Spammer nerven. Auch die Cold Caller, die uns hier immer wieder von der Arbeit abhalten. Liebe Werbetreibende: Wer hier anruft, um uns irgendwas aufzuschwatzen, bekommt statt Umsatz einen auf die Mütze. Und das geht so:
Ein „Regionale Internetwerber“ hatte eine tolle Idee. Der Schwätzer fragte unsere Mitarbeiterin, ob wir noch Kapazitäten für neue Mandate frei hätten; er könne uns solche säckeweise liefern. Er wolle unbedingt mal mit den Chef sprechen.
Höflich wie unsere Mitarbeiterinnen nun mal sind – sie sind eben den Umgang mit Räubern, Totschlägern und Betrügern gewohnt – wird mitgeteilt: Groooßes Interesse, aber telefonieren ist gerade gaaaaanz schlecht:
Schicken Sie dem Chef doch schnell mal eine eMail.
Die kam dann tatsächlich ein paar Minuten später:
Sehr geehrter Herr Hoenig,
wie eben mit Ihrer Mitarbeiterin besprochen, sende ich Ihnen Informationen zur Mandantengenerierung mit ***Local zu. Ich möchte Sie allerdings darauf hinweisen, dass diese Infos sehr kurz gehalten sind, daher würde ich mich sehr freuen, wenn ich Ihnen das Geschriebene anhand einer Online-Präsentation näher bringen darf.
Damit Sie möglichst viele, qualifizierte Kontakte von neuen Mandanten aus Berlin und Umgebung erhalten, leisten wir mit unserer Kontakt-Kampagne folgendes:
1) Wir sorgen dafür, dass Sie von den Suchenden bei Google gefunden werden, indem wir Google AdWords Anzeigen für Sie schalten.
2) Wir sorgen dafür, dass die Suchenden anschliessend direkt mit Ihnen in Kontakt treten, indem wir eine kontakt-optimierte Website (Landingpage) für Sie betreiben.
3) Wir messen den Rücklauf Ihrer Marketing-Investition, indem wir eingehende Anrufe über eine messbare Telefonnummer aus Ihrem Ortsnetz laufen lassen. Sie haben so Transparenz über den Erfolg Ihrer Kampagne und uns ist es dadurch möglich, die Kampagne auf Kontakte zu optimieren.
Gerne fasse ich weitere Eckdaten zusammen:
[… BlaBlaBla …]
Für Fragen stehe ich Ihnen natürlich sehr gern zur Verfügung.
Ich freue mich auf Ihr Feedback und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Höflich wie ich bin, habe ich dem Laden ein ensprechendes Feedback geliefert – in Form eines kleinen Textbausteins mit dem Arbeitstitel „Telefonterroristenabmahnung“.
Fristgecht (etwa 2 Stunden vor Ablauf) trudelte dann ein Fax hier ein:
Formvollendet, das muß man den Spammern lassen. Die scheinen sich mit sowas auszukennen.
Mir juckt es ja in den Fingern, dieser Hamburger Bude mal zu zeigen, wie Internetwerbung auch geht. Aber ich traue mich nicht so richtig, den Klarnamen hier öffentlich zu nennen.
Zusätzlich einen Praktikanten einstellen, der weitere Fragen nach diesem Skript beantwortet/abfragt:
http://egbg.home.xs4all.nl/duits.html
http://egbg.home.xs4all.nl/counterscript.html
Wenn Tante Google alles richtig gemacht hat, langen die Angaben, die im Blogbeitrag gemacht wurden, vollkommen aus. Imposante Referenzenliste. Das muss man gesehen haben :-))))
Naja, aber Webseitentext von dieser Sorte:
wirkt doch eher unprofessionell, oder? ;-)
Das ist HOCH professionell… das ist Skript-gesteuert. Skripte aus, Text mit tollen Sonderzeichen. Skripte an, und, oh wunder, erscheinen die in der deutschen Sprache üblichen Umlaute. Das ist doch TOLL! ;-)
Sorry, aber das finde ich extrem witzig :-D
Direkt am Großmarkt… um die Ecke sitzt auch Hamburg Wasser (und da stehen sie auch bei der nächsten Sturmflut drin :D). Muss wohl billig sein, das alte Kontorhaus. Wenn man sich den Mix mal ansieht, der da drin sitzt: Vom Ferienhausvermieter bis zum 122 Jahre alten Exportfirma für Afrika mit Nigeria-Connection (pun intended) mit 9 Jahre alter Webseite.
Aus der Kundenliste:
Monatsbudget: 2.000 Euro
Klicks ø: 1.020
Ja, das hat sich dann gelohnt.
Im Moment sind sogar viele derartige Firmen unterwegs, die einem sagen, daß man „bei google gesperrt“ ist oder „nicht gefunden wird“.
Manche melden sich sogar mit dem Namen google im scheinbaren Firmennamen. Ob google das so gerne sieht?
Ich verstehe den Zorn der Kanzlei.
Aus Gründen der Gerechtigkeit muss aber auch gesagt werden, dass Freiberufler viel, viel Ärger mit dem Gegenteil erleben können:
Man steht auf eigenen Füßen, und die Telefon-Auskunft sagt: Die Firma gibt´s gar nicht.
Das ging meinem Vater (inzwischen Rentner) mit seinem Ingenieurbüro so. Die Herren (es waren mehrere, vorher an einer Technischen Universität) hatten eine GmbH gegründet und Telefon und Fax, Visitenkarten und Firmenwagen. Internet gab es nicht.
Ich selbst wusste das natürlich, wollte anrufen und hörte bei der Auskunft, dass man „nichts vorliegen habe“. Auf meinen freundlichen Hinweis, dass mein Vater zur Geschäftsleitung gehört und ich dort selbst schon einmal war, um etwas abzuholen (ich buchstabierte den Familiennamen) kam ein pampiges…wir sind hier nicht die Kriminalpolizei….welche Straße ????
Ich nannte Straße und Hausnummer, und einen anderen Geschäftsführer…Schweigen im Walde….
Um es kurz zu machen, das ist auch mit Kunden passiert, die wirklich einen Auftrag auslösen wollte. Die Firma hat sich dann richtig beschwert, die IHK hat böse Briefe gesendet, und die Mittelstandsfördergesellschaft…oder so ähnlich hat auch an die Zeitung geschrieben.
Clever, wie Juristen nun einmal sind, ahnen Sie die Antwort: Der Computer war schuld. Ein Luder, dieser Copmputer. Ein Rabenaas, ein Miststück!
@jj preston:
Ich glaube so ein Büro im Kontorhaus ist gar nicht mal so günstig. Da sie allerdings vorher im Mittelweg residiert haben, ist die Veränderung wohl doch eher ein Abstieg ;)
@????:
Was genau soll uns dieses Posting sagen?
Klappern gehört zum Handwerk!
Es gibt einen, der läßt seit über 2000 Jahren alle sieben Tage die Glocken läuten, obwohl diese Firma jeder kennt.