Vor zwei Tagen sagte mir die Staatsanwältin zu, ich können am folgenden Tag die Akte zur Einsicht auf der Geschäftsstelle abholen. Ich habe meinen Besuch für heute angekündigt.
Als ich heute um 8:30 Uhr der Mitarbeiterin der Geschäftsstelle mein Anliegen und die Abrede mit der Staatsanwältin vortrug, reagierte sie in einer Art, als wollte ich ihr die Lieblingsschmußedecke wegnehmen. Ich solle besser heute Nachmittag noch einmal vorbeikommen.
Ein Anruf unserer Mitarbeiterin bei der Staatsanwältin ergab, daß man es nicht vor nächster Woche schaffen werde, mir die Akte zur Verfügung zu stellen.
Kein Wort einer Entschuldigung, auch nicht dafür, daß man mich nicht bereits gestern benachrichtigt hat. Ich bin ja nur ein Strafverteidiger … den kann man ja mal in bisschen durch die Gegend laufen lassen.
Vielleicht hilft der Staatsanwältin das nun anstehende persönliche Gespräch mit mir, sich künftig an Abreden zu halten. Oder wenigstens mal anzurufen.
Update:
Ich habe die Akte bekommen. Das Original wurde „mal eben“ kopiert, ich habe die Kopien aus dem Kopierer nehmen dürfen und einen Aktendeckel erhalten; das Lochen und Einheften habe ich übernommen.
Na bitte, geht doch! 8-)
Frauen rufen nicht an. Das ist Männerarbeit.
:-D
„Lieblingsschmußedecke“
Die wegnehmen?
Wie können Sie es wagen!
[…] Kollege Hoenig berichtet über schließlich dann doch eingehaltene Zusagen einer Staatsanwältin. […]