Null Toleranz bei Tunnelrasern

Ein unglaublicher Verstoß im Tunnel. Raser!

Sowas gehört gnadenlos verfolgt!

Es könnte aber auch sein, daß man diese Art der kleinlichen Verkehrsüberwachung für völlig übertrieben hält.

 

Dieser Beitrag wurde unter Ordnungswidrigkeiten veröffentlicht.

23 Antworten auf Null Toleranz bei Tunnelrasern

  1. 1
    Johannes says:

    Ähm. Nö. Alles bestens. Ab wann ist denn Ihrer Meinung nach eine Verfolgung angemessen?

  2. 2
    Katharina says:

    Vielleicht ist es eher übertrieben, dass sich Rechtsanwälte mit sowas befassen (und zum Anlass nehmen, das volle Programm abzufahren), statt einen Mandanten auch mal wieder wegzuschicken?

  3. 3
    whocares says:

    Kleinvieh macht halt auch Mist, sonst rechnen sich die Blitzer ja nicht.

    Aber wenn’s sie beruhigt: Ein benachbarter Landkreis hat mich sogar schon mit 3 km/h Netto-Überschreitung beanstandet. Ich habs sportlich gesehen und die 15€ bezahlt – auch weil ich weiß, das die Haushaltslage des betreffenden Kreises ähnlich rosig wie die von Berlin aussieht… ;)

  4. 4
    safetyfirst says:

    Wäre nicht auch – theoretisch wie praktisch – denkbar, dass in Tunneln das Gefährdungspotential höher ist? Dass überhöhte Geschwindigkeit, und seien es „nur“ 7 km/h, in einem Tunnel eher zu einem Unfall führen kann, der seinerseits zu schwereren Folgen führen kann als „auf offener Straße“?

    Man bedenke die veränderten Lichtverhältnisse, andere Verkehrssituation, Schwierigkeiten für die Retter etc., so dass dem Verkehrsverhalten im Tunnnel besonderes Augenmerk zu schenken ist.
    Vielleicht ist es hin und wieder nötig, den ach so mündigen Bürger auf seine besondere Sorgfaltspflicht bei der Teilnahme im Straßenverkehr, insbesondere in besonderen Verkehrssituationen, hinzuweisen.

    Nachdenkliche Grüße

  5. 5
    Kampfschmuser says:

    Die Behörden sind darauf gekommen, dass es viele kleine Übertretungen unterhalb von 10km/h gab und die Akzeptanz eines kleines Verwarngeldes sehr hoch ist und sofort bezahlt wird. Dabei ist es einfach nur eine Abzocke einer kleinkarierten geldgeilen Behörde.

    @whocares
    Abgezockt und eingetütet? Das sehen sie sportlich? Und dann geben sie sich noch selber die Beruhigungstablette (Haushaltslage)? Sie sind mir ja ein Früchtchen, Im Bücken und leise laufen sind sie ja ein Meister.

    @Katharina
    Der Mandant ist König (und bringt Geld). Soll man ihn wegschicken?

    @Johannes
    Ein rechtschaffener Bürger sind sie, ja wohl. Hängt ihn höher. Nein, (natürlich) nicht sie. Den Tunnelraser.

  6. 6
    Kampfschmuser says:

    @safetyfirst
    Machen sie sich keine Hoffnungen. Das hat mit dem Tunnel nichts zu tun, sondern wird auch unter freiem Himmel oft und gerne praktiziert.

    Nachdenkliche Grüße
    Kampfschmuser

  7. 7
    Metallkopf says:

    Blitzer verbessern nachweislich die Sicherheitslage an angeblichen „Gefahrenschwerpunkten“ nicht. Kann man nachlesen. Wurde schon wissenschaftlich untersucht.

    Die Frage ist also, weshalb man noch immer so tut, als sorge diese Verkehrsüberwachung für „Sicherheit“?

  8. 8
    whocares says:

    @Kampfschmuser: Warum dieser Frontalangriff? Ich habe mich nicht an die Regeln gehalten (=bewußt Tacho 60 in der Stadt gefahren) und bin dabei erwischt worden – it’s as simple as that. Ich sehe nicht ein, für 15 Euro deswegen ein Faß aufzumachen. In dieser Zeit, die ich dafür einsetzen müßte, könnte ich entweder mehr durch meine bezahlte Arbeitskraft einnehmen oder alternativ einfach Freizeit haben (unbezahlbar… ;) )

  9. 9
    H.L. says:

    Da muss man mal was klar stellen:
    Nach Abzug der Toleranz 87 km/h heißt, dass 90 km/h gemessen wurden. 3 km/h werden nämlich zugunsten des Betroffenen abgezogen. Und 10 km/h mehr ist eben (meistens) die Grenze, von der an geblitzt wird. Spricht da ernsthaft was dagegen? In vielen andern Ländern (und auch in einigen Bundesländern) ist die Schwelle viel niedriger.

    Btw:
    Bremsweg aus 80 km/h auf trockenem Asphalt ca. 53 m. Aus 90 km/h ca. 64 m. Restgeschwindigkeit 11 m vor Stillstand (wenn man aus 80 also schon stünde): 40 km/h.

  10. 10
    McCloud says:

    Schließe mich H.L. an: Auf die 87 km müssen noch 3 km/h Toleranz drauf addiert werden. Und da der Tacho eh normalerweise ein paar km/h nach geht, hat dieser etwa 95 km/h angezeigt.

    15 Euro Verwarnentgelt finde ich da auch nicht wirklich viel. Das ist ein kleiner, harmloser Denkzettel und beim nächsten Mal fährt man halt einen Tick langsamer. Deswegen macht man doch kein Fass auf und geht zum Anwalt.

    Und ja: Ich wurde auch schon geblitzt und fahre auch mal 20 km/h schneller als erlaubt. Und als ich selbst mal innerhalb von 4 Wochen mein Auto mehrmals ohne Parkschein auf einen Stellplatz gestellt hab und den vierten Zettel wegen Falschparkens über jeweils 5 Euro erhalten hab, hab ich mir auch mal überlegt, ob ich mir das Geld nicht einfach spare und hab dann einfach woanders geparkt.

  11. 11
    egal says:

    Diese Verkehrsüberwachung im Tunnel führt dazu, dass fast alle Verkehrsteilnehmer dort sich gesetzmäßig verhalten, fast keiner fährt da über 80. Ein seltener Moment der Regelbefolgung :D

  12. 12
    eborn says:

    @ egal

    schön wärs. Die meisten fahren sogar langsamer.

  13. 13
    Nils B. says:

    @ McCloud (10): Der Tacho geht in aller Regel vor. Ginge er nach, wäre das nur so semi-gut, weil er dann weniger anzeigen würde, als der Wagen tatsächlich führe.

    /Klugscheissmodus ;)

  14. 14
    Tom says:

    In Berlin wird prinzipiell ab 9 km/h brutto zuviel (6 km/h vorwerfbar) geblitzt.
    Das ist unabhängig davon, ob es im Tunnel, auf freier Strecke oder in der 30-er-Zone passiert.

    Dies ist auch bundesweit so der Normalfall, allerdings weichen Polizeien einzelner Bundesländer und vor allen Dingen Kommunen, die selber blitzen, von dieser Regel ab und entscheiden sich auch schon mal für niedrigere Untergrenzen.

  15. 15
    safetyfirst says:

    Die Antwort gibt Herr Hoenig selbst – oder hat sich seine Meinung in den letzten 5 Jahren grundlegend geändert?

    „Der sechste Moppedfahrer ist zugleich das erste Unfallopfer im neuen Tiergartentunnel.“
    (http://www.kanzlei-hoenig.info/der-erste-tote-im-tunnel-ist-ein-kradfahrer – am 03.06.2006)

    Natürlich kann man darüber spekulieren, ob das etwas mit (nicht) angepasster Geschwindigkeit zu tun hat, aber man darf zumindest darüber nachdenken, ob der Unfall unter freiem Himmel ebenso schwer verlaufen wäre.
    (@ Metallkopf, Kampfschmuser etc.)

    Bitte bedenken Sie die besondere Situation in einem Tunnel, speziell im Notfall. Rettungskräften wird der Zugang zum Notfallort oftmals erschwert (welcher Fahrzeugführer hält sich an die Rettungsgasse, sofern sie im Tunnel hinreichend möglich ist – auch ein RTW ist ein Sprinter mit Kofferaufbau!), und wertvolle Minuten werden leider vergeudet, die in manchem Fall lebensrettend sein können.

    Wer von Ihnen ist bereit, einen Bußgeldbescheid gegen sein Leben oder das eines Angehörigen zu tauschen?
    Herr Hoenig weiß sicher aus erster Hand zu berichten, welch tragische Fälle das Leben für einen bereithalten kann.

    Nicht minder nachdenkliche Grüße

  16. 16
    McCloud says:

    @Nils B.:
    Ist mir bekannt, dass der Tacho aus diesem Grund vorgeht. ;-)

    Aber wenn ich bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 km/h schon 95 km/h auf der Nadel hab, dann weiß ich doch, dass ich zu schnell fahre. Und wenn ich dann geblitzt werde, dann überweise ich die 15 Euro halt einfach mal und mach da nicht ein großartiges Aufheben wegen der paar Euro.
    Da ist ein gewisser Lerneffekt dabei: Beim nächsten Mal fahre ich halt einfach mal ein paar Kilometer langsamer, spätestens dann, wenn ich halt ein paar Mal wegen „ein paar Sachen zuviel“ geblitzt wurde.

  17. 17
    doppelfish says:

    @safetyfirst stimmt ja schon, Tunnel ist kein leichtes Terrain für Rettungskräfte. Aber ob mit 90 km/h jetzt wirklich reihenweise Unfälle passieren? Und ob die jetzt bei 80 km/h schlagartig aufhören würden?

  18. 18
    JJ Preston says:

    „Ein bisschen drüber“ ist wie „ein bisschen schwanger“. Der Mandant war zu schnell, er wurde geblitzt, soll zahlen – fertig. Wer erwischt wird, weil er sich nicht an Regeln gebunden fühlt, die für alle gelten, dann wird er eben bestraft. So what?

    Da war 80 km/h Höchstgeschwindigkeit, er war sieben drüber, brutto nach Tacho ca. 15. Wäre es den Berlinern lieber, wenn sowas eingepreist und zur Erreichung der gewollten Geschwindigkeit die Höchstgeschwindigkeit auf 60 reduziert würde?

    Ich bin auch schon geblitzt worden, weil ich noch schnell bei Zitronengrün über die Ampel huschen wollte und dafür beschleunigt hab. 60 km/h wurden mir innerorts vorgeworfen, 15 Euro wollten sie haben. Anstandslos bezahlt. Gehört halt zum Risiko des Ordnungswidrigen.

  19. 19
    billytheboy says:

    2. Der beauftragte Verteidiger hätte auch anhand der Bußgeldakte sofort feststellen können, dass die Eichung des Meßgerätes zum Tatzeitpunkt ungültig gewesen ist. Dies hätte zur Unverwertbarkeit des Meßergebnisses geführt.
    http://www.bella-ratzka.de/busgeldrecht-strafrecht-wohin-eine-gewagte-selbstverteidigung-fuhren-kann/

      Die Ungültigkeit einer Eichung führt nicht (zwingend) zur Unverwertbarkeit einer Messung.

    Manche Anwälte wissen mehr.

      Yep! ;-) crh
  20. 20
    Bürger says:

    87 kmh nach Toleranz sind gemessen über 90. Dann noch die Tachotoleranz sind wir bei knapp 100 auf dem Tacho. Wer also in einer geschlossenen Ortschaft meint im Tunnel zu schnell fahren zu müssen blecht halt den Strafzettel!

    Ist in Deutschland ja sowieso geschenkt. In der Schweiz wäre die Toleranz knapp 5kmh weniger und die Strafe schon im vielfachen Hunderterbereich ;)

  21. 21
    Nils B. says:

    @McCloud (16): Im ersten Post steht „Und da der Tacho eh normalerweise ein paar km/h *nach* geht“. Dem Rest der Beiträge stimme ich uneingeschränkt zu.

    Ich mag btw. dieses Juristensprech einfach nicht, wenn da nachher wirklich sowas rauskommt wie in dem Bußbescheid oben: „die zulässige Höchstgeschwindigkeit *innerhalb geschlossener Ortschaften* (…) [von] 80 km/h“.

  22. 22
    tapir says:

    Wenn es sich tatsächlich so verhalten sollte, dass ein Mandant wegen dieser Lappalie „ein Fass aufmacht“ uns zum Anwalt rennt, wird er vermutlich schon viele Punkte gesammelt haben …

  23. 23
    Marco says:

    @Nils B.: Was ist den daran „Juristensprech“ (was auch immer das sein soll, aber aus dem Kontext verstehe ich es als abwertend gemeint)? Wie soll man es denn ausdrücken, wenn es nunmal innerhalb einer geschlossenen Ortschaft ist und die zulässige Höchstgeschwindigkeit dort (an dieser Stelle, nicht in geschlossenen Ortschaften generell) nunmal 80 km/h ist?