Ein zuckersüßes Schwesterchen! In der That! – Sabine heißt die Canaille?

Eigentlich liegen zwischen der Zeit und der Bild Welten. Eigentlich. Bisher.

Wenn angehende Reporter wie z.B. Marcus Heyl und Ulrike Reinhardt die Qualität eines Verteidigers in Frage stellen, indem sie auf Bild.de fragen, ob Herr „Kachelmann den falschen Anwalt“ hat, muß man sich nicht weiter darum kümmern. Die Zielgruppe, für die diese Journaille schreibt, erscheint mir wenig geeignet für eine sachkundig geführte Diskussion.

Nachdenklich stimmt allerdings, wenn sich Journalisten mit einem – bislang – guten Ruf, was die Qualität ihrer Arbeit angeht, auf dieses Niveau hinab begeben. Das, was diese Sabine Rückert in Sachen Kachelmann umtreibt, wirft nun doch noch einige Fragen mehr auf.

Angeblich suchte sie den Kontakt zu dem Verteidiger Dr. Reinhard Birkenstock. Allerdings soll sie Bedingungen gestellt haben, berichtet der Kölner Stadtanzeiger:

„Wir können nur zusammenkommen, wenn Ihre Verteidigung in dem angedeuteten Sinne professionalisiert wird, dazu sollten Sie sich überlegen, einen Kollegen einzubinden, der Verfahren dieser Art auch gewachsen ist. Wenn Sie mein Buch gelesen haben, wissen Sie, wen ich in einem solchen Falle wählen würde.“

Aufgrund welchen vermeintlich überlegenen Wissens will die angebliche Gerichtsreporterin dem Verteidiger in die Suppe spucken? Sie, die Un-, maximal Viertelgebildete, was das Strafrecht angeht, will mit dem Verteidiger dealen? Erwartet sie, daß ein professioneller Strafverteidiger wie Dr. Birkenstock sich prostituiert, nur damit sein Name irgendwann in irgendeinem Sabine-Rückert-Buch gedruckt wird?

Sabine Rückert teilt auf Anfrage mit, dass Birkenstock ihr die Akten angeboten habe, …

Es dürfte bekannt sein, daß die Weitergabe einer Ermittlungsakte an die Presse eine Straftat darstellen kann. Die Motive, die hinter dieser öffentlichen Mitteilung Rückerts stehen dürften, sind – für mich jedenfalls – offenkundig. Egal, ein gestandener Verteidiger kommt auch mit solchen Angriffen klar.

An dieser Stelle einmal nicht (!) nebenbei gefragt:

Wie geht es eigentlich Herrn Kachelmann, der sicherlich auch die Zeit gelesen haben wird? Vielleicht auch die beiden Bücher von Frau Rückert? Merkt diese Frau Rückert eigentlich, was sie bei Herrn Kachelmann mit ihrer maßlosen Selbstüberschätzung anrichtet?

Es ist bekannt, daß der Boulevard-Journalismus stets bereit ist, für eine Schlagzeile Existenzen zu vernichten. In welches Fach gehört dieser verantwortungslose und gefährliche Rückert-Journaillismus? Ich habe für mich eine Antwort gefunden …

Dieser Beitrag wurde unter Medien, Verteidigung veröffentlicht.

11 Antworten auf Ein zuckersüßes Schwesterchen! In der That! – Sabine heißt die Canaille?

  1. 1
    The Law says:

    Um mal das Kind beim Namen zu nennen – Sie meint wohl RA Johann Schwenn

  2. 2
    Till says:

    Hm. Da würd ich ja zurückschreiben und ihr einen Journalisten empfehlen, der aufgrund seiner Rechtskenntnisse Frau Rückert beim Verfassen von weiteren Beiträgen unterstützen kann.

  3. 3
    Arno says:

    Herrn Vetter scheinen Frau Rückerts Auswürfe gefallen zu haben.

      Das lese ich aus Herrn Vetters Beitrag nicht heraus; auch wenn sich die Überschrift ein wenig mistverständlich liest. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Strafverteidiger Vetter sich ohne solide Detailkenntnis zu so einer Beurteilung der Verteidigungsarbeit versteigen würde. crh
  4. 4
    le D says:

    Aber sie hat doch Theologie und Zeitungswissenschaft in München studiert. Sie muß doch damit die bessere Strafverteidigerin sein und die taktischen Überlegungen aus dem ff beherrschen!!!einself

  5. 5
    Mathew says:

    Nun ja, man sollte beim Fall Kachelmann und Medien auch immer berücksichtigen, dass die gleichen Medien auch erst die Existenzen erschaffen, die sie dann wieder vernichten. – Sonst gäbe es ja auch nichts zu vernichten.

  6. 6

    Wer will denn beurteilen, ob Frau Rückert mit ihrer Einschätzung nicht doch richtig liegt? Um meine Einschätzung mal durch ein vergleichendes Statement klar zu machen: Wenn ich Beschuldigter in einem Steuerstrafverfahren wäre, nähme ich als Anwalt sicherlich nicht den berühmten Verteidiger, der in der BtM-Szene einen guten Ruf genießt. Zu Schwenn kann ich nichts sagen, aber Kachelmann würde ich Rüdiger Deckers aus Düsseldorf oder Gabriele Jansen aus Köln empfehlen, ggf. als Co-Verteidiger/in.

  7. 7

    […] Carsten R. Hoenig ärgert sich über Sabine Rückert. Alexandra Braun wundert sich über Menschen, die “ich als Jurist” sagen Kerstin Rueber sagt “Ja” zur Robe Werner Siebers will gern noch weniger und Detleff Burhoff freut sich, dass RAin Braun seine Freundin ist. var flattr_wp_ver = '0.9.11'; var flattr_uid = 'strafrechtsblogger'; var flattr_url = 'http://www.strafrechtsblogger.de/eine-woche-mit/2010/07/'; var flattr_btn = 'compact'; var flattr_hide = 0; var flattr_lng = 'de_DE'; var flattr_cat = 'text'; var flattr_tle = 'eine Woche mit..'; var flattr_dsc = 'Carsten R. Hoenig ärgert sich über Sabine Rückert. Alexandra Braun wundert sich über Menschen, die "ich als Jurist" sagen Kerstin Rueber sagt "Ja" zur Robe Werner Siebers will gern noch weniger und Detleff Burhoff freut sich, dass RAin Braun seine Freundin ist.'; weitererzählen/speichern […]

  8. 8

    […] wohltuende Lektüre in der oft sehr armseligen Welt der Rückerts und dieser Alices im BILDerland. -> tweet […]

  9. 9

    […] Journalistin Sabine Rückert kritisiert am 28. Juni 2010 Dr. Birkenstock in der Zeit und fordert ihn unverholen auf, Herrn […]

  10. 10
  11. 11

    […] das so gut ist, bereits vor Eintritt der Rechtskraft (schon wieder) mit der Journaille zu reden? Aber Herr Kachelmann scheint da ja keine Berührungsängste zu […]