Guter Vorschlag

Ich hatte in den vergangenen Tagen ein wenig Zeit, auf ein paar Trolls hier im Blog zu antworten. Ein bisschen Frust ob der fiebrigen Erkältung an diesen Pseudo-Kommentatoren abzureagieren, hatte eine gewisse therapeutische Wirkung. Auf  mich jedenfalls. Andere sehen das anders:

Dass sogar Juristen sich in Foren und Blogs gegenseitig nerven mit Besserwisserei/Überkorrektheit/Bashing/Flaming, ist eine Erkenntnis, die ich erstmal gewinnen musste. Vielen Dank dafür. Ich bin Jurastudent und dachte, dass mich der Berufsstand demnächst ein wenig aus der grauen Masse herausheben würde. Soweit, so falsch gedacht.

Ein Hinweis an den Blogbetreiber. Gehen Sie nicht auf diesen speziellen Typ Provokateur ein. Sie können nicht gewinnen und ihr Blog verliert so an Professionalität. Ich empfinde Foren und Blogs unter anderem dann als lesens- und besuchenswert, wenn sich die Schreiber dort nicht gegenseitig an die Ehre gehen. Nerv!

schreibt mir Pitch ins Gesangbuch. Ich nehme diesen Rat gern an. Künftig schicke ich die Trolls wieder (ab-)reaktionslos in den digitalen Orkus. Danke, Pitch.

 

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines (Kanzlei) veröffentlicht.

13 Antworten auf Guter Vorschlag

  1. 1
    RA JM says:

    Was sagt Wikipedia:

    Flaming wird in den meisten Foren als Unsitte empfunden und von den Moderatoren meist mit einer Verwarnung geahndet. Flaming kann sich in bestimmten Foren, die nur schwach moderiert werden, mitunter schnell ausbreiten und die Atmosphäre belasten.

    Andererseits: Löschst Du solche Kommentare großzügig, kommen wieder die Zensurvorwürfe. Die kannst Du zwar dann auch löschen, aber Du bist Strafverteidiger, kein Löschmeister.

    M.E. empfiehlt sich der Mittelweg: Bloße Polemik ggf. stehen lassen, vielleicht auch karikieren, pure Pöbelei entsorgen.

  2. 2
    Ö-Buff says:

    Ich stimme Pitch zu. Lieber wegmoderieren, als die Trolle zu füttern.
    Passt gerade irgendwie: Sascha Lobo auf SPON:
    http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,769717,00.html

  3. 3
    Marck says:

    Vor allem würde ich empfehlen, das WordPress Plugin „Comment E-Mail Verification“ zu installieren. das mindert Spam und Trolle ungemein.

    Dadurch muss nämlich jeder Kommentarautor, um überhaupt eine Chance auf Anzeige seines Kommentars zu haben, seine Emailadresse in einer automatisch verschickten Mail verifizieren. :-)

    Plötzlich haben viele keine Lust mehr, dumme Kommentare zu schreiben.

  4. 4

    @Marck:

    Danke für den Hinweis, ich guck’s mir mal an. Wenn das Plugin was taugt, frage ich mal in die Runde. Lieber wären mir aber wie bisher überhaupt keine „Kommentarzugangsbeschränkungen“.

    Ein wirksames Mittel gegen Trolle hier wären auch weniger provokannte Beiträge, aber ohne grenzwertige Beiträge so ab und an macht das Bloggen nicht wirklich Freude.

  5. 5
    Burschel says:

    … und das Lesen auch nicht

  6. 6
    Marck says:

    Nun, ich habe das Problem, über echte Dummköpfe zu berichten und auffallend häufig sind deren Freunde ebenfalls solche Hohlpfosten.

    Dementsprechend fallen die Kommentare aus. Und das sehr häufig im vermeintlichen Schutz der Anonymität.

    Sobald die gezwungen sind, ein kleines Stück ihrer geglaubten Unantastbarkeit aufzugeben, denken sie auch über das Absenden von Kommentaren so nach, wie sie es täten, stünden sie mir gegenüber.

    Das hat die Moderation auf meiner Seite deutlich entspannter gemacht.

    Ansonsten kenne ich noch eine Menge guter Plugins gegen Spambots, Möchtegernhacker und Co… falls Bedarf besteht. Email genügt!

    Gruß in die Heimat
    MarcK

  7. 7
    Pascal says:

    Auch wenns meine Emailadresse gibt, aber: ich würde nicht nach jedem Kommentar erst eine Email aufrufen, den Link anklicken und die Mail löschen wollen. Man kann natürlich auf meine Kommentare auch gut verzichten, aber wenn es mehreren Leuten so geht, fände ich das doch eher schade.

    Und im Vergleich zu (anderen) Lawblogs ist es doch hier gar nicht so schlimm – oder die Moderationspaxis so gut, dass man es als Leser nicht merkt.

  8. 8
    fernetpunker says:

    Ich mag dieses Blog, wie es ist. Geht hier doch im Großen und Ganzen gesittet zu, finde ich. Aber ich gebe auch immer eine korrekte E-Mail an. Ob das andere abschrecken würde, kann ich nicht sagen.

  9. 9
    Toni says:

    Ich finde, eigentlich halten sich die Trollkommentare hier ja noch in Grenzen. Insofern würde ich nicht so einen großen Aufwand treiben, aber die Entscheidung liegt natürlich bei crh.

  10. 10

    Hallo Herr Kollege, einfach negieren, versuche ich auch, gelingt aber nicht immer. Wenn man sich darauf einlässt, hat man verloren. Und manche Kommentare qualifizieren sich selbst. MFkG.

  11. 11
    Nicht mehr aus Trier says:

    Erstens finde ich Zensurvorwürfe absurd. Im eigenen Blog kann man löschen was man will. Wem das nicht passt, der ist gerne eingeladen, eine eigene HP auf zu machen und dort dagegen zu wettern. Aber wegen befürchteter Zensurvorwürfe nicht zu löschen überzeugt mich nicht.
    Zweitens fände ich Bestätigungsmails zwar ein bißchen lästig, aber letztlich auch nicht schlimm. Und in Anbetracht des Ziels, eine gesittete Diskussionskultur zu sichern auch nicht unverhältnismäßig.
    Daher: Nur Mut!

  12. 12
    Pitch says:

    Ergänzend . . .

    Bitte verstehen Sie meine Aussagen nur in Bezug zur Netiquette in Blogs/Foren. Die mir von einem Leser zu Recht entgegengehaltene juristische Auseinandersetzung als übliche Tätigkeit von Anwälten ist damit nicht gemeint.
    Mit dem Hinweis auf den Berufsstand wollte ich deutlich machen, dass ich trotz allem von Juristen einen merklichen Unterschied in Stil und Argumtationsstrukturen zu anderen Plattformen erwarte. Jedenfalls der Blogbetreiber sollte versuchen den professionellen Standard die Netiquette betreffend hoch zu halten. Die von RA Hoenig so treffend benannten „Trolle“ sind gerade nicht auf die beschriebene intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Gegner aus, wie man bei oberflächlicher Betrachtung meinen könnte. Dieser spezielle Provokateur (sicher in vielen Erscheinungsformen auftretend) will gelesen werden und vor allem eigenes Feedback auf sein Geschreibsel. Quasi eine Verkehrung des Prinzips von Blog und Kommentarmöglichkeit. Die intellektuelle Auseinandersetzung ist nur Mittel zum Zweck der Selbstdarstellung. Solche Leute outen sich meist selbst und man kann als Blogbetreiber darauf vertrauen, dass der geneigte Leser/Besucher das zuverlässig erkennt. Vielfach kann man dann sehr schön nachvollziehen, wie diese Blogstalker von der übrigen Community entsprechend enttarnt und abgestraft werden. Problematisch wird es erst, wenn sich zwei diesen Typs gegenseitig zwanghaft flamen/bashen/berichtigen/rechtfertigen. Dann ist die professionelle Sachlichkeit schneller dahin als man „Troll“ tippen kann und Einhalt geboten. Deswegen finde ich es schade, wenn sich der Blogbetreiber unabsichtlich! selbst als Projektionsfläche der Eitelkeiten anbietet, vielleicht nur, weil er höflich antworten will.
    STOP, schreib deinen eigenen Blog, du Troll!

    Pitch

  13. 13
    doppelfish says:

    Das kann man auch genau analysieren. Wenn man will. Aber Pitch hat jetzt schon recht. :)