Ich, der Mittelpunkt der Welt

Aus einer Anrufbenachrichtigung:

Datum: 30.03.2011 – 22:38 Uhr
Anruf von: Herr Müller(*)
Ansprechpartner: Hr. Hoenig
Mobiltelefon: +4917*********
Nachricht: Bittet um RR. Betr.: ist bekannt

(*): Herr Müller ist nicht der wirkliche Name, aber der Name des Anrufers war ein ähnlicher Gattungsbegriff, mit dem allein in unserer Kanzlei locker eine zweistellige Anzahl von Mandanten eingeordnet werden können.

Ich frage mich, ob Herr „Müller“ sich ganz sicher ist, daß er der einzige auf dieser Welt ist, der Herr „Müller“ heißt.

Dieser Beitrag wurde unter Mandanten veröffentlicht.

12 Antworten auf Ich, der Mittelpunkt der Welt

  1. 1
    JCL says:

    Die angegebene/übermittelte Rufnummer dürfte ja zur Identifikation ausreichen… oder sammeln Sie die Kontaktdaten zu Ihren Mandanten nicht?

  2. 2
    RAWill says:

    @JCL: Aus eigener Erfahrung. Die meisten Mandanten wechseln die Telefonnummern öfter als die Unterwäsche.

  3. 3
    stan says:

    Stammt die Telefonnotiz aus Ihrem Sekretariat? Dann wäre es ja wohl Aufgabe der Sekretärin gewesen, nach dem vollen Namen zu fragen.

    Wenn der gute Mann aber nur auf den Anrufbeantworter gesprochen hat, gebe ich Ihnen natürlich recht.

  4. 4
    Kollege says:

    @stan:
    Das sieht aus wie die Anrufbenachrichtigung eines Sekretariatsdienstleisters. Erfahrungsgemäß erhält man von dort häufiger so sinnreiche Nachrichten, z.B. auch gerne mal ohne Telefonnummer des Anrufers.

    @RAWill:
    Wenn Sie wissen, wie häufig Ihre Mandanten die Unterwäsche wechseln, beweisen Sie aber schon ernomes Einfühlungsvermögen.

  5. 5
    RAWill says:

    @ kollege: das sind eher die informationen, die man – ungefragt und ungewollt – nebenbei erhält wie z.b.:

    – wer wann wo mit wem und vor allem wie den außerehelichen beischlaf vollzogen hat

    – wer wo anschaffen geht

    – wer inkontinent ist
    – wer welche krankheiten hat

    könnte man unendlich fortsetzen…

    im übrigen vermute ich den selben sekretariatsdienstleister, den wir auch nutzen…

  6. 6
    egal says:

    spricht ja dann nicht gerade für eine Vertragsverlängerung, wenn regelmäßig solche Kurzeinträge aufgenommen ;)

  7. 7
    Ulrich Dost says:

    Nach Ihrer Überschrift zum Beitrag dachte ich schon, Westerwelle habe Sie kontaktieren wollen. Glück gehabt, dass es nur ein Müller war.

  8. 8

    Da hätte die Dame von ebuero.de mal besser nachfragen sollen – bei Allerweltsnamen, die häufig vorkommen, sollte das auf Hand liegen.

  9. 9
    Herr Kollege says:

    Noch besser sind die Mandanten, die ausrichten lassen: „Müller, Sache bekannt, Nummer bekannt“ Und partout nichts rausgeben wollen.

  10. 10
    Wolfi says:

    Wissen die Anrufer denn, dass sie abends mit einem externen Callcenter sprechen und ggf. ihr spontanes Geständnis „Ich habe soeben meine Frau erschlagen und möchte daher dringend Herrn Hoenig sprechen.“ per unverschlüsselter E-Mail weitergeleitet wird?

  11. 11
    Dr. Nozar says:

    Ach, der. Der hat auch schon bei uns angerufen….

  12. 12
    H.W. says:

    Bei einer Dienststelle würde man das als Organisationsverschulden als Fachbegriff oder umgangssprachlich als Schlamperei bezeichnen. Und mit solchen Partnern arbeiten Kanzleien?