du mir nochmal besuche ich dich nochmal….

Quelle: Kommentar zum einem Beitrag über einen abgemahnte Spammer hier im Blog.

Auch eine Idee, auf eine Abmahnung zu reagieren.

In dem von mir beschriebenen Fall hatte der abgemahnte Spammer ein wenig Arbeit und gut war’s.

Für den gerechten Backenkneifer wäre sicherlich ein höherer vierstelliger Betrag am Ende herausgekommen: Der Gegenwert für die Teilnahme an einem Strafverfahren.

Irgendwie sind manche Menschen überhaupt nicht gut drauf. Aber Strafverteidiger leben von solchen Leuten.

Dieser Beitrag wurde unter Mandanten veröffentlicht.

10 Antworten auf Der Gerechte

  1. 1
    123 says:

    Ist nicht stand der Rspr, dass Unterlassung auch für Versand an sämtliche Email-Adressen des (ggf.) Unterlassungsklägers gefordert werden kann?

    Das würde die Wahrscheinlichkeit „ernten“ zu können erhöhen ;-)

  2. 2
    Das ich says:

    Elender Amateur.
    Sowas macht man nicht selber…

  3. 3
    Ron says:

    Bisher habe ich noch nie etwas davon gehört, dass einschlägig bekannte Inkasso- und Abmahnanwälte von muskulösen Großfamilien-Mitgliedern aus fremden Kulturkreisen besucht wurden. Ich wäre etwas ängstlich, wenn ich Mustafa & Koll. dutzende Drohbriefe schicken müsste.

  4. 4
    Andi says:

    @ron

    „Muskulöse Großfamilien-Mitgliedern aus fremden Kulturkreisen“ haben meines Wissens hochkarätige, hochbezahlte und oft auch recht prominente Anwälte, denen sie so etwas überlassen können. Dann natürlich auf zivilisierte Art.

    Allerdings kann so eine Großfamilie ja mehrere Hundert Mitglieder haben. Niedere Chargen werfen Anwaltsschreiben einfach weg und können darauf hoffen, dass der zuständige Gerichtsvollzieher lieber nicht bei einschlägig bekannten Namen klingelt.

  5. 5
    peter says:

    @Andi: tja, in der Tat gibt es dieses (und einige andere) Privileg/ien für das genannte Klientel.

    @CRH: und auch da wird das Recht ordentlich gebeugt

  6. 6
    ub says:

    Ich bin noch Student und daher offenbar etwas naiv. Ist das wirklich so, dass man bei Gangsterclans extra wegschaut und nicht etwa extra hinsieht? Haben Sie da praktische Erfahrungen gemacht, Herr Peter?

  7. 7
    AndreB says:

    Nichts wirklich Neues.
    Ich habe auch mal ein paar freundliche Personen einer in mehreren Städten vertetenen Gruppe von Motorradfreunden zu einem Raffzahn der Abmahnbranche geschickt, damit sie ein paar nette aber klärende Worte über Unwahrheiten und „Die Taschen nicht voll kriegen“ in meinem Namen überbringen.

    Nur Worte – ganz Gewalt und Zwanglos – Nur so 20 Personen.

    Wenn Gerechtigkeit üblicherweise darin liegt, wer das meiste Geld, den längeren Atem und die meisten Rechtsanwälte aufbringt, die das Recht dann so weit biegen, daß es gerade so eben noch nicht bricht, dann muss jemand, der Monetär nicht gut besohlt ist und kein 2. Staatsexamen abgelegt hat eben kreativ sein…

  8. 8
  9. 9
    peter says:

    @ub: allerdings. Ich gebe Ihnen auch gern eine Anleitung für einen Selbstversuch, den Sie in Berlin praktizieren können. Einfach um ein wenig Erfahrung zu sammeln :-)
    Und da Sie’s selbst erwähnen, ich glaube Sie bringen die ideale Voraussetzung für einen Strafrichter mit.

  10. 10
    ub says:

    @Peter: Na dann schießen sie mal los. Ich bin oft in Neukölln. Wie teste ich also die Dienstunbeflissenheit der Polizei?