193 Euro für drei winzige Pillen! Die Abzocker!!
Kommentar einer Berlinerin im Radio zu den Kosten der Medikamente, die ihr vom Arzt verschrieben wurden. Es ist zu befürchten, daß sie das Prinzip nicht verstanden hat.
Ich kenne diese Art Argumente auch für den anwaltlichen Bereich: „So viel Geld wollen Sie für den einen Zwei-Seiten-Brief haben?!“ Dann ist es mir (noch) nicht gelungen zu vermitteln, daß der Wert von Pillen „Briefen“ nicht von deren Umfang abhängt.
Energie und Pharmakonzerne sahnen in Deutschland pro Jahr 60 Milliarden zu viel ab.
Medikamente sind in Deutschland am teuersten.
Nun, bei Anwälten hängt der Wert eines Briefes in der Tat nicht vom Umfang ab. Aber auch nicht von dessen inhaltlicher Qualität.
Der Preis richtet sich allein nach dem (Streit-) Wert und hat rein gar nichts mit Arbeit oder Qualifikation zu tun.
Und das ist in der Tat nur schwer vermittelbar.
Naja, mir fällt es immer noch etwas schwer, den Streitwert einer Vergewaltigung, eines Raubes oder eines Totschlags zu beziffern. Vielleicht helfen Sie mir, Sie scheinen das ja locker im Griff zu haben … mit den (Streit-)Werten. 8-) crh
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Haben Sie gewusst,was Sie schreiben mussten um die Sache zu erledigen und ohne sich tiefer reinzureiten? Nein? Ich schon, dafür musste ich eine langwieriges, schweres und teures Studium hinter mich bringen. Bitte bedenken Sie: Sie kaufen bei einem Anwalt kein Auto sondern bezahlen für die Anwendung von speziellem Wissen was auch Ihrer juristischen Absicherung dient.
In der Regel sind die Mandanten dann friedlich, wobei ich nichts mit Strafrecht zu tun habe (und auch nicht zu tun haben will)
@crh
Ich war gedanklich im Zivilrecht „gefangen“. Dabei habe ich übersehen, daß Sie überwiegend im Strafrecht zuhause sind.
Da ist ein guter Brief in der Tat sehr viel Geld wert, ohne daß man einen konkreten Streitwert hätte. Der Wert der Freiheit lässt sich eben schwer bemessen und ist sehr vom finanziellen Umfeld des Betroffenen abhängig.
Ich vermute, daß Sie nach Aufwand abrechnen. (Ich brauchte bisher – glücklicherweise – noch keinen Strafverteidiger.) Man kann sich bei sowas wohl einigermaßen VORHER verständigen, was es kosten wird. Insoweit stellt sich die Frage, warum die Mandanten dann mit den „Briefkosten“ so ein Problem haben.
Dass eine Preisbindung bei nicht mehr patentgeschützten, verschreibungspflichtigen Medikamenten dem Verbraucher nichts nützt, zeigen die Preise, die im Wettbewerb bei nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten möglich sind:
http://www.medizinfuchs.de/
Es ist schon erstaunlich, dass ein von mir benötigtes verschreibungspflichtiges Medikament z.B. im Vergleich zu Belgien hier in Deutschland ca. 4,7 Mal so viel kostet (gleicher Hersteller, gleiche Menge), inkl. der unterschiedlichen Umsatzsteuersätze.
Ein RA verdoppelt auch nicht seine Gebühren mit der Begründung die Bleistifte wären im Preis gestiegen oder macht Preisabsprachen mit seinen Kollegen.
#k.
Der Rechtsanwalt macht sehr wohl Preisabsprachen mit den Kollegen. Das wird aber merkwürdigerweise nicht sanktioniert, sondern deutschlandweit koordiniert durch DAV, Justizministerium und Gesetzgeber.
@ rw: Guten Morgen! Das, was Sie da meinen, heißt nicht „Preisabsprache“, sondern RVG.
Mal ein netter kleiner Hinweis:
Es gibt sehr viele Medikamente, die nur für Tiere zugelassen sind.
Schlicht und einfach deswegen, weil eine Zulassung für Menschen zu teuer und somit nicht rentabel ist.
Und dadurch gibt es Krankheiten (im weiteren Sinne), die absolut tödlich sind (wie Leberegel), obwohl es dafür Medikamente gibt (aber eben nur für Tiere).