Der französische Strafverteidiger Jacques Vergès ist am Donnerstag, den 15. August 2013, im Alter von 88 Jahren in Paris gestorben.
Wir haben einen hervorragenden Kollegen verloren. Ich werde ihn in Erinnerung behalten.
Bild: Mark Peters, via Wipipedia
Naja, ob der so hervorragend war?
Ich bin durchaus in der Lage, einen Verteidiger geistig von den eventuellen Untaten seiner Mandanten zu trennen, aber Vergès hat sich schon auffallend oft um die Verteidigung von Massenmördern und Völkermördern bemüht, oft bevor diese ihn überhaupt kontaktiert hatten. Und natürlich immer öffentlich. Wenn es jemandem wirklich um Rechtsstaatlichkeit ginge, kann man das auch anders machen.
Was ist der Unterschied zwischen dieser und jeder anderen anwaltlichen „Spezialisierung“ Herr Moser?
Dass auch Massenmördern ein faires Verfahren zusteht ist bekannt, warum sollte sich ausgerechnet die Koryphäe dieser Art von Verfahren nicht ins Spiel bringen. Es wurde ja niemand gezwungen ihn als Anwalt zu wählen.
Apropos „Koryphäe“: Wurde eigentlich irgendeiner von Vergès‘ Mandanten freigesprochen? All diese Verurteilungen zu lebenslanger Haft hätten seine Mandanten auch mit jedem anderen Anwalt hinbekommen. Und wahrscheinlich auch ohne Anwalt.
/me holt schon mal das Popcorn …