Die Forschung über die Hells Angels

Wer und was die Hells Angels sind, das erklärt uns Professor Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen:

Frage:
Wird diese Gruppe gefährlicher?

Antwort:
Ja, es besteht großer Anlass zur Sorge. Die Innenminister-Konferenz hat sich nicht umsonst bereits mit den Hells Angels befasst.

Weitere heiße Luft in dieser Temperatur findet sich in der fr-online.

Anlaß für dieses Interview war ein Polizei-Einsatz bei einem Member der Hells Angels in Anhausen (Kreis Neuwied, Nähe Koblenz), bei dem ein Polizeibeamter erschossen wurde (Bericht in der fr-online).

(Danke an doppelfish für den Hinweis.)

Dieser Beitrag wurde unter Rocker veröffentlicht.

14 Antworten auf Die Forschung über die Hells Angels

  1. 1
    Lexus says:

    Toll ist die Frage:

    Darf ein Hells Angel über eine Pistole verfügen?

  2. 2
    Consigliere says:

    Die Frage finde ich gar nicht mal so abwegig, da der dahinterstehende Gedanke ja lautet: wie kann jemand, der scheinbar behördenbekannt Mitglied bei den Angels ist, eine legale Waffe besitzen? Und das kann man m.E. durchaus hinterfragen.

    Eigenwillig finde da eher den am Ende des Interviews gesponnenen Bogen: Counter-Strike bringe den 81ern, Bandidos & Co den Nachwuchs. Denn wer sich ständig in Computerspielen in Kampf-Rollen beweg, lebt das später auch aus („Irgendwann will man das dann auch einmal real tun“ – sehr aufschlussreich über Herrn Pfeiffer), und wo könnte man das besser, als bei den Macho-Gangstern, wo man seine Gewaltlust durch Kloppe gegen andere MCs und (nicht unwichtig!): entsprechende Kleidung austobt. Erm ja, genau.

  3. 3
    Kopfschüttelnd says:

    Zum Glück haben wir so kluge Rechtsanwälte in Deutschland, die uns belehren können, dass Leute, die einfach so mal eben durch die Tür schießen, wenn die Polizei klingelt, deswegen noch lange nicht „gefährlich“ sind.

  4. 4
    Johannes says:

    Das die Jungs alle nicht ohne sind, ist bekannt.

    Ich bin mir nicht sicher. Versuchen Sie die Kerle als hramlos darzustellen?

    Das Gefühl drängte sich mir irgendwie auf. Was den nächsten Gedanken folgen lässt….Mandate???

  5. 5
    knilch says:

    Ich finde es richtig.
    Jedoch nur bezogen auf die Antwort des Prof. Pfeiffer -mit 2 f-.

    Jedoch fürchte ich mich bei einem nächtlichen Einsatz, zum Theater etc. mehr um Jugendbanden, als um revalisierende Rockergruppen. Ich vermute, der Normalbürger hat keinen Kontakt, den er nicht selber sucht.

    Herr Körting hat mal einen beschriebenen Besuch der U 8 und der U 7 am Abend unternommen. Begleitet wurde er von einem B.Z. Reporter -und, da ein Senator nicht ohne Personenschutz unterwegs sein darf!- von damals geschilderten drei Beamten. Herr Körting fühlte sich jederzeit wohl und niemals bedrängt.
    Man darf nun spekulieren…

  6. 6
    Das Ich says:

    Hätte ein Polizist einen Rocker erschossen hätten wir zu hören gekriegt: Notwehr…alle böse.
    Nun, ein bedauerliches Lebensrisiko bei der Polizei. Aber Mord? Der hat blind durch ne Tür geschossen, oder?
    Hmm, also die Innenministerkonferenz hat sich auch bereits mit sich selber befasst…die werden auch immer gefährlicher. Er hätte auch sagen können: So jung kommen wir nicht mehr zusammen…genau der gleiche Wahrheitsgehalt!

  7. 7
    detanus says:

    Waren die denn als Polizisten zu erkennen ?
    Nicht das er Zivilpolizisten für Einbrecher gehalten hat.

  8. 8
    Michael says:

    @detanus: Ein SEK in voller Montur hälst du nicht so leicht für Einbrecher. Auf den Westen steht vorne auch gross Polizei drauf.

  9. 9
    Kampfschmuser says:

    @Michael:
    Ja, durch die Tür sieht man auch ganz besonders gut die Aufschrift „SEK“. ;)

    Spielen wir es doch mal durch:
    Bernd Schlägerix ist bei den Höllenengeln eine größere Nummer. Aufgrund der Probleme hat er immer ein wenig Angst, dass die Banditen vorbeikommen und ihm das Fell stutzen.
    Nun kommt morgens um halb sechs das SEK. Die Jungs klingeln nicht, sondern bringen immer eine Ramme mit. Die Tür hält der Ramme aber erst mal stand. Bernd Schlägerix wacht durch den Lärm auf, weiß überhaupt nicht was los ist, rennt mit geladener Waffe zur Tür, wo er die bösen Banditen vermutet. Aus Angst schießt er zweimal. Dann bekommt er mit, dass es die Polizei ist und ergibt sich sofort. Oder warum lief die Festnahme nach den beiden Schüssen von einmal so glatt ab?

    Man sollte sich auch im zweiten Atemzug fragen, ob ein halbwegs intelligenter Mann wie Bernd Schlägerix mit einer kleinen Handfeuerwaffe „wissentlich“ gegen das SEK antritt? Die Folgen sind immer entweder viele Jahre Knast oder selbst das Leben lassen, da man im Feuergefecht wohl verliert.

  10. 10
    Pascal Rosenberg says:

    @Kampfschmuser:

    Gut, dann spielen wir das mal durch. Bernd Schlägerix ist polizeibekannt. Bernd Schlägerix werden mehrere Delikte vorgeworfen, die zusammengenommen eventuell dazu beitragen, dass er für längere Zeit ein Zimmer auf Staatskosten erhält. Bernd Schlägerix möchte das natürlich gerne vermeiden.

    Morgens um sechse hämmert es dann an der Tür und Bernd interessiert es eigentlich überhaupt nicht wirklich, ob da Banditen oder Schwarzmützen vor der Tür stehen. Es wird erstmal die Knifte gezogen und entspannt in Richtung des Lärms geballert.

    Meine Frage nun an Sie: Sie schiessen auch erst mal wahllos auf die Eingangstüre, wenn es von dort her hämmert? Na dann mal willkommen im Wilden Westen.

    Dass Herr Hoenig als bekennender Biker das ganze etwas anders sieht und nun der Auffassung ist, sämtliche Diskussionen hierzu seien heiße Luft, ist verständlich, wenn man seine Position betrachtet. Genauso verständlich.

    Objektiv gibt es jedoch nun mal absolut keine Grundlage, durch eine geschlossene Türe hindurch einen Menschen wegzuballern und faktisch ist es eben nun mal so, dass Mitglieder der beiden hier genannten Gruppen im Verhältnis doch etwas öfter mit der Staatsmacht aneinander geraten, als andere Motorradfahrer.

    Wer sagt Ihnen also, dass Bernd Schlägerix nicht wusste, wer da vor der Türe ist. Und sich im ersten Moment dachte: Die feg ich weg.

    Ich kann das nicht beweisen, richtig. Sie Ihre These aber auch nicht. Und am Ende bleibt ein toter Polizist, egal wie wir es drehen und wenden. Das jetzt mit Einsatzrisiko und Pech abzutun ist doch sehr komisch.

  11. 11
    Verkehrsteilnehmer says:

    Folgendes soll keinesfalls als Rechtfertigung, jemanden zu töten, gelesen werden.

    Das Stichwort geschlossene Tür erinnert mich aber an die Vorgänge im Sommer 1999, als in Thüringen ein Wanderer von Zivilfahndern mit dem gesuchten Schwerverbrecher Zurwehme verwechselt und in seinem Hotelzimmer _durch_ die Tür von den Polizisten erschossen wurde.

    Das Verfahren gegen die Polizisten wurde eingestellt, da sie laut Oberstaatsanwalt in einer „vegetativen Reaktion“ unabsichtlich geschossen hätten.

    Nun wird man erneut den Unterschied kennenlernen, der zwischen einem Schuss aus der Dienstpistole eines Polizisten und der (legalen) Waffe eines verdächtigen MC-Mitglied besteht.

  12. 12
    Chak says:

    Die Version von Kampfschmuser halte ich zumindest nicht für abwegig.

  13. 13
    Klammer Karl says:

    @Consigliere
    Computerspiele und -spieler sind seit jeher Herrn Pfeiffers Lieblingsfeinde. Wobei man sich vielleicht Sorgen um ihm machen sollte. Denn selbst zum Thema Rocker- und Hooligangewalt fällt ihm zuerst folgendes ein:
    „Einer der ernsthaften Ursachenfaktor dafür ist, das viele junge Leute sich durch Computerspiele in Kampf-Rollen bewegen. Irgendwann will man das dann auch einmal real tun und nicht nur virtuell.“

    Hat möglicherweise ein Herr A.H. aus B. am I. bereits an Hollerith-Maschinen Killerspiele gespielt?

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