PC statt Igel

Diese Thin Clients sind ja gut und schön, aber in ihrer Funktionalität doch ein wenig eingeschränkt. Einen dieser Stacheltiere haben wir nun erst einmal wieder aus dem Dienst ins Freie entlassen und ihn durch einen ernsthaften Rechner ersetzt:

Neuer PC

Alles ein wenig flotter und komfortabler, wenn etwas höhere Ansprüche gestellt werden.

Ich weiß nicht, ob wir das mit den Igeln fortsetzen werden. Für reine Diktatarbeitsplätze beispielsweise, (die wir nicht haben) wären sie sicher gut geeignet. Aber schon für das Lesen von umfangreicheren PDF-Dokumenten ist die Leistung eines Thin Clients zwar ausreichend, mehr aber auch nicht.

Dieser Beitrag wurde unter In eigener Sache veröffentlicht.

14 Antworten auf PC statt Igel

  1. 1
    Lukas says:

    Wenn ein ThinClient aber herumzickt ist aber nicht der TC schuld, sondern zu 95% der Server bzw dessen Konfiguration – der TC ist normalerweise nichts als ein besserer Fernseher mit Peripherie.

    • Hier zickt nix herum, das Ding ist eben nicht überall und für den gehobenen Anspruch einsetzbar. crh
  2. 2
    Jens Bonn says:

    Stimmt, bei uns in der Firma arbeiten fast alle mit diesen Dingern. Für ein Email, sehr wenig Excel und unserer Software prima geeignet. Darüber hinaus nicht.

    Zum Glück habe ich einen PC da stehen. Viele meiner Aufgaben würden extrem unlustig werden.

  3. 3
    p90 says:

    Würden sie uns bitte noch erklären was sie mit „die Leistung eines Thin-Clients zwar ausreicht, mehr aber auch nicht“?
    Wie macht sich das bemerkbar?
    Wie Lukas schon schrieb, bei normalen Thin-Clients macht der Thin-Client gar nichts sondern überträgt die Benutzereingaben an einen Server, der Server agiert darauf und sendet an den Thin-Client ein vorgerendertes Bild das dieser anzeigt. Wenn das bei normalen Programmen geht, bei großen aber nicht liegt es vermutlich nicht am Netzwerk sondern am Server. Oder meinen Sie eigentlich keinen Thin-Client sondern nur einen schwach ausgerüsteten PC? Dann kann genau das passieren was sie beschreiben.

  4. 4
    DerDa says:

    Bei uns in der Firme laufen 80% der Arbeitsplätze über Igel, worüber auch anspruchsvollere Dinge wie Audio/Video Anwendungen laufen… Die Infrastruktur ist da der Knackpunkt.

  5. 5
    Oliver says:

    Ich kann beide Argumente nicht nachvollziehen, weder „gehobenen Ansprüche“ noch Performance Probleme.

    Ein Thin Client mit einem entsprechend dimensioniertem Terminalserver ist in den meisten Situationen (außer einigen Anwendungsbereichen im CAD Bereich) einem Arbeitsplatz von der Leistung sowie den Betriebskosten (und auch in den Anschaffungskosten) deutlich überlegen.

    Meine Erfahrung hat gezeigt, in den meisten fällen sind die Terminalserver massiv unterdimensioniert …
    Da haben Einzelplatz Rechner dann 4-8GB RAM und der Terminalserver mit 20 gleichzeitigen Benutzern nur 8-16GB.
    Der PC bekommt eine Leistungsfähige Grafikkarte mit 512-1024MB RAM, der Terminal Server hat aber eine Onboard Grafikkarte mit 64MB.

    Und am ende wundern sich alle das die Performance auf dem Terminalserver dem eines Arbeitsplatzes unterlegen ist.

    Einer der wenigen Vorteile einer Arbeitsplatzlösung ist meiner Meinung nach, die Anschaffungskosten können zeitlich besser verteilt werden.
    Sie können zwischendurch einen neuen PC kaufen, und müssen nicht gleich den Server Tauschen wenn die Leistung oder die Software nicht mehr den ihren Anforderungen entspricht.
    Ansonsten überwiegen die günstigeren Betriebskosten (Strom und Administrationskosten) und die Flexibilität meiner Meinung nach.

    Aber wie mit allen dingen, jeder nach seinem Geschmack.

  6. 6

    Wo wir hier gerade so lauschig beieinander sind und ferndiagnostizieren:

    • Das ist unser Server, über den sich das verehrte Publikum ob seiner Überdimension beschwert hat.
    • Hier sind die Igel, die wir betreiben.
    • Und dies ist eins von ca. 80 Messprotollen unserer 2 km langen Kabeleien. Hier räume ich ein, daß mein Sachverstand, was die Elektronik angeht, bei weitem nicht mehr ausreicht, um das zu verstehen, was die Techniker da gemessen haben.
  7. 7
    ???? says:

    Neue Technik – neue Norm!
    Das hatte damals den 17. Juni 1953 ausgelöst.

    Aber wenn´s der Planerfüllung dient und Wilhelm Brause eher auf freien Fuß kommt, dann wollen wir das mal gelten lassen.

    Ich habe bei IGEL neben dem Stacheltier im Garten immer an Ärzte gedacht, die einem dann jede Menge sinnlose Zusatzuntersuchungen aufschwatzen wollen.

    Ein Igel als Computerteil – ich gebe es zu, keine Ahnung zu haben. Aber eine Maus haben wir.

  8. 8
    or says:

    Der wesentliche Punkt eines Systems mit ThinClient/Server-Architektur ist das Zusammenspiel ALLER beteiligten Komponenten wie
    – Server
    – Clients
    – Infrastruktur
    – Software

    Die ersten 3 Punkte lassen sich (idR für viel Geld) gut abhandeln. Unterschätzt wird der Punkt Software. Hier geht es um alle Ebenen, OS, Treiber, Anwendung. Auch Anwendungen müssen auf so eine Struktur angepasst werden, was bei Standardsoftware oft gar nicht geht. Dann wird Netz, Client und Server oft überlastet und die „Userexperience“ ist nicht so toll.

    Ich habe mal an einem Projekt mitgearbeitet, in dem ein CallCenter mit 2000 Arbeitsplätzen von vernetzten PCs auf ThinkClients/Server umgerüstet werden sollte. Klippe war die eigentliche Call-Center-Anwendung, selbstgestrickt. Dummerweise lud diese auf dem Server für JEDEN User/Client alle Libraries. Dieses führte zu nicht schönem Verhalten des Servers, der immerhin 250.000 Euro gekostet hatte. Da wir allerdings Zugriff auf die SW-Sourcen hatten, konnten wir das serverseitige Programm modifizieren und neu kompillieren, so das alle Bibliotheken nur noch einmal für alle User/Clients zusammen geladen wurden. Bei Standardsoftware, bei der Zugriff auf die Sourcen möglich ist, ist das natürlich nicht möglich.

    Probleme in diesem Bereich haben oft nicht naheliegende Ursachen, per Ferndiagnose lässt sich da nicht viel machen.

  9. 9
    Oliver says:

    Ist doch ganz ordentlich der Server, sieht aber eher nach einem File-Server aus als nach einem Terminalserver (oder wird da Virtualisiert?). Die Rollen sollten nach Möglichkeit getrennt werden.

    Ohne jetzt einen auf Wahrsager mit Glaskugel zu machen, falls es sich dabei um den Terminalserver handelt, und aus den von ihren genannten Unbequemlichkeiten …

    Das Problem wohl die Performance von Multimedia Inhalten sein (Videos), bzw. die Geschwindigkeit des Seitenaufbaus in PDF Dokumenten?

    Die Grafikkarte des Servers ist eine Matrox G200 (Chisatz von 1998!) mit 32MB (vielleicht auch 64MB).

    Das Stichwort über welches sie sich mit ihrem EDV Betreuer unterhalten könnten ist RemoteFX (hat bestimmte Anforderungen an Serverhardware und an die Thin Client Software)

    Vielleicht ist die eine oder andere Anregung aus den Kommentaren ja hilfreich … oder halt auch nicht

  10. 10
    Steffen says:

    Ich stimme Oliver überwiegend zu. Es scheint wirklich am Server zu liegen, als an den Clients. In der Regel wird bei sowas nur ein Windows Server und ein paar CALs angeschafft, der für die Thin Clients als Terminal Server dient. Das dort die Performance eher bescheiden ist, ist nicht überrasschend.

    Wenn man die IGEL sinnvoll einsetzen möchte, wäre eine passende Virtualisierungslösung nötig. Dann hat man aber auch den Vorteil einer sauberen Rollentrennung der VMs und die Hardware wird auch sinnvoll ausgenutzt.

    Wir setzen einen ähnlichen Server produktiv ein, der bis zu 15 Clients gleichzeitig versorgt. Bei der Umrüstung wäre das Geld sicher sinnvoller investiert gewesen, als die Thin Clients zu ersetzen.

  11. 11
    Engywuck says:

    bei ThinClients muss man unterscheiden: es gibt die „echten“ Terminals (gerne auch als zero-config“ beschrieben, die wirklich nur ausgepackt und angestöpselt werden und dann das auf dem Terminalserver (oder virtuellem Desktop) befindliche angezeigt bekommen. Funktioniert wunderbar, wenn nicht Grafikeffekte wichtig sind, die Leitungen halbwegs schnell und der Admin weiß was er tut. Dann braucht man für x Arbeitsplätze auch nicht xmal den RAM eines Arbeitsplatzes (Libraries werden ja nur einmal geladen) und die Grafikkarte ist unwichtig.

    Und dann gibt es noch die „ThinClients“, die eigentlich Mini-Rechner sind, und auf denen dann auch Programme installiert werden können. Die haben quasi „nur“ den Vorteil einheitlicher Hardware und Fernwartungsfunktionen gegenüber Standard-Rechner. Und natürlich weniger beweglicher Teile, da sie ohne Festplatte auskommen. Natürlich kann man solche Teile auch „nur“ zum Anzeigen des Remote-Desktops verwenden – machen wir bei uns in der Firma. Dann hat’s natürlich dieselben Eigenschaften wie die erstgenannten.
    Und nein, nicht für „reine Diktierarbeitsplätze“, da werden große PDF gewälzt, das ERP-System mit bedient, etc. pp. Quasi alles, was nicht aus historischen Gründen (Abteilungsleiter, Chefs) oder technischen Gründen (Schnittstellen in der Produktion) einen „Echt-PC“ erzwingt.

  12. 12
    Uli says:

    Der Server scheint mit reichlich unterdimensioniert für 5 Arbeitsplätze. Ich persönlich stehe aber auch nicht auf Terminal-Lösungen und rate auch nur dazu wenn eben ausreichend Gründe („weil es angesagt ist“ ist keiner) dafür sprechen.

  13. 13
    Engywuck says:

    Der Server geht noch – 32GB RAM für nen Terminalserver für 5 Personen wäre überdimensioniert, aber vermutlich hat er noch anderes abzuarbeiten (Virtualisierung?).
    Nur hängt’s da stark von der sonstigen Arbeitslast ab und wie das implementiert ist.

    Ob ich bei grad mal 5 Arbeitsplätzen (oder haben die Herren Anwälte „was besseres“?) auf Terminal Server setzen würde ist aber ein ganz anderes Thema und hängt stark von der Kompetenz des „Schraubers“ (O-Ton Server-Artikel) und Lust ab. bei 50 wär’s kein Thema :-)

  14. 14
    Andreas says:

    Normalerweise profiziert man von ThinClients wohl erst, wenn man mehr Arbeitsplätze ausstattet als normalerweise gleichzeitig benutzt werden. Also z.B. 50 Thinclients, von denen im Schnitt nur 20 zur selben Zeit aktiv sind. Dann spart man da deutlich.

    Ich hatte selbst das Vergnügen eine ganze Weile an einer SunRay zu arbeiten. Da ich auf dem Ding Software entwickelt habe, würde ich schon von „anspruchsoller Nutzung“ reden :-) Es lief einwandfrei. Allerdings habe ich keinen Schimmer, was da für ein Server dahinterstand. Da es sich aber um Sun handelte, wohl „ein“ entsprechend großer :D