Pickel

Nur mal eben zwischendurch:

Wenn der Arbeitgeber das Bruttogehalt eines Mitarbeiters um 100 Euro erhöht, kommen davon 57,88 Euro bei dem Mitarbeiter an. 42,12 Euro gehen an die Sozialversicherung.

Ich darf darüber nicht weiter nachdenken, sonst bekomme ich Pickel.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines (Kanzlei) veröffentlicht.

24 Antworten auf Pickel

  1. 1
    Peter says:

    Warum? Erscheint Ihnen dass zu wenig?

  2. 2
    jos says:

    Das ist nicht ganz richtig.
    Wenn der Arbeitnehmer über der Beitragsbemessungsgrenze liegt, kommt viel mehr von den 100 EUR extra bei ihm an.

    Wenn ich *daran* denke, bekomme ich Pickel.

  3. 3
    görch says:

    das geld ist ja auch bitter nötig für das stopfen der steuer- und abgabenschlupflöcher für besserverdienende…

  4. 4
    Autofahrer says:

    Und was würde gegen Ihre Pickel helfen?

    (1) Beiträge der der Sozialversicherungen senken?
    Wurde mal gemacht, z.B. am Beginn der Großen Koalition. Es wurden die Beiträge für die Arbeitslosenversicherung gesenkt (dafür gab es aber auch eine Mehrwertsteuererhöhung).
    War ein bisschen wie linke Tasche, rechte Tasche

    (2) Leistungen der Sozialversicherungen senken?
    Eine Antwort spare ich mir (vgl. z.B. Mießfelder, oder welches Land in Europa die meisten Kernspinns je Einwohner hat)

  5. 5

    42,12 € mehr die den Kollaps des Sozialversicherungssystems um 0,000002 Sekunden hinauszögern.

  6. 6
    2ndReality says:

    mmh, wenn der Bruttolohn um 100 € hochgeht und 42,12 € werden an die Krankenkasse überwiesen, dann ist da normalerweise auch der AG-Anteil mit drin.
    Es dürften also ca. 78 € beim Arbeitnehmer ankommen. Lohnsteuer geht vielleicht auch noch ab.

  7. 7
    Jens says:

    Was war noch gleich Ihr Vorschlag, damit sich das ändert?

    Renten auf Hartz-IV-Niveau kürzen? Erhöhung der Praxisgebühr auf 200 € pro Arztbesuch? Rentner von der ärztlichen Behandlung ausschließen und auf schmerzlindernde Medikamente beschränken?

    Leute mit Grips sollten sich für eine Äußerung wie „Ich darf darüber nicht weiter nachdenken, sonst bekomme ich Pickel“ schämen.

  8. 8
    R24 says:

    Wieso, Ihre Vorschläge sind doch Klasse?!

    Was ist denn Ihre Alternative? Noch mehr von den Leistungsträgern (und dabei meine ich jeden AN, AG, also alle, die durch Arbeit Geld verdienen) abziehen?

    Was passiert denn mit dem Geld? Schauen wir beispielsweise beim Strassenverkehr. Die Autofahrer zahlen alles in allem 53 Mrd. EUR jährlich, 15-20 Mrd. gibt der Staat aber nur dafür aus. Wo bleibt der Rest?

    Und so ist es doch mit allem.

  9. 9
    Leserin says:

    Das ist so viel, weil Beiträge nicht auf Wertschöpfung, sondern auf Arbeitseinkommen erhoben werden. Aber das wollen ja alle so, damit die Mehrleister nicht wirklich mehr leisten müssen.

  10. 10
    sekino says:

    es heißt zwar: „judex non calculat“, das scheint für den advocatus auch zu gelten:

    Die Beiträge zur Sozialversicherung (Renten-, Kranken-, Arbeitslosen-,Pflegeversicherung) betragen ca. 40 bis 42%,davon zahlt der Arbeitgeber die Hälfte. Also kommen beim Arbeitnehmer ca. 80% brutto an, allerdings muss er davon noch seine Lohnsteuern, seine Kirchensteuer und den Solidarzuschlag bezahlen.

  11. 11
    Freiwilligversicherter says:

    @jos

    Auch wenn ich dann mehr zahlen müßte, ich stimme Ihnen vollkommen zu. Das ist absolut nicht einzusehen. Letztlich dient es nur der Privaten Krankenversicherung. Vielleicht sollten die Regeln der Familienversicherung auch für die PKV gelten, das würde die Attraktivität der GKV enorm steigern. *grins*

  12. 12
    wupperbild says:

    Dann sind 100 € aber das sog. AG-Brutto. Wer von von Bruttogehaöt spricht, meint normalerweise das AN-Brutto.

  13. 13
    fernetpunker says:

    „[…] allerdings muss er davon noch seine Lohnsteuern, seine Kirchensteuer und den Solidarzuschlag bezahlen.“

    Die auch null betragen können. (8.004 € Grundfreibetrag)

    http://de.wikipedia.org/wiki/Grundfreibetrag

  14. 14
    Tourix says:

    Über die Kommentatoren muss man sich wundern.
    Gegen Pickel:
    http://www.mittel-gegen-pickel.de/

    Eine Sozialversicherung hilft garantiert nicht gegen Pickel…
    ;-)

  15. 15
    Scharnold Warzenegger says:

    Herr Hönig hat schon Recht, wenn er schreibt, von 100 Euro, die der Arbeitgeber mehr bezahlt, kommen 58 an.

    Das mit dem „Bruttogehalt“, wo dann sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer entsprechende Kosten haben, haben sich doch Politiker ausgedacht, damit der Pöbel gar nicht begreift, wieviel Abzüge er eigentlich hat. Das ist dummfick.

    Klar ist: hat der Arbeitgeber 100 Euro mehr Aufwendungen, dann kommen davon 58 beim AN an. Und von den 58 sind ggf. Steuern abzuziehen.

    Würde den Arbeitnehmern auf der Lohnabrechnung vor Augen geführt, daß sie bei 1.500,- Euro brutto eigentlich mehr als 1.800 Euro als Gesamtlohn erwirtschaften und davon dann ca. 1.100 Euro ankommen, würden sie viel eher auf die Barrikaden gehen.

    Das ist ähnlich wie bei der Umsatzsteuer. Schreibe ich eine Rechnung wg. Beratung über 119 Euro, was dem Endkundenpreis entspricht, dann will Vater Staat erstmal 19 Euro haben. Dann kommt auf den Gewinn Gewerbesteuer von ca. 10 Euro und Einkommensteuer von rund 43 Euro unter Anrechnung der Gewerbesteuer. Kurz gefasst: von 119 Euro Einnahme bleiben 47 bei mir und 72 beim Staat.

    Das „Argument“ der Kunde zahle doch die Umsatzsteuer, zieht nicht. So gesehen würde der dann auch die Gewerbesteuer und die Einkommensteuer bezahlen, er bezahlt nämlich alles. Und er unterscheidet nicht, was er wofür bezahlt. Ihne interessiert nur den Endpreis und die erbrachte Leistung. Leistung ist genau der Punkt: ich erbringe eine Leistung und bekomme dafür 119 Euro. D.h. meine Leistung war dem Kunden 119 Euro wert, ich habe die 119 Euro erwitschaftet. Und welchen Namen die dann folgenden Abgaben haben, ist völlig egal, denn die Abzüge erfolgen von dem von mir geschaffenen Mehrwert. Also habe ich letztlich einen Steuersatz von rund 60%. Ich empfinde es aber als falsch, wenn der Staat 50% mehr bekommt, als der, der es MIT ARBEIT erwirtschaftet hat. (Nebenbei: Vorsteuern habe ich praktisch keine.)

  16. 16

    Bis auf ein bisschen Verschwendung wie sie in jeder größeren Bürokratie vorkommt, werden diese 42.12 € dafür verwendet, um Krankenhäuser, Ärzte, Renten u.s.w. zu finanzieren. Sind wir bereit, dabei Einschnitte hinzunehmen, oder werden wir noch mehr aufschreien?

  17. 17
    coole says:

    Es muss durch Steuern erwirtschaftet werden.
    Abschaffung der 25% Abgeltungssteuer. Stattdesen persönlicher Steuersatz.

  18. 18
    Zyniker says:

    Pickel bekommt man eher von der Befreiungsgrenze. JEDER sollte Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung sein. Dann tragen die starken Schultern auch die Schwachen ein Stück mit.

  19. 19
    Scharnold Warzenegger says:

    @Zyniker: Ja, das sollte so sein. Aber bitte nicht nur bei den Sozialabgaben, sondern auch im Supermarkt. Es gibt keinen Grund, warum die starken Schultern die medizinische Versorgung quotal mitbezahlen sollen und die Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Gütern (die genauso wichtig wie Medizin sind) nicht. Also bitte auch im Supermarkt Preise nach Einkommen!

    Und warum sollte man nicht auch dem kleinen Mann einen Mercedes ermöglichen, indem die starken Schutern für ihren Mercedes mehr bezahlen?

    Generell sollte gelten: wer mehr hat, muß mehr leisten. Jeder sollte nach seinem Einkommen (mit-) bezahlen. Das wäre nur gerecht und alle wären gleich zufrieden. Und man müsste sich gar nicht mehr anstrengen mehr zu verdienen oder gar mehr arbeiten. Himmlisch: Kommunismus in funktionierender Form! Und das im Kapitalismus.

  20. 20
    coole says:

    Lebensmittel sind wegen der Subvenionen billig.
    Subventionen zahlt der Steuerzahler.
    Alle bekommen Kindergeld.

    Schwierig zu beurteilen sind die Zweckentfremdung der Sozialkassen. Renten für Zwangsarbeiter des Weltkrieges. Renten für nie einzahlende Rentner der DDR.

  21. 21
    Mario says:

    Ich verstehe es nicht, dass sich Leute darüber beschweren, Steuern und Abgaben zu zahlen. Auch wenn die Gegenleistung nicht jedem sofort ersichtlich ist, es gibt sie!

  22. 22
    Scharnold Warzenegger says:

    @Mario: Niemand hier hat sich über Steuern und Abgaben beschwert. Alle haben verstanden, daß es dafür eine Gegenleistung gibt: medizinische Versorgung, Schulen, Straßen, öffentliche Ordnung usw. Keiner ist so blöd etwas gegenteiliges zu behaupten oder gar zu denken. Steuern und Abgaben sind notwendig.

    Es geht allein um die Höhe der Abgaben und die Frage, ob das so noch in Ordnung bzw. zielführend ist. Wenn – wie es mal in Schweden war – die Abgaben so hoch sind, daß mehr Einkünfte (egal ob Selbständig oder angestellt) keinen Sinn mehr ergeben (da egalisiert wird) oder nicht mehr finanzierbar sind, dann funktioniert das System nicht mehr. Es gilt eine Balance zu finden. Und im Moment kippt die Sache zum Negativen.

    Unsere Staatsquote liegt zwischenzeitlich bei rund 60%. Erwiesenermaßen geht nicht viel mehr und das System bricht zusammen, so wie das in den kommunistischen Systemen schon vielfach passiert ist. Nur ist das bei unseren ach so intelligenten Politikern bisher nicht richtig angekommen.

  23. 23
    egal says:

    @Scharnold

    Die Staatsquote liegt mitnichten bei 60 % und lag sie auch nie, wenn man den Statistiken des BMF trauen darf.

    ( http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_4316/DE/BMF__Startseite/Service/Downloads/Abt__I/Entwicklung__der__Staatsquote__26012011,templateId=raw,property=publicationFile.pdf )

    Mit um die 46 % liegt sie hingegen im guten europäischen Mittel.

  24. 24
    Scharnold Warzenegger says:

    @egal: Der Statistik des BMF traue ich keine zwei Zentimeter weit. Dafür gibt es viele Gründe, angefangen von der fehlenden Prüfbarkeit, über den politischen Fälschungswillen (gerade beim BMF!) bis hin zur Interpretation von Daten.

    Mit den 60% lag ich vielleicht daneben, aber rund 50% sind immer noch deutlich zuviel. Wir bürokratisieren uns zu tode.

    Ich habe eine Lagerhalle, in welchem ein Baustoffhandel residierte. Der ging pleite. Dann wollte ein Getränkehandel rein. Dafür muß man eine Nutzungsänderung beantragen (sic!), mit Bau- und Lageplänen, Brandschutznachweisen, Nachweisen für Sozialräume und Parkplätze. Der Lageplan muß von einem vereidigten Vermesser stammen und darf nicht älter als 5 Monate sein (als ob die Halle sich bewegt hätte). Dann müssen der Kreis, die Gemeinde und weitere 5 (!) Stellen (wie Arbeitsschutz) gehört werden, ob sie ihre Zustimmung erteilen. Das kostet ein Schweinegeld und dauert Monate – mit ungewissem Ausgang.

    Das ist deswegen absurd, weil alle o.g. Nachweise schon vom Baustoffhandel erbracht werden mussten und die Anwohner künftig eher weniger Geräusche und Emissionen ertragen müssen. In anderen Ländern wäre der neue Laden längst eröffnet.

    Tatsächlich fehlen in der Zwischenzeit die daraus entstehenden Steuern, die Arbeitsplätze und die Einnahmen der Unternehmer, mich eingeschlossen.

    Ich wundere mich, daß in D überhaupt noch IRGENDWAS richtig funkltioniert. Die Bürokratie erwürgt die Wirtschaft mit Zähigkeit und Kosten. Und letztlich legt der Stuerzahler auch noch drauf.