Staatsanwaltschaftliche Verbindungen und Josef K.

Ich hatte ein paar Probleme, den Überblick zu behalten. Die Staatsanwältin machte widersprüchliche Angaben; in der Anklageschrift gab es eine weitere Information, die mit keiner Variante übereinstimmte.

Deswegen habe ich unter Fristsetzung mit einem böswilligen Folterwerkzeug (vulgo: Dienstaufsichtsbeschwerde) gedroht. Zur Unterstützung meiner Bitte diente noch der Hinweis:

Das K. im Nachnamen meines Mandanten steht weder für Kafka noch heißt mein Mandant Josef K.!

Und Schwupps kam vom Abteilungsleiter eine kleine Zusammenfassung:

Verbindungen

„Na, das ist doch mal eine schöne Erklärung.“ kommentierte unsere Mitarbeiterin diese freundliche Übersicht.

Ich kann mir vorstellen, daß der arme Mann einen sonnigen Nachmittag damit verbracht hat, das Durcheinander zu sortieren und in diese Form zu bringen.

Besten Dank für die Mühen, sehr geehrter Herr Staatsanwalt; jetzt habe ich es verstanden.

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3 Antworten auf Staatsanwaltschaftliche Verbindungen und Josef K.

  1. 1
    Trino says:

    Also ich habe ja eigentlich was gegen diese Rechtschreibjünger, aber bei „Nachnahmen“ stellen sich mir die Haare auf ;)

    • Danke. crh
  2. 2
    Ingo says:

    Eine sehr nette Anspielung. Fragt sich, ob sie bei den Adressaten verstanden wurde ;)

  3. 3
    Hardy says:

    Erinnert mich frappierend an dieses Haus, in dem Asterix und Obelix ein spezielles Formular beantragen sollten…