Polizeilicher Vermerk aus einer Ermittlungsakte in einer Jugendstrafsache:
Bei dem Geschädigten Wilhelm Brause handelt es sich um einen staatsanwaltschaftlichen Intensivtäter
Ich finde, bei der Staatsanwaltschaft gibt es ausschließlich Intensivtäter.
In diesem Zusammenhang gleich noch ein schönen Begriff: Kiezorientierter Mehrfachtäter.
Warum interessiert es die Polizei, wenn der Geschädigte(!) „Intensivtäter“ ist?
Ich habe schon immer geahnt, dass bei der StA schlimme Finger arbeiten.
Wunderschöne Zwiebelfische! :o)
Sie scheinen mir indirekt anzudeuten, daß solche Formulierungen geradezu „szenetypisch“ sind – gibt es noch mehr davon?
Sammelnde Grüße vom
Waldbaer
P.S.- wer das noch nicht kennt:
http://www.spiegel.de/thema/zwiebelfisch/
Was ist eigentlich ihr Problem mit der StA? Mal im ernst – halten Sie die Einrichtung der Behörde für falsch? Sollte Strafverfolgung nicht stattfinden?
@ Chris
All the world’s a stage
@Chris: Hier geht’s um das Wortspiel. Richtigerweise müsste es – wenn man so einen Begriff wie Intensivtäter verwenden will – „staatsanwaltschaftlich bekannten Intensivtäter“ heißen. Die derzeitige Formulierung impliziert, dass der „Intensivtäter“ staatsanwaltschaftlich ist, also Staatsanwalt. Das wiederum könnte man lustig finden. Oder einfach sowas wie Ihren Kommentar schreiben ;)
Abgesehen von der unfreiwilligen Komik der Formulierung erscheinen mir diese solchermaßen beschriebenen Personen als Zeitgenossen, denen ich lieber nicht begegnen möchte.
Nur um Missverständnisse auszuschließen sei das hier dazugesagt.
@ waldbaer
der einzige der solche Zeitgenossen gerne sieht ist wer? Der Strafvertreiger. Er ist der einzige der daran profitiert.
@eborn:
Wäre blöd, wenn es so wäre.
Wenn der Strafverteidiger der Einzige wäre, der profitiert, würde ihn keiner brauchen.
Ein Filmzitat aus „Theo gegen den Rest der Welt“ fällt mir dazu grad ein *g* (mit Westernhagen in der Hauptrolle, recht alter Film, aber sehenswert):
„Auch Arschlöcher haben ein Recht, zu leben“
Internetorientierter Intensivschreiber.