Wenn einem Rechtsanwalt nachgesagt wird, daß er mit Geld nicht umgehen kann, könnte das zum Linzenz-Entzug führen. Zu Recht, wie ich meine, denn oft genug ist es nicht eigenes Geld, das durch die Hände eines Anwalt geht, sondern fremdes.
Auf Rechtsanwalt Dr. Welf Haeger rollte der Zug der Entziehung zu:
Die Rechtsanwaltskammer Hamm wollte Dr. Welf Haeger die Zulassung entziehen, weil er in „ungeordneten und zerrütteten finanziellen Verhältnissen“ lebe.
berichtete bereits am 12.05.2011 der Westen.
Der Spaßmacher Kollege hatte in der Vergangenheit insbesondere mit Haegers kostenloser Rechtsberatung für Furore gesorgt. Ob der angebliche Vermögensverfall (das ist der juristisch-technische Begriff für eine Pleite) mit der Marktführerschaft bei der „Kostenlosen Anwaltsberatung für Alle“ in einem Zusammenhang steht, wird nicht berichtet. Dr. Haeger bestreitet jedenfalls seinen Verfall. Jedenfalls ist er heute – ein Jahr später – immer noch im Besitz seiner Zulassung.
Ich würde es bedauern, wenn Herr Dr. Haeger vom Markt verschwindet. Sorgte er doch stets für spannende Unterhaltung.
Was ist eigentlich aus seiner gegen Sie gerichteten Beschwerde bei der RAK geworden?
Das berichtete der „Westen“ nicht jetzt, sondern vor einem Jahr (!). Seitdem scheint nichts mehr passiert zu sein, insbesondere besteht die Zulassung offenbar immer noch.
Ich weiß auch nicht, was ich hier mache. Mich hat eigentlich nur die Überschrift angelockt.
Zum einjährigen Jubiläum wird mal ohne ersichtlichen Grund eine alte Meldung hochgeholt.
Was Haegers Person angeht, sind wir wohl derselben Meinung.
Aber: Ob seine finanziellen Verhältnisse besser werden, wenn man ihm die Existenzgrundlage (seine Zulassung) unter den Füßen wegzieht, wage ich zu bezweifeln. Eine Auflage, dass er auf fremde Gelder nicht direkten Zugriff hat, wäre wohl verhältnismässiger. Mir drängt sich der Eindruck auf, dass man eine x-beliebige Argumentation sucht, dem Mann die Zulassung zu entziehen.
Mit der Argumentation kann man eigentlich jedem Anwalt die Zulassung entziehen, falls er mal mit einen größeren Haftpflichtschaden verursachen sollte, den seine Versicherung nicht deckt, oder falls er sich mal an der Börse verspekulieren sollte.
@Weißnicht:
Googeln Sie mal nach
„Anwalt veruntreut Mandantengelder“ und Sie werden eine überraschende Anzahl an Treffern finden.
Z.B, auch „Zwei Jahre Haft für Skandal-Anwalt“.
oder „Zulassung Gerd Niebaum“
oder -kurios-
„Falscher Anwalt kommt ins Gefängnis“
Auch die AnwZ -Entscheidungen auf der BGH-Homepage sind in dieser Hinsicht recht interessant.
Es hat durchaus seine Berechtigung, dass der eine oder andere nur noch als Assessor arbeiten darf und keinen Zugriff auf Mandantengelder mehr hat.
Probleme mit günstiger Konkurenz, Herr Anwalt?