Freispruch für Christoph T. erwartet

Das Verfahren vor dem Berliner Landgericht gegen Christoph T. dürfte wohl – ebenso wie das Verfahren gegen Alex­an­dra R. – mit einem Freispruch enden.

Erst hatte das Landeskriminalamt (LKA) in den Resten des abgebrannten Autos keine Brandbeschleuniger gefunden. Deswegen wurde das Bundeskriminalamt (BKA) mit der Spurensuche beauftragt. Aber auch die Jungs vom BKA hatten das von der Staatsanwaltschaft aus generalpräventiven Gründen so sehr gewünschte Erfolgserlebnis nicht. Und wo kein Brandbeschleuniger gefunden wird, kann eine Selbstentzündung eben nicht ausgeschlossen werden.

Daß Christoph T. in der Nähe des Brandortes angetroffen wurde, ist auch kein Beweis dafür, daß er gezündelt hat. Jedenfalls für alle, außer für die Staatsanwaltschaft.

Und die paar kleinen „Kohlenwasserstoff-Fraktionen“ (vermutlich Lampenöl) in den Klamotten von Christoph T., reichen auch nicht aus für einen knackigen Tatnachweis.

Das war also wieder nichts mit der abschreckenden Wirkung einer hohen Freiheitsstrafe, die sich die Staatsanwaltschaft vorgestellt hatte.

Ich ahne, wer das auszubaden hat. Ein Freispruch, über den ich mich nicht uneingeschränkt freuen kann.

Dieser Beitrag wurde unter Staatsanwaltschaft, Strafrecht, Verteidigung veröffentlicht.

3 Antworten auf Freispruch für Christoph T. erwartet

  1. 1
    doppelfish says:

    Freispruch? Soso. Christoph T. sass 96 Tage in U-Haft, seinerzeit durch das Kammergericht damit „begründet“, daß sich der „Verdächtige und ein weiterer Beschuldigter“ in der Nähe des Tatortes „verhaltensauffällig nach etwaigen Verfolgern umgedreht und sogar ihre Kleidung gewechselt“ hat.

    Für die „Generalprävention“ braucht man kein Gericht – das machen die Behörden schon ganz alleine.

  2. 2
    BV says:

    @ doppelfish: Das Kammergericht ist eine Behörde?!

  3. 3
    doppelfish says:

    BV: Müsste man mal den Fachmann fragen. Also nicht mich :)

    Allerdings: Das Kammergericht hat hier ja offenbar nur durchgewunken, was die Ermittlungsbehörden wollten. Spielt also nur eine untergeordnete Rolle.