Wo ist Frau Heisig?

Mit rund 60 Beamten, einer Hundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes und mit einem Hubschrauber hat die Berliner Polizei ein Waldstück in Heiligensee durchkämmt.

berichtet die Berliner Morgenpost (und andere Zeitungen) über die Suche nach Kirsten Heisig, Jugendstrafrichterin in Moabit.

Frau Heisig ist die Initiatorin des „Neuköllner Modells“, mit dem Delikte junger Straftäter schneller als bisher geahndet werden sollen. Sie hat sich damit nicht überall beliebt gemacht. Es gab Widerspruch sogar aus der Richterschaft. Frau Heisig ist auch unter den Verteidigern nicht unumstritten, denn die Wahrnehmung prozessualer Rechte entspricht oft nicht dem pädagogischen Gedanken, der hinter dem Jugendstrafrecht steht.

Erst Recht ist Frau in der „Neuköllner Szene“ nicht sonderlich beliegt. Ihre Entscheidungen richteten sich oft gegen jugendliche Machos vom Rollberg. Es wird nun gemunkelt, daß das Verschwinden der Jugendrichterin damit im Zusammenhang stehen könnte. Die Strukturen für eine solche angedachte Tat sind dort vorhanden …

Ich will’s nicht hoffen, daß an diesen Gerüchten etwas dran ist.

Dieser Beitrag wurde unter Richter veröffentlicht.

16 Antworten auf Wo ist Frau Heisig?

  1. 1
    Peter says:

    Scheiß auf pädagogische Gedanken. Die Migranten lachen sich kaputt über die lasche Kuscheljustiz in Deutschland. Die Pokerräuber haben sich extra in Deutschland gestellt, weil die nicht im Libanon oder der Türkei verurteilt werden wollten. In Briefen aus dem Knast redet einer von „wie Urlaub“.

    Ausländische Intensivtäter mit 20 Vorstrafen muss man nicht mit pädagogischen Ansätzen kommen. Das ist lächerlich. Ausweisung wäre der richtige Ansatz!

    Und „Jugendkriminalität“ ist nicht gleich „Ausländerkriminalität“. Und nun Feuer frei. Nennt mich einen Nazi.

  2. 2

    […] Blogosphäre läuft sich zu diesem Thema auch schon […]

  3. 3

    […] Ebenfalls kommentiert bei RA Hoenig. […]

  4. 4
    Lexus says:

    Beeindruckend ist auch der letzte Satz bei der Berliner Morgenpost: „Als Intensivtäter gilt, wer mit mindestens zehn Straftaten innerhalb eines Jahres registriert wird“

    Wer also nur 9 mal im Jahr etwas anstellt ist noch kein Intensivtäter?

    Ich meine 10 Stück in 12 Monaten ist schon ordentlich und man fragt sich warum da nicht vorher schon ein Riegel vorgeschoben wird… Der Richter bzw. der Staatsanwalt muss doch auch sehen, wie es sich häuft.

  5. 5
    Johannes says:

    @ Lexus: Wenn Sie wüssten, wie zögerlich Gerichte beim verteilen von Strafen sind. Grade die Amtsgerichte. Das LG hebts doch eh wieder auf. Und dann hat man den Mist wieder auf dem Schreibtisch.

  6. 6
    rudimarie says:

    War vorgestern in Neukölln – Peter hat vollumfänglich recht.

  7. 7
    Andi says:

    Ich hoffe sehr, dass Frau Heisig gesund und unbeschadet zurückkehrt. Ich muss aber gestehen, dass ich die Chancen dafür nicht sehr gut sehe.

    Als Richterin hat Frau Heisig wohl vielen Berlinern Hoffnung gemacht, dass die Justiz doch willens ist, gegen Straftäter auch Strafen zu verhängen und nicht zum x-ten Mal Nachsicht zu zeigen. Das „Neuköllner Modell“ ist eine großartige Sache.

    Als Mensch finde ich sie couragiert und angenehm, sie hat nichts Scharfmacherisches.

    Wenn ich nicht Atheist wäre, würde ich für Frau Heisig beten.

    Andi

  8. 8
    Das Ich says:

    @ Peter Du Nazi.
    Ist aber eigentlich meine Rolle;)

    Ich könnte noch „Alle in einen Sack und drauf. Trifft schon den Richtigen“ beisteuern…

  9. 9
    T says:

    Falls der Text einer SMS stimmt, der in einer als unseriös bekannten Zeitung steht, dann hat das Verschwinden wohl private und nicht „berufliche“ Gründe. Schrecklich ist es trotzdem. Ich fand die Interviews mit ihr immer sehr interessant, und sie wirkte keinesfalls als „Berlins härteste Richterin“ oder so, sondern sprach die Probleme einfach nur offen aus.

  10. 10
    Ms. Brisby says:

    …schön, dass hier alle den Fall (gibt es einen???) bereits gelöst haben und Täter (welcher Tat?) anscheinend bekannt sind…Warum habe ich jahrelang studiert, wenn das mit der Glaskugel-Justiz sooo einfach geht?
    Mein Fehler.^^

  11. 11
    Norbert says:

    Jugendgewalt in Deutschland (Spiegel TV vom 27.06.2010), auch mit Frau Heisig vor der Kamera:
    http://www.spiegel.de/video/video-1072972.html

  12. 12
    egal says:

    Offenbar ist sie tot aufgefunden worden im Tegeler Horst…

    „Die seit Tagen vermisste Juristin, die mit ihrem konsequenten Vorgehen gegen kriminelle Jugendliche bekannt geworden war, ist in einem Berliner Forst von der Polizei aufgefunden worden. Anhaltspunkte für ein Verbrechen gibt es nach polizeilicher Aussage nicht.“

    Quelle: http://www.faz.net/s/RubCD175863466D41BB9A6A93D460B81174/Doc~E4AD7F2D8CD574735839762954A1EC1CB~ATpl~Ecommon~Scontent.html

  13. 13
    Kand.in.Sky says:

    @12/egal

    das wird die Verfechter der „Täter war ein Verurteilter“ nicht erfreuen.

    #k.

  14. 14
    egal says:

    Die Meldung spricht eigentlich weniger für eine Revance-Aktion der „Kundschaft“ der Richterin. Auch würde wohl bei der Zielgruppe eine deutlichere Spurenlage vorliegen.

    Solche Formulierungen benutzt die Polizei vor allem bei Suiziden.

  15. 15
    egal says:

    Hier die Pressemeldung :(

    „Gegen 13 Uhr 45 hat eine Polizistin bei der Absuche nach einer Vermissten in einem Waldstück am Elchdamm in Heiligensee eine Frauenleiche gefunden. Bei der Toten dürfte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die vermisste Richterin handeln. Endgültige Erkenntnisse zur Identität und zur Todesursache sind erst nach einer Obduktion zu erwarten, die noch heute Abend vorgenommen werden soll. Die ersten Untersuchungen am Fundort ergaben keine Hinweise auf Fremdverschulden.
    Am Mittwoch war bei der Polizei Vermisstenanzeige erstattet worden, weil die 48-Jährige Richterin seit Montag verschwunden war. Am selben Tag entdeckte die Polizei gegen 14 Uhr das Auto der Vermissten in der Straße An der Schneise in Heiligensee. Es folgten am selben und an den folgenden Tagen umfangreiche Suchmaßnahmen in der Umgebung und den angrenzenden Waldstücken, die teils bis in die Nacht hinein andauerten. An den Einsatzorten waren täglich rund 60 Beamte einer Einsatzhundertschaft, Mitarbeiter des Landeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft Berlin tätig. Eingesetzt wurden als Hilfsmittel mehrere verschiedenartig spezialisierte Suchhunde der Polizei und des Roten Kreuzes sowie der Polizeihubschrauber.“

    http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/301703/index.html

  16. 16
    egal says:

    „Der Suizid sei durch die Obduktion erwiesen, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner.“

    http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article8301767/Obduktion-bestaetigt-Suizid-der-Berliner-Richterin.html