Sie freuen sich, dass Tegel doch noch länger geöffnet hat: Menschen, die den Flughafen zu ihrem Lebensmittelpunkt gemacht haben. Sie sammeln Flaschen, manchmal übernachten sie auch hier.
Sandra Dassler erinnert im Tagesspiegel an Menschen, die sich ihren Lebensunterhalt mit dem Sammeln leerer Pfandflaschen verdienen (müssen). 30 bis 40 Flaschen ist der Umsatz eines Tages. 15 bis 25 Cent pro Stück bekommen sie im Discounter dafür.
Wir, die kein Problem damit haben, im Flughafen-Café kurz vor dem Abflug noch mal eben ein belegtes Brötchen zu kaufen und mit dem Gegenwert von 15 Pfandflaschen zu bezahlen, sollten die Bodenhaftung nicht verlieren.
Bild: Daniela B. / pixelio.de
Ich habe durchaus ein Problem mit überteuerten Sachen, sei es am Flughafen oder Bahnhof. Daher bevorzuge ich es mir meinen Proviant von zu Hause mitzubringen. Nur bei Getränken ist man am Flughafen ja leider genkniffen. Da erträgt man nach der Kontrolle entweder den Durst oder zahlt zähneknirschend die Monopolpreise der dortigen Supermärkte oder geht ins Kaffee (gibt natürlich auch Flughäfen, wo manche Airlines kostenlos Tee, Kaffee oder Wasser anbieten, aber ich habe das bisher nur selten gehabt).
Auf dem Münchner Flughafen haben Flaschensammler absolutes Hausverbot und werden von Ordnungshütern (grottenschlecht bezahlt, Zeitarbeit und von minderer Intelligenz) weggeprügelt.
Wenn das alles nichts nützt, greift das Verwaltungsgericht ein und zementiert das Hausverbot für das gesamte riesige Flughafengelände.
Ein psychisch etwas angeknackster Rentner hatte dort gelegentlich Flaschen mitgenommen, hatte aber in der Nähe gewohnt.
Auch auf Bahnhöfen werden Flaschensammler nicht so gern gesehen.