Nach zähem Ringen und unter Aufwendung des gesamten Repertoires eines Fachanwalts für Verkehrsrecht wurde das Verfahren gegen den Strafverteidiger einem (einigermaßen) gerechten Ende zugeführt.
Besten Dank an den besten Verkehrsrechtler am Paul-Lincke-Ufer 42-43!
Gibts da auch noch ein paar Details bezüglich der Gründe der Einstellung? Verjährt? Messfehler? Fahrer nicht zu identifizieren?? Oder schlichte Überlastung des AG:-) ?
Die Kanzlei als Wohnadresse?
Was, wenn Wilhelm Brause dann sonntags zum Kaffeeklatsch kommt, Marianne und Renate mitbringt und dann ewig (bis zum Abendbrot) rumjammert, weil ihm jemand die Luftpumpe vom Fahrrad geklaut hat und er demjenigen eins übergebraten hat und dann sind die anderen dazwischengegangen, dann kam Gluffke aus der Kneipe und dann….
„Die Kosten des Verfahrens fallen der Kasse des Landes Berlin zur Last, doch werden dieser nicht die notwendigen Auflagen des Betroffenen auferlegt.“
Solche Beschlüsse werden selbst bei Wahnbeschuldigungen (!), also bei Verkehrsverstößen, die von Beginn an keine waren und auch nicht hätten sein können, getroffen. Selbst dann, wenn der Beschuldigte sich bei der Anhörung gegenüber der Polizei (!) bereits ausreichend geäußert hat und der Bescheid nebst weiterem Verfahren nur auf Rechtsanwendungsfehlern der Bußgeldbehörde beruht.
Und dagegen tun kann man auch nichts… oder?
Ich hatte es einmal mit einer sofortigen Beschwerde versucht, die natürlich als unzulässig verworfen wurde – natürlich kostenfrei.
Das wäre doch ein Gegenmittel: alle Verteidiger erheben gegen solche Kostenentscheidungen sofortige Beschwerden, bis irgendwann die Strafkammern bei den Landgerichten durchdrehen und eine Änderung des Ist-Zustandes fordern. :-) OK, utopisch… vielleicht schon die Protestwelle, spätestens aber das Durchdrehen der Landgerichte. Denn wozu gibt es heutzutage Textbausteine…
@Thorsten
Die Justiz mag ja mancher Entwicklung hinterherhecheln, aber der Textbaustein ist sogar dort schon erfunden. Wo ein Textbaustein-Antrag ist, ist also auch ein Textbaustein-Beschluss… :-)
Und Durchdrehen würden die Landgerichte nicht, im Gegenteil: unzulässige Rechtsbehelfe lassen sich per Einzeiler verworfen, und trotzdem gibt es für jede Erledigung ein Strichlein in der Fleiß-Statistik. Da schlägt man dann zwei Fliegen mit einer Klappe: man kann unter Verweis auf die hohen Eingangszahlen prima die eigene Überlastung pflegen, und zugleich kann man sich für die vielen schnellen Erledigungen loben lassen.
Land Berlin ? Am meisten hat ihre Kanzlei sicher mit den Machenschaften der schönen Brandenburgischen Landkreise im Berliner Umland Zutun :)
Das sind die wo ihre Blitzer gern mit Tarnnetzen dekorieren und solche Späße :)
Glückwunsch zur Einstellung. Daß Herr Glienke ein sehr fähiger Verteidiger im Fall von vorgeworfenen Verkehrsheldentaten ist kann ich bestätigen :)