Die Familie – intensiv, hart, erfolgreich

Ab und an bekomme ich Post – von Juristen mit meist einiger Berufserfahrung, die alte Bekannten in einem Blogbeitrag wieder getroffen haben. Die Rede ist von Wilhelm Brause, Bulli Bullmann, (Graf) Gottfried von Gluffke, Frollein F. und das High Light: Mütterchen Mü.

Die Namen habe ich mir nicht selbst ausgedacht, sondern erst übernommen (böse Zungen Zivilisten sprechen von „geklaut“), später durch konkludente Genehmigung beibehalten. Daran hat mich nun ein junger Jurist noch einmal erinnert:

Sehr geehrter Herr Hoenig,

ich habe eine ganz kurze Frage bezüglich Ihrer Pseudonyme in den Blogbeiträgen: Waren Sie zufällig als Student oder Referendar im Repetitorium von Herrn Langels (Abels und Langels)?

Ich bin derzeit in der Vorbereitung auf das 1. Staatsexamen und war erstaunt, als auf einmal Wilhelm Brause und Bullmann in den Fällen auftauchten und erinnerte mich sofort an Ihren Blog :-)

Viele Grüße

Es gab mehrere Gründe für mich, Anfang der 80er Jahre zum Repetitor zu gehen. Die miserablen (pädagogischen) Leistungen der verbeamteten Universitäts-Lehrer waren jedoch entscheidend, weshalb ich seinerzeit lieber „intensiv – hart – erfolgreich“ gelernt habe, statt mir monotone Vorlesungen an der Uni anzuhören.

Der Slogan stammt aus einer Zeit, in der das „Rep“ noch Wegner & Abels hieß; heute sind Dr. Peter Abels und Harald Langels die Köpfe des Nachhilfe-Unternehmens. Und offenbar nutzen die engagierten Lehrer noch immer die Figuren, die mir seinerzeit das Lernen – und nun das Bloggen – leichter gemacht haben:

Familie

Ich denke, wenn eine Methode seit über 30 Jahren noch immer mit den selben Mitteln auskommt, kann man eigentlich zuverlässig davon ausgehen, daß sie erfolgreich ist – für die Unternehmer wie für deren Kunden.

Ich habe den oben zitierten Nachwuchs um seine Zustimmung (ziviljuristisch sauber: Einwilligung – habe ich bei W&A mal gelernt und bis heute nicht vergessen ;-)) zur Veröffentlichung seiner eMail gebeten; er schreibt mir zurück:

… das ist motivierend, dass so ein [censored crh]-Strafrechtler auch bei A&L bzw. damals Wegner Abels war.

Das Rep ist auch sehr gut. Bin mir nur nicht sicher, wie das alles in 6 Monaten zu machen ist …

Ich bin da optimistischer: Wenn der Stundenplan, den ich seinerzeit von Repetitoren bekommen habe, auch nur annähernd so kleinteilig ist, daß er für Mittwochmorgens zwischen 8 und 10 Uhr den Frühsport vorschrieb, klappt das in der kurzen Zeit.

Das Studentenleben ist eben intensiv und hart – meins jedenfalls war es, auch (und ganz besonders) außerhalb von Wegner & Abels. 8-) Der Erfolg kommt dann ganz von anneleine …

Dieser Beitrag wurde unter In eigener Sache veröffentlicht.

7 Antworten auf Die Familie – intensiv, hart, erfolgreich

  1. 1
    Hanno says:

    „Anfang der 80er Jahre zum Repetitor“, „Zulassung zur Rechtsanwaltschaft im Jahre 1996“ – Sie haben Ihr Handwerk gründlich gelernt, alle Achtung!

    • Nun, anders als viele andere – von Mittelstandseltern verwöhnte supportete – Juristen hielt und halte ich es durchaus für sinnvoll, ab und an mal aus dem Elfenbeinturm heraus zu kommen und sich ergänzend umzuschauen. VRiBGH Dr. Thomas Fischer (mit dem ich mich als Jurist nieniemalsnicht auf eine Stufe stellen möchte) war übrigens auch mal ein einfacher Kutscher, bevor er sich mit den den Weihen zweier Staatsexamina ausstattete. crh
  2. 2
    Gangsterbraut says:

    Es wundert mich, dass man, um den Zustand der Schuldfähigkeit zu erreichen, soviel saufen muss. Das ist OK. Dann trink ich halt nichts.

  3. 3
    Hanno says:

    Na ja – RiBGH Thomas Fischer hat sich vor (!) dem Jurastudium etwas umgeschaut. Der war aber 8 Jahre nach seinem ersten Semester als Jurastudent schon Richter, weitere 12 Jahre später beim BGH.

  4. 4
    JLloyd says:

    Ich habe mir für entsprechende Zwecke (als erfolgreiche Geschäftsfrau) Bianca Brause, die Enkelin von Wilhelm Brause, ausgeguckt, welche politisch korrekt ggf. von ihrem ebenfalls erfolgreich agierenden Kompagnon Erkan Ergün begleitet wird.

  5. 5
    Hohlbein says:

    Und dann gibt es noch den alten Pechvogel Rechtsanwalt Harry Honig, dem – beim 2. Staatsexamen – immer die Schriftsätze im falschen Briefkasten landen, dubiose Feiertage die Fristberechnung durcheinander bringen und der generell…

  6. 6
    alfred says:

    E kommt vor G, genau… Ich war auch bei W & A. Der W hatte ja irgendwie Pech mit der Steuer oder sowas, wie man damals munkelte. Und Langels machte damals Strafrecht- und Zivilrecht, wenn ich das richtig erinnere. Alleine schon die kostenlose Einführungsveranstaltung, anlässlich derer die „spezielle Methode“ anhand von Zahlenreihen, die man sich zum eigenen Erstaunen merken konnte vorgestellt wurde, war doch nett… Und ja, ein wirklich sehr kompakter Kurs, der aber tatsächlich das Wesentliche vermittelte: Verständnis für die Materie. Und mein Ältester lernt nun mit meinen alten weißen Ordnern…

  7. 7
    Olli says:

    Müßte es im letzten Satz des PDF-Ausriés nicht Schuld_un_fähigkeit heißen? Oder sollen die übenden damit aufs Glatteis geführt werden? Aber aus welchem Zustand kamen die Trinker dann bitteschön, wenn sie erst durch die Gedecke schuldfähig wirden? Was waren sie vorher?