Wir haben eine Überweisung aus dem außereuropäischen Ausland erhalten. Die Absenderin hat exakt den vereinbarten Betrag auf den Weg nach Kreuzberg gebracht. Gleichwohl kommen hier 42,50 Euro weniger an als abgeschickt.
Ein paar Tage später trudelte dann eine Abrechnung der Commerzbank hier ein, bei der wir bisher noch unser Kanzleikonto unterhalten:
Ich bin gespannt auf die Reaktion der Banker, denen ich mitgeteilt habe, daß ich mit dem Entgelt-Abschnitt an dieser Zahlung weder einverstanden bin, noch dafür Verständnis habe.
Nebenbei: Das hier
ist nicht nur der Kurs der Commerzbank-Aktie in den vergangenen drei Jahren. Sondern auch der Verlauf meiner guten Laune, wenn ich an das Verhalten dieser Bank unserer Kanzlei gegenüber in diesem Zeitraum denke.
Der letzte Kurssprung ist zurück zu führen auf die Idee, diesen Blogbeitrag zu schreiben und die „Kundenberaterin“ zur Erörterung des Zustands der Geschäftsbeziehung in unsere Kanzlei einzuladen. Selbst bei diesen Bankstern darf man die Hoffnung nie ganz aufgeben.
to be continued …
So etwas passiert, wenn der Absender der Zahlung seiner Bank sagt, dass alle Kosten zulasten des Zahlungsempfängers gehen sollen…
Für eine Nicht-EU-Überweisung kann man übrigens je nach beteiligten Banken auch deutlich mehr Geld lassen…
Peinlich! Sowohl für die Bankster als auch für die Kanzlei…
Super Idee. Ab und zu bekomme ich für eine zu lange liegengelassene Arztrechnung eine anwaltliche Mahnung mit angehängter Rechnung, mit der der Anwalt für diesen von der Bürokraft ausgefüllten Formbrief einen dreistelligen Betrag als Zuschlag für seine Bemühungen geltend macht. Dem schreibe ich in Zukunft auch, dass ich mit seinem Entgelt weder einverstanden bin noch dafür Verständnis habe. Ob ich ihn deswegen auch als Gangster bezeichne, überlege ich mir noch.
Übrigens: Unsere „Bürokräfte“ sind durchweg qualifizierte Fachkräfte, denen solche Schnösel wie Sie nicht das Wasser reichen können. crh
Na, immerhin ist die Ausgangsbank teurer als die Empfängerbank.
Gäbe es die EU nicht, würden auch innereuropäische Überweisungen wahrscheinlich so teuer sein.
Der Auftraggeber der Zahlung ist mittels Google in 30 Sekunden zu identifizieren. Vielleicht besser anonymisieren?
Fragen Sie die Firma doch einfach, ob sie Ihnen die 42,50 Euronen anweist, denn Ihre Bank hat hier ausnahmsweise mal nichts falsch gemacht. :)
Falls Sie Anregungen für eine andere Bank benötigen, die DKB hat günstige Konditionen und das Treuhänderpaket ist für RAe m.E. interessant (https://www.dkb.de/firmenkunden/freie_berufe/)
Hallo,
Ihr braucht aber jetzt keine Erklärung der Berechnung? ;)
Der Zahlungsabsender hat, meiner Meinung nach inkorrekt, angegeben alle Kosten zahlt der Empfänger. Üblich ist eigentlich Teilung der Kosten, dann hätte Eure Bank „nur“ 15€ einbehalten. Was eigentlich normal ist.
Also bei Auslandszahlungen besser kommunizieren ;)
– Oliver
Ab wann kann man Anwälte in Bitcoins bezahlen? Die Transaktion haette nur Cents gekostet und waere in wenigen Minuten verfügbar (in Sekunden bereits sichtbar) und natürlich stornofrei. Auf Wunsch auch noch anonym für eine oder beide Seiten.
Durch den ständigen Kontakt mit Wilhelm Brause müsste doch klar sein, dass immer was beim Wirt und im Glas hängen bleibt. Das nennt man Reibungs- oder Transportverlust. Deshalb trinken Brause und Gluffke ihren Schnaps aus der Flasche, weil beide ökonomisch denken und effinzient handeln.
Genauso läuft das, wenn man bei Banken etwas überweist.
@Heinz Weller:
Äpfel und Birnen…
Naja. Normalerweise wird das vorher vereinbart, wer die Transaktionskosten zu zahlen hat. Ganz ehrlich: Wenn der Klient eine Privatperson ist, hätte ich die Kosten ebenfalls die Kanzlei tragen lassen. Schließlich ist davon auszugehen das Sie als Kanzlei durchaus über diese anfallenden Transaktionsgebühren Bescheid wissen und diese bereits in Ihr Angebot einkalkuliert haben.
Oh mein Gott. Die Commerzbank hat für eine Überweisung aus dem Ausland eine Gebühr in Höhe von 0,3% der Transaktionssumme erhoben. Das ist ja richtige Halsabschneiderei!
Das ist ja fast so abartig, wie diese Dienstleister die pauschal 20 Euro für das Kopieren von von ein paar Seiten nehmen.
Erinnert mich ein wenig an die Arbeit des Verteidigers, für ein wenig Aufwand eine horrende Gebühr ;)
@Heinz Weller: ich habe solche Zusätze immer ignoriert und nur die ursprünglichen Kosten gezahlt. Funktioniert meist problemlos.
@crh: wie wäre es mit der GLS Bank oder einem anderen Institut, welches halbwegs ethische Grundsätze verfolgt (http://www.ethik-banken.de/).
Wozu eigentlich diese Transaktionsentgelte? Und wenn, warum in dieser Höhe? Werden da die Beträge in Pfennigen -äh- Cents durch die Gegend getragen? In Zeiten des elektronischen Datenverkehrs sind solche Entgelte anachronistisch.
@Dieter: du wärst überrascht, wenn Du wüsstest, welchen Aufwand (auch finanziell) man treiben muss, um elektronisch *sicher* Daten austauschen zu können. Hauptsächlich geht es nun schneller, weil kein Papier mehr bewegt werden muss, aber nicht unbedingt (viel) billiger.
@Engywuck: Ach, erzähl? Das müssen ja immense Kosten sein, wenn ich mir solche Entgelte betrachte.
Im Ernst: Die Anlagen zur elektronischen Datenverarbeitung sind bei 100% der Banken seit etlichen Jahren eingeführt und werden täglich millionenfach für allerlei Transaktionen verwendet. Trotz der Kosten für diese Anlagen, die durchaus nicht im Taschengeldbereich liegen, verursacht eine einzelne Transaktion höchstens anteilige Kosten im unteren Cent-Bereich. Ein Grund, dafür dann Entgelte in der im Beitrag erwähnten Höhe zu verlangen, ist das nicht. Da spielen andere „Überlegungen“ eine Rolle.
@Dieter:
Das Problem fängt schon mit der Fremdwährung an… Was will die Bank mit der Fremdwährung? Wer sagt, dass diese stabil bleibt? Schon hier braucht man eine Mischkalkulation um mögliche Kursschwankungen auszugleichen, wenn eine Bank keine EUR bekommt.
Ansonsten will man auch Mieter, Gehälter und Strom zahlen… Die direkten Material-Kosten, die ein Anwalt bei einem Schriftsatz hat, sind auch im Centbereich.
@Klaus
oder Internetseitenbetreiber, die für Downloads ansonst kostenloser Software Geld nehmen.
@Lexus:
1) Abbuchungen und Gutschriften erfolgen zum am Tage der Buchung gültigen Wechselkurs. Dabei wird zwischen Ankauf und Verkauf der Währung unterschieden. Dafür bedarf es keines zusätzlichen Entgeltes.
2) Kontoführungsentgelte plus Zinserträge durch das Arbeiten mit den Guthaben auf den Konten sind Beitrag für die anfallenden Fixkosten genug.
Für mich folgt daraus: Einige Banken versuchen mittels Bepreisung von „besonderen Leistungen“ die Gewinnsituation zu optimieren.
@crh: Von Euro-Konto zu Euro-Konto sind Gebühren natürlich schon sehr verwunderlich.
@Dieter: Das stimmt so nicht… Die empfangende Bank erhält die Anweisung natürlich in der Währung des Senderkontos
@Kommentator
Dass es nur 0,3% und nicht 1% sind, scheint hier noch gar nicht angekommen zu sein. 65% des Abzuges sind bei der Commerzbank gar nicht erst angekommen, die sicher keinen Anlass sieht, den Betrag aus eigener Tasche aufzustocken.
Warum die 15 Euro der Commerzbank dann nicht von der Pauschale abgedekct werden, wird man sicher erklären können. Vieleicht war es ja ein Versehen.
Wer ist schon noch bei der Kopfschmerzbank, Herr Hoenig?
@Lexus: Das widerspricht nicht dem, was ich ausgeführt habe. Der in ausländischer Währung angewiesene Betrag wird dem in Euro geführten Konto in Euro gutgeschrieben, umgerechnet zum aktuellen Wechselkurs, der sich zwischen Ankauf- und Verkaufskurs zum Teil enorm unterscheidet und immer vom amtlichen Mittelkurs abweicht. Damit sind die Kosten für die Transaktion in Fremdwährung abgedeckt.
Neben der ganzen Technik sind ja auch noch Risiko (Rückforderungen bei gestohlenem Geld), ggf. Arbeitszeit (und Fremdsprachenprobleme) bei Nachfragen, und und und abzudecken. Zum Thema Technik: ich habe vor einigen jahren gelesen, dass allein die technik bei Online-Musikverkäufen für etliche zehn Cent der Trackkosten verantwortlich sei. Wer mal anständigen Speicher und Server gekauft hat wird das nachvollziehen können.
Bei Privatpersonen ist das beleglose Überweisen im Inland schon einige Zeit kostenlos — bzw. von geringen (falls überhaupt) Zinsen auf dem Girokonto und ggf. Kontoführungsgebühren abgedeckt. beleghaft kostet üblicherweise einige zehn cent pro Überweisungsträger (muss ja eingescannt und aufbewahrt werden).
Die CoBa ist übrigens nicht wirklich extrem teuer, was das angeht. Mal zum Vergleich für den hier genannten Betrag:
Deutsche Bank: 0,15% (mind. 15€), plus 1,55€ SWIFT-Gebühr –> hier 16,55€
Dresdner Bank: 12 € bei Kostenteilung, sonst 24€
ING DiBA: 0,15%, mind. 20€ –> hier 20€
DKB: 12,50€
Quelle: http://www.banktip.de/rubrik2/20031/2/Ueberweisung-ausserhalb-EU-EWR.html
Wie aktuell das ist weiß ich aber nicht
Schön auch die unerklärte Gebühr von 19,50. Ich würde schon gerne wissen, wofür ich bezahlen soll.
Der Mandat hat einen Betrag zu begleichen. Das hat er nicht vollständig getan. Dafür hat er auch die Kosten zu tragen. Das kann man angeben. Standardmäßig ist Shared, hier wird explizit angegeben, der Empfänger müsse zahlen.
Das sind seitens der CoBa normale Kosten lt. Preisaushang. Davon sind 8.00 EUR + 19.50 EUR sogar Gebühren, die nicht die CoBa sondern andere Banken berechnet haben.
Es ist übrigens nicht so, dass trotz der Technik die Bearbeitung weitaus günstiger ist. Denn die bei Auslandsüberweisungen insb. in Fremdwährungen muss die Bank dafür sorgen, dass sie die Zahlungen auf Embargos / Geldwäschelisten screeent, ihr Fremdwährungskonto bei der Korrespondenzbank gedeckt ist, den Kontakt zu dieser aufrecht erhält. Aus meiner Ausbildung weiss ich, dass pro Monat zudem mehrere Hundert Änderungen in den Stammdaten auftauchen, z.B. weil irgendeine Volksbank bei sich was ändert (Kontonummer, Berechtigte, etc.). Die Kosten werden auf alle Auslandsüberweisungen umgelegt. Die Marge der Bank ist in dem Bereich erst ab mittleren fünfstelligen Beträgen gut.