… schreiben sich oft einen Wolf. Auch Strafverteidiger kommen nicht umhin, manchmal dicke Bücher zu schreiben:
66 Seiten und 18 Blatt Anlagen.
Aber wer sich die für eine Arrestbeschwerde einschlägigen Vorschriften anschaut, wird schnell die zivilprozessualen Zusammenhänge erkennen. Das Teufelszeug des 8. Abschnitts des ersten Buchs der Strafprozeßordnung macht mehr Arbeit als das gesamte marterielle Strafrecht.
und deshalb gibt es dafür ggf. aber auch die Nr. 4142 VV RVG als Wertgebühr.
… oder den § 3a RVG. ;-) crh
Welchen Sinn macht ein 16stelliges Aktenzeichen bei einer kleinen Anwaltskanzlei?
Unsere Kanzlei wurde am 16. Tag nach einer partiellen Mondfinsternis gegründet. Die Anzahl der Ziffern ist eine Reminiszenz an diesen ehrwürdigen Tag. crh
War das marterielle (!) Strafrecht eigentlich in Anlehnung an’s damit verbundene Martyrium ein beabsichtigter, Freud’scher oder belangloser Verschreiber? Den merk ich mir jedenfalls! ;)
Weder, noch! crh
Die Aktenzeichen vieler Anwaltskanzleien sind undurchsichtig. Viele numerieren einfach durch (001/10, 002/10), überraschen aber schon am 4. Januar mit Nr. 054/10. Soll wohl stark beschäftigt aussehen. Andere erreichen hohe Aktenzeichennummern, indem sie für jeden Vorgang desselben Mandats ein neues Aktenzeichen vergeben (außergerichtlich, gerichtlich, 1. Instanz, 2. Instanz, Zwangsvollstreckung, usw.). Aus Aktenzeichen kann man also herzlich wenig ablesen. Ein Kollege der immer mit besonders hohen Aktenzeichennummern zu beeindrucken suchte (1283/08), mußte kürzlich die Finger heben und einräumen, daß er schon seit Jahren nur 10.000,- Euro (pro Jahr!) mit seiner Kanzlei erzielte.
Understatement sieht anders aus: wer am 4. Dezember entspannt Nr. 019/10 anlegt und trotzdem sein Auskommen hat, macht bei der Mandantenauswahl offenbar alles richtig.
Na, da bin ich ja einmal gespannt, ob „diese“ Beschwerde Erfolg hat. Viel Erfolg!
@Rolf:
Und dann gibt es noch solche Kanzleien, die ihre Bearbeitungsgebiete in Dezernate gliedern, die sie ab und an betriebswirtschaftlich auswerten möchten.
Diese Dezernate sind mit Nummern versehen, die Eingang in das Aktenzeichen finden.
Im vorliegenden Fall ist es im Jahr 2010 das 5. Mandat des Dezernats 19, das von dem Mitarbeiter „c“ geführt wurde; „c“ ist auch derjenige, der den Schriftsatz getippt hat.
Es gibt noch weitere Informationen, die das Aktenzeichen enthält, die ich nicht veröffentlichen möchte (z.B. um welche Mondfinsternis es sich genau gehandelt hat).
Naja, wenn ich bösartig wäre, dann interpretiere ich das mal wie folgt: 10c19005 das interne Kürzel für den Mandanten. Dann werden Lücken gefüllt und die 27-10 ist dessen laufende Akte des Jahres bei CRH. Ein guter Kunde… ;-/
Als ehemaligem Baurechtler schüttelt es mich fast
vor Schadenfreude…
Oh, so einen Lamy-Füller hatte ich als Schüler mal in grün. :D
So lange es denn nicht nur Masse statt Klasse ist. ;-)
MARTERIELL? Das Schreiben muss für diesen „Freudschen“ eine Marter gewesen sein :-)