Knast-Umzug in Düsseldorf

Anfang Februar gehts los: 529 Gefangene ziehen um. Im Knast auf der alten Ulmer Höh werden 5.200 Umzugskartons gepackt, die dazugehörigen Gefangenen in entsprechende Transporter gesteckt und zur nagelneuen Justizvollzugsanstalt Düsseldorf auf Ratinger Boden gefahren. Es bleibt abzuwarten, ob alles dann zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankommt.

Was die Perspektive danach angeht, scheint auf Seiten der Anstaltsleitung jedenfalls gutgehender Optimismus vorzuherrschen.

Auf rund 125.000 Quadratmetern wird dort der moderne Behandlungsvollzug umgesetzt. Die Gefangenen sollen in dieser Großanstalt mit einem umfänglichen Betreuungsprogramm motiviert werden, ihr Leben auf eine neue, vielfach erstmalig gesellschaftsfähige Grundlage zu stellen. Experten wissen, dass Straftäter, die hinter Gittern eine gesellschaftliche und berufliche Perspektive geboten bekommen, deutlich höhere Chancen haben, zukünftig straffrei zu leben.

Es bleibt abzuwarten, welche Geschichten die Knackis uns Strafverteidigern erzählen werden.

Bild: NRW-Justiz

Dieser Beitrag wurde unter Knast veröffentlicht.

10 Antworten auf Knast-Umzug in Düsseldorf

  1. 1
    Tante Hilde says:

    Luxusknast für Kriminelle. Inklusive „Betreuungsprogramm“ im „Behandlungsvollzug“. Toll!

    Aber nicht genug Geld für Kindergärten….

  2. 2
    Deutsche Gabbana says:

    Resozialisierung ist wichtig. Aber wenn der Knast zum Urlaub wird, geht keine abschreckende Wirkung mehr von ihm aus.

  3. 3
    ??? says:

    Habe mich auch aufgeregt.

    Mehr als die Hälfte der Knastbrüder hat einen Migratinshintergrund. Den Steuerzahler kostet ein Haft-Platz mehrere tausend Euro im Monat.

    In Sachsen-Anhalt ist auch ein neues Jugendgefängnis gebaut worden – die Zellen wie Wohnheimplätze, Sportplatz, Turnhalle, Computerräume, Lehrausbildung – alles top.
    Die meisten Insassen sind russische Spätaussiedler.

    Wenn man sich dagegen manches Studentenwohnheim aus den 50/60er Jahren anschaut: Echter Sanierungsbedarf.

    Wer sein Kind im Jugendgefängnis hat, macht übrigens alles richtig, denn er darf es besuchen und das Kinderzimmer zu Resozialisierungszwecken behalten.

    Wer sein Kind studieren käßt, macht alles falsch, denn er darf Studiengebühren zahlen und das BAFÖG muss auch abgestottert werden, denn es ist ein Kredit.

    Mit kommt der Kaffee hoch, wenn ich das Gutmenschengewurbel lese.

  4. 4
    alter jakob says:

    Liebe(r) ???, ich hab einen super Tipp für dich: Schick deine Kinder doch einfach in den Knast. Und selber kannst du dich ja auch gleich in Düsseldorf anmelden. Wenn der Andrang nicht so groß ist, sind vielleicht noch Plätze frei.

  5. 5
    Engywuck says:

    aus den angegebenen Zahlen errechnet sich ein Platzbedarf von 236 Quadratmeter je Gefangenen.
    Sind die Zellen entsprechend groß? Belegt die Verwaltung so viel? Oder sind da Grünanlagen großzügig mit eingerechnet?

    • Sie berücksichtigen nicht die Duschen, die Küche, die Andachtsräume und die Wachtmeisterlogen. crh
  6. 6
    Bürger says:

    @???: Und was sollen wir dann mit Kriminellen machen? Umbringen?

    @Engywuck: Absicherung (Zäune, Mauern, Vorplatz), Verwaltung, Küche, Waschküche, Waschräume, Flure, Garagen, Hof, etc.. Ach ja, etwas Platz für Zellen wird auch noch gebraucht. In so einem Knast gibt es bei Weitem nicht nur Wohnraum. Der muss ja so gut wie die Infrastruktur einer kleinen Gemeinde stellen.

  7. 7
    Engywuck says:

    Klar, die Infrastruktur frisst platz. Aber sogar bei großzügigen 36 Quadratmetern Zellenfäche pro Person (real wohl eher 10, oder?) bleiben mal eben 200 Quadratmeter *pro Gefangenem* für den ganzen Rest.
    Anders ausgesrückt: in diesem Gefängnis herrscht eine Bevölkerungsdichte etwa wie in Berlin. Nur ohne Autobahnen und Parks.

  8. 8
    Pressepfarrerin says:

    Während des Vikariates sind wir einmal für einen Tag im Knast gewesen, um uns in Begleitung des dortigen Seelsorgers das Arbeitsfeld „Gefängnisseelsorge“ anzuschauen.
    Platz hin, Angebote her – woran ich mich bis heute erinnere, ist, dass jeder Weg, den man geht, bereits nach zwei Metern zu enden scheint: Warten, aufschließen, weitergehen, wieder warten, abschließen.
    Das ist alles andere als ein Clubhotel und egal wie groß so ein Knast ist und aus wieviel guten (verdienten) Gründen dort jemand einsitzt, fand ich es einfach nur eng und bedrückend.
    Nach meiner Meinung sollte man den Effekt des „Freiheitsentzuges“ oder wie das fachsprachlich heißt, selbst in modernen Haftanstalten nicht unterschätzen.

  9. 9
    Engywuck says:

    damit das jetzt nicht falsch rüberkommt: Ich gönne Gefangenen jeden Quadratmeter Zellenfläche. Allerdings überrascht mich einfach die Riesenflächen, die für „Sonstiges“ draufgehen. Da versteht man dann *einen* Grund, warum Gemeinden so ungern Gefängnisse auf eigenem Grund haben: einfach mal einige Hektar „unproduktiv“ (=keine Gewerbesteuer, oder irre ich mich da?) belegt

  10. 10
    Mitfuehlen says:

    Niemand geht aus Spass ins Gefaengnis. Diese Art vom Mitmenschen benoetigen besonders mehr Aufmerksamkeit und Mitgefuehl. Ich finde, dass dies ein guter Anfang ist diese Gruppe eine zweite Chance zu geben. DANKE STADT DUESSELDORF …DANKE JVA..